Grieskirchner Brauerei reicht Insolvenzantrag ein

Die oberösterreichische Grieskirchner Brauerei hat in der Corona-Krise massive finanzielle Schwierigkeiten bekommen. Das Unternehmen hat nun den erwarteten Insolvenzantrag gestellt.

Corona macht die Grieskirchner Brauerei zum Sanierungsfall.

Corona macht die Grieskirchner Brauerei zum Sanierungsfall.

Die Grieskirchner Brauerei hat beim Landesgericht Korneuburg den erwarteten Insolvenzantrag gestellt. Die Hauptursachen dafür dafür sind Altlasten und der coronabedingte Ausfall der Gastronomie, der wichtigsten Kundengruppe der Brauerei.

Das oberösterreichische Traditionsunternehmen ist bereits seit August mit den Löhnen für seine Mitarbeiter säumig. Wegen der Coronakrise wird heuer ein Umsatzminus von 30 Prozent erwartet. 2019 setzte die Brauerei mit rund 50 Beschäftigten rund 8,5 Millionen Euro um.

Die Mitarbeiter wurden Mitte September über den bevorstehenden Insolvenzantrag informiert. Eigentümer Marcus Mautner Markhof hat ein Sanierungsverfahren angestrebt. "Wir wollen die Brauerei wieder auf gesunde Beine stellen", erklärte er Dafür brauche es massive Umstrukturierungen.

Sanierungsplan ist erforderlich

Beantragt wurde ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Dafür musste bereits vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens ein Sanierungsplan vorgelegt werden.

Alleingesellschafterin der 1942 gegründeten Brauerei Grieskirchen GmbH ist die MM Beteiligungs- und Beratungs GmbH von Marcus Mautner Markhof, weshalb das Verfahren auch in Korneuburg eingebracht wurde.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Brauerei 1708. Marcus Mautner Markhof hatte die Brauerei vor sieben Jahren Gustav Harmer abgekauft. Die kleine Grieskirchner Brauerei stand vor Jahren schlagzeilenträchtig im Zentrum von Familienfehden zwischen österreichischen Bierbaronen. Harmer, der mitsamt der Kapsreiter Brauerei (Schärding) aus der Ottakringer AG, Wien, "hinausgekauft" worden war, hatte sein Ottakringer-Aktienpaket Ende der 1990 er Jahre an den Linzer Brauriesen Brau Union (heute Heineken) abgegeben, was damals unter den Ottakringer-Eigenümern zu einem heftigen Familienstreit geführt hatte. Im Abtausch hatte Harmer damals von der Brau Union deren Regionalbrauerei Grieskirchen erhalten.

Laut Firmenbuch belief sich 2018 der Bilanzverlust auf 877.000 Euro, das Eigenkapital war negativ. Laut Mautner Markhof spielt das ebenfalls eine Rolle. Man hatte sich zuletzt aber gut erfangen.

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