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Besonders gravierend seien die pessimistischeren Erwartungen der Befragten zur Entwicklung ihrer eigenen Einkommenssituation, hieß es. Zudem hat sich die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert, was viele Verbraucher verunsichern dürfte: Im August wurde erstmals seit zehn Jahren die Marke von drei Millionen Arbeitslosen überschritten.
"Da eine wirtschaftliche Erholung nicht in Sicht ist, steigern die Bürger ihren Konsum nicht, wodurch wiederum einem potenziellen Aufschwung ein Teil der Basis fehlt - ein Teufelskreis", so der HDE. Der deutschen Regierung sei es noch nicht gelungen, dem anfänglichen Vertrauensvorschuss Taten folgen zu lassen. Bei den Verbrauchern wachse daher nicht die Zuversicht, sondern der Zweifel.
Forderungen an Politik
Der HDE fordert vor diesem Hintergrund von der deutschen Regierung rasche Maßnahmen zur Stärkung der heimischen Konjunktur. "Die Bedeutung der Binnenwirtschaft muss aktuell mehr in den Fokus rücken", heißt es in einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Schreiben an den Kanzler. Einzelhandel, Dienstleistungssektor und Handwerk seien zwar stark aufgestellt und leistungsfähig. Sie litten jedoch unter hohen Kosten. "Es braucht ein Sofortprogramm für die Binnenwirtschaft", forderten HDE-Präsident Alexander von Preen und HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Schnelles Handeln ist gefragt."
Zuletzt nahm der Einzelhandel überraschend wenig ein: Der Umsatz sank im Juli um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Inflationsbereinigt fiel der Rückgang mit real 1,5 Prozent noch größer aus. Der HDE rechnet für das Gesamtjahr mit einem Umsatzplus von zwei Prozent. Real soll es auf einen Zuwachs von 0,5 Prozent hinauslaufen.
FRANKFURT/MAIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Arne Dedert