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Berlusconi-Firma MFE übernimmt volle Kontrolle bei ProSiebenSat.1

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MFE hält gut 75 Prozent der Anteile an der Senderkette
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Die italienische MFE-Holding hält eine deutliche Mehrheit an ProSiebenSat.1 und kann den geplanten Umbau des deutschen TV-Konzerns bald angehen. Nach Ende des Übernahmeangebots an die Aktionäre samt Nachfrist kommt MFE-MediaForEurope (MFE) auf einen Anteil von 75,61 Prozent an der Senderkette. Vor Beginn des Angebots waren es rund 30 Prozent gewesen. In Österreich gehören die TV-Sender ATV und Puls 4 zur ProSiebenSat.1-Gruppe.

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Die Holding der Familie des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ist bereits in Italien und Spanien aktiv und will mit ProSiebenSat.1 eine europäische Rundfunk- und Mediengruppe aufbauen. Die Italiener haben seit 2019 ihren Anteil bei ProSiebenSat.1 stetig ausgeweitet und wollen die Bayern in ihre Zukunftspläne einbauen, um den Streaming-Riesen aus den USA wie Netflix und Amazon Prime Paroli zu bieten. MFE setzt auf ein lokales Angebot mit heimischer Produktion für ProSiebenSat.1, mit mehr Nachrichten, mehr Unterhaltungssendungen und mehr Fernsehserien und mittelfristig mit weniger zugekauften Formaten.

Mit der Mehrheit von über 50 Prozent können die Italiener die Umsätze und Gewinne von ProSiebenSat.1 voll in die eigene Bilanz aufnehmen. Mit der Dreiviertel-Mehrheit von 75 Prozent ist sogar ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag möglich, der ihnen den Zugriff auf die Finanzmittel gäbe. MFE kann nun ohnehin künftig einfach am Markt zukaufen. Die übrigen Anteile sind im Streubesitz, liegen meist bei Fondsgesellschaften und privaten Anlegern.

Die große Mehrheit von MFE war nur möglich, weil der andere Großaktionär, die tschechische PPF-Gruppe, das Handtuch geworfen hat. Die Tschechen wollten ihren Anteil, ebenfalls mit einem Kaufoffert an die Aktionäre, auf 29,99 Prozent aufstocken. Sie kamen aber nur auf 18,4 Prozent. Deshalb kündigten sie an, 15,68 Prozent an MFE zu verkaufen und die übrigen Finanzinstrumente in ProSiebenSat.1 abzuwickeln.

MUNICH - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/MATTHIAS BALK

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