Wozabal-Pleite: Gute Quote für die Gläubiger
Die Gläubiger des Ende August in die Pleite geschlitterten oberösterreichischen Wäscherei- und Miettextilien-Anbieters Wozabal können laut Kreditschutzverband KSV1870 mit einer Quote von über 20 Prozent rechnen.
Die auf die Reinigung und Vermietung von Textilien spezialisierte Unternehmensgruppe Wozabal, ist Ende August mit Passiva von 104,1 Mio. Euro Schulden in die Pleite geschlittert. Rund 680 Gläubiger sind von der bislang größten Firmenpleite Oberösterreichs des Jahres betroffen.
Der Kreditschutzverband von 1870 erwartet nun für die Gläubiger eine Quote von über 20 Prozent. Die unbesicherten Verbindlichkeiten werden demnach bis zu 75 Mio. Euro ausmachen. Das gab der KSV nach Gerichtstagsatzungen in Wels zu drei von sechs betroffenen Wozabal-Gesellschaften bekannt.
Bei der Unternehmensgruppe sei mit einem angemeldeten Verbindlichkeitsvolumen von rund 200 Mio. Euro zu rechnen, wobei letztlich nach Abzug von Aus- und Absonderungsrechten und wechselseitigen Haftungen unbesicherte Verbindlichkeiten in einer Höhe von rund 50 bis 75 Mio. Euro verbleiben werden, heißt es von diesem Vertreter der Gläubigerinteressen.
Zusätzliches Kapital benötigt
Aufgrund des Marktwertes, den die Wozabal-Gruppe durch das Kundenpotenzial hat, könnten die Gläubiger aus heutiger Sicht mit einer Quote über den derzeit im gesetzlichen Mindestausmaß angebotenen 20 Prozent rechnen. Die Finanzierung des Sanierungsplanes werde aber nicht alleine aus dem Fortbetrieb erfolgen können, beurteilt der KSV die Lage: "Die Schuldnerseite wird sich um Investoren und zusätzliches Finanzkapital bemühen müssen".
Als Insolvenzursache sehen die Gläubigerschützer das Projekt "Wozabal 2000" mit seinem Ziel, ein Umsatzvolumen von 100 Mio. Euro zu erreichen. Dazu wurden neue Standorte in Enns und Rankweil errichtet und parallel diverse Projekte gestartet. Dies habe aber zu einer Überbelastung der Gesamtorganisation und hohen Kosten sowie gesunkener Produktivität geführt. Alles zusammen sei zu Lasten der Liquidität des an und für sich profitablen Unternehmens gegangen.