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KELAG - Der Kärntner Elektrizitäts- und Infrastrukturdienstleister

Aktualisiert
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9 min

Kelag produziert Strom aus verschiedenen Quellen.

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Die Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft ist mit über 1.500 Mitarbeiter*innen einer der führenden Energiedienstleister Österreichs und ein Kärntner Leitbetrieb. Das Unternehmen kommt mit einem Umsatz von 3,1 Mrd. € im trend TOP 500 Ranking auf Platz 39.

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FACTS: KELAG - Kärntner Elektrizitäts-AG

trend TOP 500 Ranking auf Platz 39

  • Gegründet 1923/1947

  • Firmensitz: Arnulfplatz 2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

  • MitarbeiterInnen: 1.635

  • Tätigkeiten: Elektrizitätserzeugung

  • Umsatz (2022): 3,1 Mrd. €

  • Eigentümer: KÄRNTNER ENERGIEHOLDING BETEILIGUNGS GMBH (Anteil: 51,07 %), VERBUND AG (Anteil: 35,17 %), GBV Zweiunddreißigste Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH Deutschland (Anteil: 12,85 %), Streubesitz inklusive Mitarbeiteraktien (Anteil: 0,91 %)

  • Kontrollorgane: Gilbert Isep (ARVors), Rolf Martin Schmitz (1. ARVorsSTv), Gerald Loidl (2. ARVorsStv v BR del), Michael Brandl, Gunhild Grieve, Andreas Gießer (AR v BR del), Heimo Hofer (AR v BR del), Rolf Holub, Achim Kaspar, Monika Kircher, Helmut Polsinger (AR v BR del), Leopold Rohrer, Ulrich Rust, Zvezdana Seeger, Willibald Strohmayer (AR v BR del)

  • Management: Reinhard Draxler (Vors), Danny Güthlein (Vors) + 13 Prokuristen

  • Website: https://www.kelag.at/

Firmengeschichte der KELAG - Kärntner Elektrizitäts-AG

Extremes Niedrigwasser im Winter 1921, insbesondere in der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, ließ die lokalen Netze immer wieder zusammenbrechen. Als Lösung sollte ein Speicherkraftwerk gebaut werden, welches auch im Winter genügend Strom erzeugen kann. Dieses Speicherkraftwerk war Forstsee. Mit der Erbauung des Kraftwerks wurde am 28. Jänner 1923 auch die Aktiengesellschaft, damals die „Kärntner Wasserkraftwerke A.-G.“ (KÄWAG), gegründet. Das Speicherkraftwerk Forstsee lieferte ab Winter 1925 Energie.

Das Speichervermögen und die Leistung des Kraftwerks wurden in den folgenden Jahren durch die Zuleitung weiterer Bäche, den Bau einer Staumauer und den Einbau einer Speicherpumpe erhöht. Während der NS-Zeit wurde die KÄWAG 1939 zur Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (Kelag) und zur Stromverteilergesellschaft; der Kraftwerksbau wurde von der Alpen-Elektrowerke-AG verwaltet.

1940 ging das Umspannwerk Lassendorf in Betrieb, der Anschluss an das überregionale Stromnetz wurde vollzogen. 1942 kam der Netzausbau zum Erliegen.

Nach dem Krieg wurde die Elektrizitätswirtschaft verstaatlicht. Die Werke der Städte Feldkirchen, St.Veit, Spittal, Villach und Wolfsberg wurden in die Kelag eingegliedert. Die Kelag übernahm 1954 kommunale E-Werke und Netze.

Mit der fortschreitenden Elektrifizierung konnte die Kelag immer mehr Kunden gewinnen. 1949 hatte sie erst 30.000, 1961 bereits 100.000 und 1979 über 200.000 Kund*innen.

Seit 1989 versorgt die Kelag Kunden auch mit Erdgas, derzeit sind dies 10.000 Kunden in 15 Ortsnetzen.

Die Netzbereiche Strom und Erdgas wurden 2005 in das neu gegründete Tochterunternehmen KELAG Netz GmbH eingegliedert. Heute agiert das Unternehmen als Kärnten Netz und hat rund 750 Mitarbeiter*innen. Der KELAG-Konzern umfasst neben dem Tochterunternehmen Kärnten Netz auch Kelag Energie & Wärme sowie Kelag International. Damit ist Kelag in den Geschäftsfeldern Energie, Netze und Wärme sowie E-Mobilität und Glasfaserinternet tätig. Die Kelag Energie & Wärme ist heute mit 85 Fernwärmenetzen der größte österreichweit tätige Anbieter von Wärme auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme. In den nächsten zehn Jahren will die Kelag eine Milliarde Euro in die Modernisierung und den Ausbau der Netzinfrastruktur investieren.

Die Kelag ist seit 2000 auch international als Stromhandelspartner tätig. Sie ist in den Geschäftsfeldern Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik sowie im Energiehandel aktiv.

