Insolvenz: Modelabel Jones legt Millionenpleite hin
Das Wiener Modelabel Jones mit seinen österreichweit 35 Filialgeschäften ist insolvent. Der Betrieb soll weitergehen. Die Geschäftsführung hat ein Sanierungsverfahren beantragt.
Das Wiener Modelabel Jones hatte zuletzt massiv mit der globalen Konkurrenz sowie mit dem Onlineverkauf Modetextilien zu kämpfen, was sich zuletzt auch in einem kräftigen Preisverfall und zu dem auch in einem veränderten Konsumentenverhalten niedergeschlagen hat. Die in Familienbesitz befindliche Betreibergesellschaft des Damenlabels, die Rose Gesellschaft mbH mit Sitz in Wien, hat infolge des massiven Druck zuletzt rund 7,5 Millionen Euro Schulden angehäuft, deren Rückzahlung nun nicht mehr bedient werden konnte. Somit war der Gang zum Insolvenzrichter unvermeidbar.
Von den insgesamt 7,5 Millionen Euro Schulden entfallen rund 2,1 Millionen auf Lieferantenverbindlichkeiten. Bei Banken hat Rose 3,9 Millionen Euro Schulden angeschrieben.
Betroffen von der Pleite sind laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) neben den 168 Dienstnehmern dem derzeitigem Stand zufolge 198 Gläubiger, die offene Forderungen an die Jones-Betreibergesellschaft Rose haben.
Der Countdown ist angezählt
Die Unternehmerfamilie Rose will nach erfolgter Sanierung neu durchstarten. Mit dem Insolvenzantrag wurde gleichzeitig eine Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Rose will laut vorgeschlagenem Sanierungsplan eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent anbieten. Die Quote soll binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes abbezahlt werden. Gleichzeitig hat die Geschäftsführung angekündigt, vier der insgesamt 35 Filialen zu schließen. Hierbei werden 1,1 Millionen Beendigungskosten - etwa für Personal, Miete und Schadenersatzansprüche) - fällig.
In weiterer Folge will die insolvente Schuldnerin weitere Filialen schließen. Wie viele der Geschäfte zudem geschlossen werden sollen, wurde nicht mitgeteilt.
Die Restschulden sollen durch die Umsätze aus dem laufenden Geschäft beglichen werden.Parallel zu laufenden Geschäft hat sich Rose auf Investorensuche begeben. Mit neuen Gesellschaftern und frischem Eigenkapital will das Damenlabel Jones neu durchstarten.
Jones ist damit jedoch noch nicht überm Berg. "Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Unternehmen mit den betroffenen Filialen im Insolvenzverfahren tatsächlich fortgeführt werden kann und inwiefern die bereits angebotene Sanierungsplanquote tatsächlich angemessen ist", erklärt KSV-Insolvenzexperte Roman Tahbaz.