Ausgedämpft: Austro-Tschickfabrik ist pleite
Über vier Jahre nach Gründung steigt von der Wiener Tschickfabrik "weißer Rauch" auf: Das Unternehmen ist pleite. Der Zigarettenhersteller mit der Marke Tschick ist insolvent. Die Ursachen sind noch nicht geklärt.
Mit der "Tschick" den Zeitgeist verfehlt.
Eines vorweg: Die Nichtraucher dürften nicht schuld daran sein, dass die Wiener Tschickfabrik in die Pleite gerutscht ist. Der Zigrarettenhersteller mit der eigens gegründeten Marke "Tschick" hat Insolvenz angemeldet. Und eine Fortführung dürfte ausgeschlossen sein.
Große Pläne hatte einst Gründer Reinhard Leitner, der zum 1. September 2014 seine Erfindung "Tschick" in den Markt gebracht hat. Der Geschäftsführer des in Wien ansässigen Unternehmens "Tschickfabrik" wollte in der zunehmend dunstfreien Epoche mit einer neuen Marke von Österreich aus den Zigarettenmarkt aufrollen und durchstarten.
Nachdem in Österreich über fünf Jahren keine österreichischen Zigaretten mehr produziert wurden, wollte der Linzer Leitner, der lange Jahre in der Tabakindustrie tätig war, der Branche ein neues Rauchzeichen geben.
Geschützte Marke
Die Wort-Bild-Marke hatte sich Leitner eigens dafür gesichert. Mit der Zigarettensorte Tschick sollten vor allem die Raucher in Österreich als Zielgruppe adressiert werden, die umgangssprachlich Zigaretten schon immer salopp "Tschick" genannt hatten.
Die rote Tschick (10 mg) und die blaue Tschick (8 mg) wurden aber zunächst nur in Polen produziert. Nur ein geringer Teil der Produktion stammte aus österreichischer Fertigung. Doch die American-Blend-Mischung konnten offenbar nicht die erforderliche Duftmarke absetzen, die Glimmstengel den Gusto verfehlt.
Ausgedämpft
Leitner bestätigte die Pleite, wollte sich aber zunächst nicht näher äußern. Die Insolvenzursachen gelte es noch aufzuklären.
Die letzten Tschick werden abverkauft. Das Unternehmen gehört mehrheitlich S-Quad Handels- und Beteiligungs GmbH (51 Prozent), das der San Gabriel Privatstiftung in Wien gehört. Geschäftsführer und Gründer Reinhard Leitner hält 16 Prozent der Anteile. Roman Seligo ist mit 28 Prozent an der Tschickfabrik GmbH beteiligt.
Für ie Gläubiger dürfte wohl nicht viel rauskommen. Laut Kreditschutzverband KSV1870 wurde kein Vermögen festgestellt: "Derzeit ist uns kein Vermögensstatus bekannt", kommentierte der KSV.
Weitere Informationen über aktuelle Insolvenzen und zum Thema Gläubigerschutz finden Sie auf der Website des KSV1870.