Der Vorstand der Aktiengesellschaft wird durch Reinhard Draxler und Danny Güthlein gebildet. Güthlein leitet seit 1. April 2020 die kaufmännischen, finanziellen und vertrieblichen Agenden des Betriebs und ist seit 2008 Mitglied der Kelag. Draxler vertritt das Unternehmen seit 1. Mai 2023 gemeinsam mit Güthlein. Er ist bereits seit 2001 Teil der Kelag.

Erneuerbare Energiequellen

Die Kelag investiert in den Ausbau der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen. Das Unternehmen sichert die Versorgung der Kunden mit sauberer Energie durch die Kombination aus Sonnen- und Windkraft mit stabiler Wasserkraft und Energie aus Biomasse.

Außerdem werden neue Quellen der Energie geschöpft, wie industrielle Abwärme. Zur Erzeugung von 100% grünem und sauberem Strom nutzt die Kelag in erster Hand die Wasserkraft.

Wasserkraft

Durch die Verstaatlichung wurden die Draukraftwerke in eine Sondergesellschaft des Verbunds (Österreichische Draukraftwerke AG/ÖDK) eingegliedert. Die Kelag entschloss daher, selbst in den Kraftwerksbau einzusteigen und errichtete anfangs kleinere Speicherkraftwerke wie Kamering 1952, Freibach 1959 und Gail 1961. Von 1963 bis 1986 wurde die Kraftwerksgruppe Fragant ausgebaut, 1990 ging das Speicherkraftwerk Koralpe in Betrieb.

In den 90ern wandte sich das Unternehmen der Modernisierung älterer Kraftwerke zu, so wurde die Kraftwerksgruppe Fragant um das Pumpspeicherwerk Feldsee erweitert. 2011 erhielt auch der Koralmspeicher eine Pumpe.

In 82 Lauf- und 11 Speicherkraftwerken wird der natürliche Wasserkreislauf zur Stromerzeugung genutzt. Die Kraftwerke verfügen über eine Leistung von insgesamt 760 Megawatt und erzeugen jährlich rund 1.442 Gigawattstunden Strom. Weiters betreibt das Unternehmen Pumpspeicherkraftwerke, um die Versorgungssicherheit bei erhöhtem Strombedarf zu garantieren.

Sonnenenergie

Neben der Wasserkraft zählt auch die Sonne als wichtige Energiequelle. Die Kelag arbeitet am Ausbau der Sonnenergienutzung in Kärnten, Österreich und auch im Ausland. Dabei zählen Photovoltaikanlagen auf Dächern und Freiflächen zum festen Bestandteil der Ausbaustrategie.

Bis 2030 bräuchte das Bundesland Kärnten rund 0,4 Terawattstunden Dach- und 1,9 Terawattstunden Freiflächenphotovoltaik pro Jahr. Vorzeigeprojekt der Kelag ist die sogenannte „Sonnen.Wiese“ in Klagenfurt am Wörthersee. Seit Sommer 2022 entsteht die PV-Freiflächenanlage auf einer Fläche von rund 45.000 Quadratmetern und besteht aus 7.650 PV-Modulen. Damit ist sie die größte Freiflächen-Photovoltaikanlage Kärntens und soll jährlich rund 1.400 Haushalte mit Sonnenstrom beliefern. Zusätzlich soll auf die Biodiversität geachtet werden. So wird die Fläche als natürliche Wiese und die Randbereiche mit Hecken angelegt.

Windkraft

Windkraft wird durch die Kelag im In- und Ausland gefördert. Während die Sonnenenergie vor allem in den Sommermonaten stark ist, liegt die Stärke der Windkraft in den Wintermonaten. Sie trägt dazu bei, den höheren Energiebedarf im Winter zu decken. In Österreich betreibt die Kelag derzeit zwei Windparks, in Rumänien, Bulgarien und Kroatien weitere fünf.

Insgesamt erzeugen diese 41 Windkraftanlagen jährlich 3.324 Gigawattstunden Strom aus Windenergie. Ein modernes Windrad hat eine Leistung von rund 3,5 Megawatt und produziert jährlich etwa 7,5 Mio. Kilowattstunden Strom. Damit kann eine einzige Anlage über 2.000 Durchschnittshaushalte im Jahr mit Strom versorgen.

Biomasse

Vor allem in der Wärmeversorgung ist Biomasse eine umweltfreundliche Lösung. Die Kelag Fernwärmenetze, ein Tochterunternehmen der Kelag, ist der größte Anbieter in Österreich von Wärme auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme.

Das Unternehmen betreut über vierzig Abwärme-Partnerschaften in ganz Österreich. Dadurch können rund 891.000 Megawattstunden an Abwärme für Fernwärmesysteme eingesetzt werden. Dadurch können jährlich 362.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

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