Brückenbau-Tochter von Waagner-Biro endgültig pleite
Waagner-Biro Bridge Systems AG hat den Sanierungsplan zurückgezogen. Um die Mindestquote für den Schuldenabbau zu begleichen, war ein Investor notwendig, der bis heute nicht gefunden wurde. Das Unternehmen geht nun in Konkurs.
Einst mit internationalen Preisen überschüttet, ist nun die Brückenbau-Tochter von Waagner-Biro endgültig pleite. Das Unternehmen erhielt noch 2016 den "Special Engineering Award" für eine Hubbrücke im Hafen in Rotterdam.
Am 9. November hatte die Waagner-Biro-Tochter noch einen Sanierungsplan vorgeschlagen, nachdem das Unternehmen binnen zwei Jahren den Gläubigern 20 Prozent der Schulden begleichen wollte. Doch daraus wird nun nichts. Der Retter in höchster Not wurde nicht gefunden. Wie der Gläubigerschutzverband KSV1870 berichtet, konnte Waagner-Biro Bridge Systems AG den erforderlichen Investor nicht präsentieren. "Die Sanierungsbestrebungen sind daher als gescheitert zu qualifizieren", teilt der KSV mit.
Die Brückenbau-Tochter Waagner-Biro Bridge Systems hatte Schulden in Höhe von 88 Millionen Euro angehäuft. Bis zu der Prüfungstagsatzung am 19. Dezember hatten 140 Gläubiger Forderungen in dieser Höhe angemeldet. Im ersten Anlauf wurden vom Insolvenzverwalter rund 57 Millionen anerkannt.
Mit dem gescheiterten Sanierungsplan geht die Brückenbautochter nun in Konkurs. Das Unternehmen wird geschlossen und in weiterer Folge liquidiert werden.
Viele Fragen zur Pleite der Mutter
Die Mutter der Brückenbautochter hatte im Oktober bereits Konkurs angemeldet. Eine Woche vor der Insolvenz hatte Waagner-Biro Stahlbau AG noch umfirmiert in SBE Alpha AG. Nach der Insolvenz der hatten 220 Gläubiger Forderungen von rund 160 Millionen Euro gegen die Nachfolgegesellschaft SBE Alpha AG eingebracht. Der Insolvenzverwalter hat davon jedoch vorerst nur 11,5 Millionen Euro anerkannt.
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Weitere Informationen zu den aktuellen Insolvenzen, Gläubigerschutz und Bonitätsfragen finden Sie auf der Website des Kreditschutzverband KSV1870.