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Campbell’s entlässt Top-Manager nach abfälligen Aussagen

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Dosensuppen von Campbell's
 © IMAGO / Levine-Roberts

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Nach abfälligen Aussagen über die Kundschaft und Mitarbeitende des US-Suppenherstellers Campbell's wurde ein ranghoher IT-Manager entlassen.

Der US-Lebensmittelkonzern Campbell’s hat einen ranghohen IT-Manager fristlos entlassen, nachdem eine Tonaufnahme öffentlich wurde, in der er das Unternehmen und Mitarbeitende beleidigt. Martin Bally, Vize-Präsident und Chief Information Security Officer, soll laut einer Klage eines ehemaligen Mitarbeiters Campbell’s Produkte als „hochverarbeitetes Essen für arme Leute“ bezeichnet und indische Beschäftigte als „Idioten“ diffamiert haben.

Interne Beschwerde – und Gegenreaktion

Wie die Financial Times berichtet, hat ein Mitarbeiter den Vize-Präsidenten Bally vor rund einem Jahr zu einem Gespräch über sein Gehalt getroffen. Dabei habe er die rassistischen und abwertenden Kommentare gehört und anschließend seinem Vorgesetzten gemeldet. Kurz darauf sei er entlassen worden – aus seiner Sicht als Vergeltungsmaßnahme. Er reichte vergangene Woche Klage in Michigan ein und veröffentlichte die Tonaufnahmen.

Reaktion des Unternehmens

Campbell’s erklärte der US-amerikanischen Presse, man habe erst vergangenen Donnerstag von Klage und Audio erfahren und halte die Stimme für Ballys. Der Konzern distanzierte sich scharf: Die Aussagen seien „vulgär, beleidigend und falsch“ und widersprächen den Werten des Unternehmens. Bally habe das Unternehmen am Dienstag verlassen.

Zudem wies Campbell’s Behauptungen aus der Aufnahme zurück, wonach das Unternehmen „bioengineered meat“, im 3D-Druck erzeugtes oder künstlich erzeugtes Hühnerfleisch verwende: „Campbell’s verwendet in seinen Suppen weder 3D-gedrucktes Hähnchen noch im Labor gezüchtetes Hähnchen oder irgendeine Form von künstlichem bzw. biotechnologisch hergestelltem Fleisch.“

Druck auf die Branche

Campbell’s, 1869 gegründet und seit 2024 unter neuem Namen (vormals Campbell Soup) firmierend, kämpft wie viele Lebensmittelhersteller mit sinkenden Absatzmengen und Profitabilität. Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich der Umsatz auf insgesamt 10,3 Milliarden US-Dollar. Hohe Preise dämpfen die Nachfrage, gleichzeitig wächst der politische Druck auf verarbeitete Lebensmittel, zuletzt verstärkt durch die „Make America Healthy Again“-Agenda der Trump-Regierung.

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