
Die N26-Gründer Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf
©Sebastian ReichWichtige Investoren sollen mit der Geschäftsführung unzufrieden sein und die Ablöse der österreichischen Gründer Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf fordern.
Nicht erreichte Wachstumsziele, fehlendes Risikomanagement und anhaltender Ärger mit der Bankenaufsicht führten bei wichtigen Investoren des Neobank N26 zur Forderung, die Gründer im operativen Managment abzulösen, schreibt das deutsche „Manager Magazin“ unter Berufung auf mehrere Insider. „Ihr Kredit ist aufgebraucht“, wird einer davon zitiert.
Bei den Investoren aus den USA hat sich offenbar einiges an Ärger über die Managmentfähigkeiten der beiden Österreicher Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal aufgestaut. Für anhaltende Irritation soll dabei sorgen, dass die deutsche Bankenaufsicht Bafin beim Neobroker besonders viel zu tun hat. Erst Ende 2024 hatten die Aufseher das Haus verlassen, nachdem sie die internen Prozesse gegen Geldwäsche und Finanzkriminalität gecheckt hatten. Zeitweise hatten die Aufseher das Onboarding neuer Kunden beschränken müssen. Bei einer Sonderprüfung seien die Aufseher nun erneut auf Mängel im Risikomanagement gestoßen. „Wesentlicher Auslöser des Problems ist die niederländische Hypothekentochter Neo Hypotheken“, so das Magazin.
Den Gründern dürfte bereits eine Neufassung des Gesellschaftervertrags vorliegen, schreibt das Magazin. Für einen Rückzug aus dem Tagesgeschäft würden die Investoren demnach auf Teile einer üppigen Verzinsung verzichten. Stalf solle in den Aufsichtsrat wechseln und Tayenthal solange noch im Vorstand bleiben, bis ein neuer CEO gefunden ist, so die Pläne. Anderen Berichten zufolge könnten den beiden Gründern aber auch nur erfahrenere Banker zur Seite gestellt werden.
Seitens des Unternehmens wird in einer Stellungsnahme die Ablöse nicht dezidiert ausgeschlossen, allerdings betont, dass es falsch sei, zu behaupten, dass „die Gründer auf Druck von Investoren vor der Ablösung stehen“.
N26 hat sein Portfolio zuletzt stark ausgebaut und bietet mittlerweile auch bankfremde Produkte an wie Mobilfunk. Ende letzten Jahres schrieb die 2013 gegründete Neobank erstmals schwarze Zahlen, tut sich gegen starke Mitbewerber wie Revolut oder Trade Republic aber offensichtlich schwer. So betrug der Nettogewinn von Revolut bereits im Vorjahr in Summe 934 Millionen Euro.