
Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) und ASFINAG-Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl sind sich einig: Es braucht den Lobautunnel.
©APA/TOBIAS STEINMAURERDer Lückenschluss des Straßenprojekts "S1 Wiener Außenring Schnellstraße" inklusive des Lobautunnels kommt doch. Verkehrsminister Peter Hanke gibt grünes Licht für den Bau des umstrittenen Großprojekts und revidiert damit die Entscheidung seiner Vorgängerin Leonore Gewessler.
Die Wiener Außenring Schnellstraße gelte laut Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) als das am besten geprüfte Verkehrsprojekt Österreichs. Hanke betonte, dass mehr als 20 Trassenvarianten untersucht und zahlreiche Gutachten erstellt worden seien. Die Tunnellösung sei der optimale Weg, um den Anforderungen des Lebens- und Wirtschaftsraums gerecht zu werden. "Ich habe die letzten Monate genutzt, um das Projekt in allen relevanten Aspekten präzise aufzuarbeiten", sagte Hanke. Bei Berücksichtigung aller Gutachten und Stellungnahmen der Fachexpertinnen und Fachexperten werde klar: "Die S1 ist notwendig, um den Wirtschaftsstandort der gesamten Ostregion zu sichern und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Wir schaffen damit die Grundlage für bis zu 25.000 Jobs, Wohnraum für 55.000 Menschen und entlasten die Bewohnerinnen und Bewohner Wiens vom Lkw-Durchzugsverkehr", so der Verkehrsminister. "Deshalb habe ich heute entschieden, die S1 an die ASFiNAG zur Umsetzung zu übergeben."
Hanke macht Gewesslers Entscheidung rückgangig
Hanke revidierte damit die Entscheidung seiner Amtsvorgängerin Leonore Gewessler, jetzt Chefin der Grünen, die den Lobautunnel aus dem Bauprogramm der Asfinag streichen ließ. Der Lückenschluss der S1 ist wohl eines der umstrittensten Bauprojekte in Österreich. Zu erwarten ist, dass die heftigen Proteste von Umweltschützern - immerhin verläuft die durch und unter dem Nationalpark Donauauen - prolongiert werden.
Asfinag-Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl betonte, dass seine Gesellschaft "mit dem Lückenschluss der S1 den im Bundesstraßengesetz festgeschriebenen entsprechenden Auftrag der Republik" erfülle. "Die Realisierung startet nördlich der Donau mit dem sogenannten Freilandabschnitt von Groß-Enzersdorf bis Knoten Süßenbrunn. Für diesen Abschnitt liegen sämtliche Genehmigungen rechtssicher und damit unanfechtbar vor", erklärte Hufnagl.
(trend/APA)