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Europas Börsen schließen ohne klare Richtung

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Öl- und Rüstungswerte nach Trump-Kehrtwende gesucht
 © APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Die europäischen Börsen haben am Mittwoch ohne klare Richtung geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 beendete den Tag mit einem Minus von 0,14 Prozent und 5.464,56 Punkten. Knappe Pluszeichen gab es hingegen in Frankfurt und London. Der deutsche DAX stieg um 0,23 Prozent auf 23.666.81 Punkte. Der britische FTSE befestigte sich um 0,29 Prozent auf 9.250,43 Zähler.

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Viele Anleger dürften derzeit vorsichtig agieren. Etwas gedämpft wurde die Stimmung durch überraschend schwache Wirtschaftsdaten aus Deutschland. Der Ifo-Index für das deutsche Geschäftsklima hat sich im September erstmals seit einem halben Jahr unerwartet eingetrübt. "Das ist ein ernüchternder Realitätscheck", schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.

Zudem ist an den US-Börsen die jüngste Rekordjagd vorerst zum Stehen gekommen. Für Zurückhaltung sorgte an den US-Märkten der jüngste Konjunkturausblick von US-Notenbankchef Jerome Powell. Die Zentralbank sei mit einer "herausfordernden Situation" konfrontiert, sagte er am Dienstag in einer Rede und sprach von einer hohen Bewertung der Aktienkurse.

Gut gesucht waren nach einer Kehrtwende von US-Präsident Donald Trump in seiner Russland-Politik Aktien aus der Rüstungs- und Ölbranche. So fanden sich die Titel der Ölkonzerne ENI und TotalEnergies mit Gewinnen von jeweils um die 2 Prozent unter den Tagesgewinnern im Euro-Stoxx-50. Die Ölpreise hatten ihre Vortagesgewinne am Mittwoch weiter ausgebaut. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt seine Rhetorik gegenüber dem wichtigen Förderland Russland geändert. Marktbeobachter wollen jetzt auch eine Umkehr der US-Haltung und mögliche schärfere Sanktionen gegen Russland und insbesondere seinen Ölsektor nicht ausschließen.

Gefragt waren vor diesem Hintergrund auch Rüstungswerte. So gewannen die Aktien von Rheinmetall 3,5 Prozent. Fehlende Verhandlungsbereitschaft des Kreml im Ukraine-Krieg und Verletzungen des NATO-Luftraums durch Russland haben nach Angaben der US-Regierung auch bei US-Präsident Donald Trump eine Kehrtwende ausgelöst. Trump sprach sich für den Abschuss russischer Flugzeuge in NATO-Territorium aus und sieht die Siegchancen der Ukraine im Krieg mit Russland nun optimistischer.

Schwach zeigten sich am Mittwoch im Branchenvergleich die Chemiewerte. Ein skeptischer Kommentar der Deutschen Bank belastete Aktien aus der Branche. Die Expertin Virginie Boucher-Ferte äußerte die Befürchtung, dass die Chemie vor einem Abschwung stehe - mit steigenden Risiken für 2026. Im laufenden Jahr rechnet sie damit, dass das zweite Halbjahr schwächer ausfallen wird als bisher erwartet wurde.

JD Sports schlossen nach einer Zahlenvorlage in London 0,7 Prozent im Minus, nachdem sie zeitweise stärker unter Druck gestanden waren. Schwache Geschäfte in den USA haben dem britischen Sportartikelhändler im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch eingebrockt. Der Gewinn vor Steuern und Sondereffekten fiel um 13,5 Prozent auf 351 Mio. Pfund (402 Mio. Euro). Der Konzern hält jedoch an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest.

LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN

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