Vorarlberger Luna Trade kauft Pleitefirma Pierre Lang
Für die insolvente Wiener Schmuckfirma Pierre Lang und seine Mutter- und Produktionsfirma Hans Andersen wurde nun doch ein Käufer gefunden. Die gerichtliche Genehmigung zur Übernahme durch Luna Trade steht noch aus.
Wien/Bludesch. Fast überraschend mutet die Übernahme der insolventen Wiener Schmuckfirma Pierre Lang an. Im buchstäblich letzten Moment will nun doch ein Käufer die Reste von Pierre Land und seiner Mutter Hans Andersen übernehmen.
Käuferin die Vorarlberger Luna Trading, ebenfalls ein Unternehmen der Schmuckbranche. Laut einer Mitteilung des KSV1870 wird derzeit eine Erwerbergesellschaft gegründet, die nach Abschluss eines Asset Deals das insolvente Gesamtunternehmen übernimmt. Die gerichtliche Genehmigung stehe zwar noch aus. Der KSV rechnet jedoch damit, dass diese bald erteilt wird.
Luna Trading hat seinen mit Sitz in Bludesch (Bezirk Bludenz) und ist im Party-und Direktvertrieb von Schmuck tätig. Laut eigenen Angaben auf der Firmenhomepage hat man 300.000 Kunden, mehr als 900.000 verkaufte Schmuckstücke und 17 Millionen Euro Umsatz (2017). "Über 700 Mobile Juwelierinnen beweisen, dass das Luna-Modell funktioniert", sagt Gründerin und Geschäftsführerin Sabine Berlinger-Köberle auf der Homepage. Laut Wirtschafts-Compass hat die Firma rund 50 Mitarbeiter.
Die renommierte Schmuckfirma Pierre Lang hatte jahrzehntelang per Direktvertrieb über die selbstständige Vertriebsmitarbeiterinnen den Modeschmuck verkauft. Bis zu 6000 Schmuckverkäuferinnen hatten freiberuflich die Ware an die Frau gebracht. Das Unternehmen wurde 1961 gegründet. Bereits im Jahr 2012 hatten die Eigentümer von Pierre Lang und Hans Andersen eine Millionen-Pleite hingelegt. Nach einer Sanierung erfolgte ein Neustart.
Bessere Aussichten für die Gläubiger
Zum jetzigen Kaufpreis wurden auf Nachfrage keine Angaben gemacht. Nach Scheitern der Sanierungsbestrebungen besteht durch den Verkauf die Hoffnung, dass die gut 50 Arbeitsplätze in beiden insolventen Unternehmen erhalten bleiben.
Der Verkauf hat auch die Position für die Gläubiger ein wenig verbessert. Die Gläubigerschützer rechnen nun in beiden Verfahren mit einer Quotenzahlung zumindest im "höheren einstelligen Prozentbereich".