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Der Euro-Stoxx-50 büßte 0,30 Prozent auf 5.442,05 Punkte ein. In Frankfurt verlor der DAX 0,48 Prozent an Wert bei 23.527,05 Einheiten. Der FTSE-100 in London verbesserte sich hingegen leicht um 0,11 Prozent auf 9.226,68 Zählern.
Mit Abstand schwächster Sektor waren die Autowerte. Eine Gewinnwarnung der Porsche AG und auch bei Volkswagen zogen deutliche Verluste nach sich, belastete aber auch andere Werte wie BMW und Mercedes. Die einstige Gewinnmaschine Porsche AG stehe mit dem Rücken zur Wand, verschiebe nun die Einführung neuer Elektro-Modelle und verlängere die Laufzeit der entsprechenden Verbrenner, merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets dazu an. "Das schwache China-Geschäft, die schleppende Nachfrage nach hochpreisigen Fahrzeugen und die US-Zölle machen Porsche und damit auch dem Aktienkurs schon seit Langem zu schaffen."
Die Porsche-Papiere bremsten um 7,2 Prozent. Bei VW gab es ebenfalls ein sattes Minus von 7,1 Prozent zu sehen. BMW und Mercedes verloren jeweils mehr als ein Prozent.
Auch Bankenwerte schwächelten und setzten damit ihre Konsolidierung fort. Die spanische BBVA hält an der angestrebten Übernahme des Konkurrenten Banco Sabadell fest und erhöhte ihr Angebot um etwa zehn Prozent. Bei Sabadell stieß dies auf wenig Gegenliebe. Für Konzernchef Cesar Gonzalez-Bueno ist die aufgebesserte Offerte weiterhin nicht gut genug. Die Änderungen des Angebots seien "gering", sagte er im spanischen Radio. BBVA gaben 2,7 Prozent ab, Aktien von Sabadell rasselten um fast vier Prozent tiefer.
Besser entwickelten sich die Technologiewerte. ASML kletterten um 2,2 Prozent und knüpften damit an ihre jüngste Aufwärtsbewegung an. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hatte das Kursziel von 600 auf 950 Euro angehoben und die Papiere von "Equal-weight" auf "Overweight" hochgestuft. Analyst Lee Simpson setzt mit seiner Empfehlung auf möglicherweise nun wieder steigende Gewinnerwartungen und eine zyklische Erholung des Spezialisten für Lithographiesysteme.
Zudem waren wieder einmal die Rüstungswerte gefragt. Nachdem russische Kampfjets in den estnischen Luftraum eingedrungen sind, kommt der UN-Sicherheitsrat am Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Auch die NATO-Länder sollen Anfang der Woche zu Beratungen wegen des Vorfalls zusammenkommen. Die Titel von Rheinmetall legten um 0,6 Prozent zu. Die Branchenkollegen Hensoldt und Renk aus dem MDAX gewannen 5,9 beziehungsweise 6,2 Prozent und damit klar deutlicher.
Zu den Gewinnern gehörten auch Roche. Der Schweizer Pharmakonzern hatte einen Forschungserfolg mit einem Brustkrebsmittel verbucht. Zudem macht das Unternehmen Fortschritte bei der Behandlung von Fettleibigkeit. Wie aus den Unterlagen zum heutigen "Pharma Day" hervorgeht, startet Roche für den Hoffnungsträger CT-388 eine zulassungsrelevante Studie. Die Aktie gewann 2,3 Prozent.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN