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Tech-Aktien: Zweifel am KI-Boom erschüttern Märkte

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 © APA/APA/dpa/Boris Roessler

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Die Wette auf Künstliche Intelligenz hat die US-Börsen zu Rekordhöhen getrieben. Zuletzt brachen die Tech-Aktien ein – auch in Europa.

Die jüngste Boom um Künstliche Intelligenz hat an den Börsen einen deutlichen Dämpfer erhalten. US-Technologieaktien, die in den vergangenen Monaten stark von KI-Hoffnungen profitiert hatten, mussten teils herbe Verluste hinnehmen.

Wie die „Financial Times“ berichtet, sorgte eine Analyse des Massachusetts Institute of Technology (MIT) für Unruhe in der Tech-Bubble. Die Forscher:innen erklärten darin, dass 95 Prozent der Unternehmen bislang keinerlei Rendite aus ihren Investitionen in generative KI erzielen. Nur eine Minderheit realisiere messbare Gewinne.

Hinzu kamen Aussagen von Sam Altman, CEO von OpenAI, dem Unternehmen das hinter ChatGPT steht. Er warnte vor einer möglichen KI-Blase und sprach von einer „übertriebenen Euphorie“ bei Investor:innen. Zwar werde KI langfristig einen großen Wert für die Gesellschaft schaffen, doch kurzfristig drohten vielen Anlegern Verluste.

Anleger:innen scheinen durch diese Aussagen allmählich, an den überaus hohen Bewertungen der Tech-Werte zu zweifeln, analysiert die „Financial Times“. Außerdem sorgen sich viele wegen möglicher staatlicher Eingriffe im US-Techsektor.

Effekt auf US-Märkte

Der Ausverkauf an den US-Märkten beschleunigte sich heute, nachdem Technologiewerte am Dienstag den stärksten Rückgang seit fast einem Monat erlitten hatten. Der technologiegetriebene Nasdaq Composite Index fiel um 1,6 Prozent, während der Blue-Chip-Index S&P 500 um 0,8 Prozent nachgab. Nvidia verlor um 3,2 Prozent, Palantir Technologies büßte 7,4 Prozent ein und Arm Holdings sank um 4,5 Prozent.

Der Nasdaq Composite verzeichnete am Dienstag mit einem Minus von 1,4 Prozent den deutlichsten Tagesverlust seit dem 1. August. Auch der S&P 500 schloss schwächer und gab um 0,7 Prozent nach.

Damit deutet sich für den Nasdaq Composite die schwächste Handelswoche seit Mitte Mai an.

Europäische Aktien

Die gestern beginnende Nervosität griff schnell auf andere Märkte über. In Europa sank der Stoxx Europe 600 kurzzeitig um 0,6 Prozent, das deutsche Softwareunternehmen SAP verlor 0,8 Prozent, der Halbleiterhersteller Infineon wiederum 1,4 Prozent.

Wie die „Financial Times“ ausführt, erinnert die Nervosität an den Jahresbeginn, als das chinesische KI-Unternehmen DeepSeek mit einem Modell überraschte, das offenbar mit deutlich weniger Rechenleistung auskam als US-Pendants. Schon damals lösten Zweifel an der Dominanz amerikanischer Firmen kurzfristige Marktturbulenzen aus.

Trotz diesem Einbruch sehen viele Analyst:innen langfristig weiterhin erhebliches Potenzial in KI-Aktien. Der Weg dorthin könnte jedoch weiterhin von starken Schwankungen geprägt sein.

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