Modekette mister*lady mit 167 Mitarbeitern ist insolvent
Die Österreich-Tochter der Textileinzelhandelskette mister*lady hat eine Millionenpleite hingelegt, strebt aber aus der Insolvenz heraus einen Neustart an.
Der Druck kommt aus dem Internet: Die Konkurrenz ist große, die Margen schrumpfen und machen Händlern wie mister*lady zu schaffen.
Die nächste Pleite in der Modebranche. Nach Vögele ist nun mister*lady in die Insolvenz geschlittert. Das Unternehmen hat beim Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind 167 Mitarbeiter. Durch ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung soll das Unternehmen aber fortgeführt werden. Von den österreichweit aktuell 35 Filialen sollen einzelne geschlossen werden.
Wie viele Mitarbeiter durch die Filialschließungen den Job verlieren, ist noch offen und hängt davon ab, welche der defizitären Filialen geschlossen werden.
Laut Kreditschutzverband KSV1870 betragen die Passiva 3,5 Millionen Euro, 78 Gläubiger sind betroffen. Die Aktiva beziffert das Unternehmen mit einem Umlaufvermögen von 1,2 Millionen Euro und einem Warenlager im Wert von 785.000 Euro. Den Gläubigern soll eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten werden.
Online-Wettbewerbsdruck
Auch für mister*lady wurde offenbar der Druck durch die Online-Konkurrenz zu groß. Die Ursache der ist laut der Modekette eine Folge der "allgemein negativen Ertragsentwicklung im Textil-Einzelhandel". Durch den zunehmenden Online-Handel im Modebereich sei der Druck auf die Margen gestiegen, erklärte die Geschäftsleistung. Der Fortbestand sei aber durch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen gewährleistet.
Die österreichische mister*lady GmbH & Co KG ist eine Tochter der1967 gegründeten deutschen mister*lady GmbH mit Sitz in Schwabach in Bayern. Seitens des deutschen Konzerns gibt ein klares Bekenntnis zum Fortbestand eines neustrukturierten österreichischen Filialnetzes: "Die Belieferung der österreichischen Filialen mit Waren durch die mister*lady GmbH Deutschland ist auch im Zuge des Sanierungsverfahrens sichergestellt. Die bestmöglichen Voraussetzungen für den Erhalt eines Großteiles der Filialen und Arbeitsplätze sind somit geschaffen", erklärte die Modekette.