
Ein Reisebericht mit Einblicken in den „Lifecycle of a Gem“: wie die kostbarsten Wunder der Natur aus fernen Ländern in die Schmuckschatulle heimischer Kundinnen gelangen.
Die sogenannten „Extrameilen“, die Felix Köck und seine Frau Nattaya gehen, um ihrem Kundenkreis persönlich ausgewählte Edelsteine erlesenster Qualität anbieten zu können, sind alles andere als branchenüblich. Nur wenige Juweliere und Goldschmiede reisen tatsächlich in die Herkunftsländer der von ihnen verarbeiteten Juwelen. Und weil diese Art der persönlichen Verbindung zu familiengeführten Betrieben am anderen Ende der Welt so außergewöhnlich ist, entschlossen sich die beiden, auf einer ihrer Thailand-Reisen ein Kamerateam mitzunehmen, um den „Lifecycle of a Gem“ zu dokumentieren. „Betrachtet man ein Schmuckstück in der Auslage, ist einem nicht bewusst, welcher Aufwand und welche Prozesse hinter diesem Endprodukt stecken“, erklärt Felix Köck: „Wir möchten mit unserer Kurzfilm-Serie, die gerade aus der Fülle der aufgenommenen Impressionen entsteht, den Blick hinter die Kulissen möglich machen und die Selektion und den Erwerb unserer Edelsteine für unsere Kunden nachvollziehbar machen.“
Das Szenario ist überraschend bodenständig, familiär und persönlich. Seit fünfzehn Jahren reisen die Köcks bereits mehrmals pro Jahr in die thailändische Region Chantaburi. Das über diesen Zeitraum aufgebaute Vertrauen kommt ihnen heute auf allen Ebenen zugute. Konkrete Wünsche dürfen mittlerweile schon vorab per WhatsApp bekanntgegeben werden, und die Lieferanten wissen genau, dass sie es hier mit sehr anspruchsvollen, aber zuverlässigen und vertrauenswürdigen Partnern zu tun haben. Felix Köck nimmt als GIA-graduierter Gemmologe jeden Stein genauestens unter die Lupe, während Nattaya Köck mit viel Fantasie und gutem Vorstellungsvermögen die Eignung für ihre Schmuckdesigns im Auge behält.
Zu den Motiven für diese doch sehr aufwendigen und nicht immer ungefährlichen Reisen meint Felix Köck: „Zum einen schätzen wir diese persönliche Ebene sehr. Wir unterstützen damit auch kleine, familiengeführte Unternehmen in Nattayas Heimat. Ich würde es als eine Art sozialer Nachhaltigkeit bezeichnen. Wir schauen auch genau hin, wie die Gegebenheiten sind, und besuchen unsere Partner am Ort ihrer Tätigkeit, sei es beim Schürfen oder beim Schleifprozess.“ Fertigkeiten und Know-how werden in den eigenen vier Wänden von einer Generation zu nächsten weitergegeben. Köck will durch diesen Mehraufwand seinen Kunden einen klaren Mehrwert bieten: Derart handverlesene Steine findet man wirklich selten. Und die Tatsache, dass durch den direkten Erwerb keine Zwischenhändler für den Import benötigt werden, kommt dem Kunden ebenfalls zugute. Eine persönliche Handschrift ist für einen Juwelier sehr wichtig, betont Felix Köck.
Mit unserem Konzept unterscheiden wir uns von unseren Mitbewerbern und bauen diesen Bereich mit außergewöhnlichen Schmuckkreationen und individuellen Anfertigungen sukzessive weiter aus.
FASZINIERENDES CHANTABURI.
Das Edelstein-Mekka liegt im Osten Thailands nahe der kambodschanischen Grenze, an der es jüngst wieder zu Kriegshandlungen kam. Diese politisch instabile Region war schon im 19. Jahrhundert für außergewöhnlich feine Rubine und blaue Saphire bekannt. Händler aus Europa, Indien und China kauften hier schon vor hundert Jahren Steine ein, oft ohne Herkunftsnachweis für die späteren Kunden.
Heute ist Chantaburi weniger mit dem Abbau beschäftigt, sondern fungiert vor allem als kompetentes Verarbeitungszentrum und globaler Handelsknotenpunkt. Rohsteine aus Afrika und Myanmar, aus Sri Lanka und Kambodscha werden hier geschliffen, poliert und gehandelt – meist am wöchentlich stattfindenden, öffentlich zugängigen Edelsteinmarkt.