Hans Mahr macht Pause vom „Fine Dining“ und hat sich zu einer Rundreise durch die besten Beiseln von Wien aufgemacht. Er hat dabei keine Kosten und Mühen gescheut und Gaststätten tief in der Vorstadt wie in der City aufgesucht.
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Der Grünauer und die 3 Hacken
Zugegeben, heute bin ich sehr subjektiv. Seit mehr als 30 Jahren sitze ich hier in einer Seitengasse mitten im 7. Wiener Bezirk, Parkplätze gibt es praktisch keine, und trotzdem ist das Lokal immer bummvoll. Der „Grünauer“ gilt halt als bestes Wirtshaus in Wien, und ich bin noch nie enttäuscht worden. Und das heißt etwas.
In den 50er-Jahren ist der gelernte Elektriker Hans Grünauer aus den Burgenland nach Wien gezogen und hat das Lokal eröffnet, Tochter Britta, Sohn Martin samt Frau Martha machten den „Grünauer“ als liebenswertes Gasthaus bekannt. Jetzt haben Christian und seine Frau Katja in der dritten Generation übernommen. Geblieben ist immer die hohe Qualität der modernen Wiener Küche, der grandiose Weinkeller und die Gault-Millau-Hauben seit immerhin 30 Jahren.
Frühlingsrolle von der Blunzen, Spanferkelleber, Eiernockerln, gebackene Fledermaus vom Schwein und, und, und. Der Udo Jürgens, Gott hab ihn selig, hat immer das Krautfleisch vorbestellt, Zubin Mehta und Phil Collins schlugen beim Tafelspitz zu, und die Altkanzler Gusenbauer und Kern kommen auch wegen der Weinkarte – 200 österreichische Kreszenzen würden auch einem Sternelokal zur Ehre gereichen. Chef Christian: „Nur Schnitzel gibt es selten, das kriegt man ja ohnehin überall.“
Ja, nach den vielen Jahren des „Fine Dinings“ fühlen sich immer mehr Gäste wieder von einem gemütlichen Wirtshaus angezogen. Und das hat in Wien nicht nur Tradition, sondern ist grad wieder „in“. Bleiben wir noch einen Moment bei alteingesessenen Lokalen mit ein wenig Patina. Die Gewölbe der „3 Hacken“ in der Innenstadt sind zwar renoviert, aber noch immer gemütlich. Serviert wird seit eh und je der Markknochen mit Knoblauch-Kräuteröl, ein richtiges Fiakergulasch mit Knödel, Ei, Gurkerl und Würstel. Aber für Vegetarier, die sich ins Wirtshaus wagen, stehen auch Kasnudeln und Rübenknödel auf der Karte.
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