Filmproduktion "DoRo" unter Chef Rudi Dolezal ist pleite
Über eine halbe Million Euro Schulden hat die Filmproduktionsfirma DoRo GmbH angehäuft. Einziger Mitarbeiter ist noch der prominente Filmproduzent Rudi Dolezal. 50 Gläubiger sind von der Pleite betroffen.
Zu Falcos Zeiten hatte Rudi Dolezal ein glückliches Händchen. Heute hat die von ihm geleitete Filmproduktionsfirma den Konkurs eingereicht.
Das ökonomische Glück ist Rudi Dolezal nicht wirklich hold. Denn die Filmproduktionsfirma "DoRo GmbH" mit Sitzen in Purkersdorf (Bezirk St. Pölten-Land) und Wien musste Konkurs anmelden. DoRo ist insolvent. Das Unternehmen, in dem nur noch Geschäftsführer Rudi Dolezal beschäftigt ist, hat nach Angaben des Gläubigerschutzverbands KSV1870 vom Freitag 540.000 Euro Schulden bei 50 Gläubigern. Die Firma ist bereits inaktiv.
Tätig war die 2013 gegründete Filmproduktionsfirma vor allem im Bereich der Pop- und Rockmusik. DoRo GmbH mit dem Geschäftsführer Rudi Dolezal zählte in der Kundenliste unzählige Prominente Künstler auf, für die das Unternehmen als Videoproduzent tätig war. Dolezal hatte einst in den frühen 1980er-Jahren das Musikvideo als neues Medium entdeckt und propagiert. Mit der verstorbenen österreichischen Pop-Ikone Falco wurden damals Videos gedreht, wie etwa das zu Falcos größtem Hit "Amadeus" (siehe unten)
Später produzierte Dolezal mit den Rolling Stones, Queen, David Bowie oder Bon Jovi. Für seine Werke hatte Dolezal mit seinem damaligen Geschäftspartner Hannes Rossacher renommierte Auszeichnungen erhalten. Unter anderem hatte auch der Musiksender MTV die Werke aus der damaligen DoRo-Produktion rauf- und runtergespielt.
Doch davon ist nicht mehr viel geblieben, weil sich das einstige Geschäft mit Musikvideo verändert hat. Das Internet und vor allem Googles Videochannel Youtube haben zudem die ganze Branche herausgefordert und neue Geschäftsmodelle hervorgebracht. Wobei qualitätsvolle Videos immer noch sehr gut honoriert werden.
Zugesperrt und abgewickelt
Nicht für DoRo GmbH. Das Unternehmen wird nur noch abgewickelt. Ein Neustart des Unternehmens sei somit unwahrscheinlich. "Das Unternehmen war bereits im Zeitpunkt der Konkurseröffnung inaktiv und soll auch nicht wieder eröffnet werden, sodass der Masseverwalter nunmehr die bestmögliche Verwertung der Aktiva vornehmen wird", sagt .KSV1870-Experte Alexander Klikovits.
Im Konkursantrag werden dem KSV1870 zufolge noch Vorwürfe gegen einen ehemaligen Angestellten erhoben. Dieser soll 80.000 Euro veruntreut haben, ein Strafverfahren sei in dieser Causa anhängig.
Das Konkursverfahren wurde am Freitag beim Landesgericht St. Pölten eröffnet. Zum Masseverwalter wurde Rechtsanwalt Friedrich Nusterer bestellt. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 25. Februar 2020 statt.