KSV-WirtschaftsXChange: Über Digitalisierung, Wettbewerb & Europa
Das Thema Digitalisierung ist in Österreich omnipräsent. Und doch ist die Botschaft, was es für die Unternehmen Österreichs in Zukunft bedeutet, noch nicht ganz angekommen - das bescheinigt zumindest die KSV1870 Austrian Business Check-Umfrage.
Die Digitalisierung ist omnipräsent - und doch in den Unternehmen Österreichs noch nicht ganz angekommen. Dies geht aus der KSV1870 Austrian Business Check-Umfrage des KSV1870 zur Digitalisierung hervor. KSV1870 CEO Ricardo-José Vybiral hat in seinem Vortrag vor über 100 Gästen im Lentos Kunstmuseum in Linz beim "WirtschaftsXChange" über die Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten referiert, um den digitalen Wandel einzuleiten.
„Es gibt hierzulande noch viel zutun, wenn es um die Digitalisierung geht, denn das Thema steht auf der Agenda der Unternehmen noch nicht ganz oben", sagt KSV CEO Vybiral. Geht es um die Einsatzfelder der Digitalisierung, dann würden Unternehmen zuerst häufig an die IT und administrative Prozesse denken. "Nicht selten fehlt die Vorstellungskraft, in welchen anderen Bereichen entsprechende Lösungen überhaupt zum Einsatz kommen könnten. Insbesondere die Schnittstelle zum Kunden steht aktuell noch kaum im Fokus der Überlegungen“, sagt Vybiral.
„Dabei muss klar sein, dass jene Unternehmen, die im digitalen Bereich sehr gut unterwegs sind, auch den Standard für eine ganze Branche anheben. Und dieser wird von den Kunden eingefordert. Die digitale Transformation ist ein langer Prozess, es wäre fatal, schon am Start den Anschluss zu verpassen“, sagt der KSV-Chef.
Die Mahnung
Ulrike Rabmer-Koller, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, referierte im Anschluss über die aktuellen Herausforderungen heimischer Unternehmen im Wettbewerb. Sie hielt ein Plädoyer für den Wirtschaftsstandort Österreich, gleichzeitig forderte sie aber eine Kurskorrektur. bei der Standortpolitik. „Was die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im internationalen Vergleich betrifft, so sind wir nicht im Spitzenbereich. Auch die Prognosen sprechen eine klare Sprache“, mahnte die WKO-Vizepräsidentin.
Denn die Wettbewerbsfähigkeit und das Exportwachstum würden sich abschwächen, während das Investitionswachstum zu niedrig und die Lohnstückkosten zu hoch seien. „Wir brauchen finanzielle Entlastungen, einen Abbau der Bürokratie, sicher verfügbare Fachkräfte und Impulse für Unternehmen – und das eher heute als morgen“, fordert Rabmer-Koller.
Die WKO-Vizepräsidentin betonte zudem die Bedeutung Europas für Österreich. „Österreich ist auf ein geeintes und starkes Europa angewiesen, um gegenüber den großen Wirtschaftsräumen Asien und USA konkurrenzfähig zu bleiben. Denn diese Regionen seien im Bereich Investitionen, Technologie, Innovation und Rohstoffe im Vorteil.“ Österreich könne sich standortpolitisch im Bereich Innovation, Wissen sowie Forschung & Entwicklung gut positionieren, müsse diesen Weg aber konsequent beschreiten.