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Investieren in Gold: Das sollten Käufer und Anleger wissen

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Golbarren

©Elke Mayr
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In Krisenzeiten denken viele zuerst an Investments in Gold. Doch wie sicher ist die Geldanlage wirklich und wovon hängt der Preis ab? Nur wer die wesentlichen Zusammenhänge kennt, hat eine fundierte Entscheidungsgrundlage für einen Einstieg. Auch beim Kauf selbst gilt es einiges zu beachten.

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Wenn die Weltwirtschaft aus den Fugen zu geraten droht, hat Gold Hochkonjunktur. Das war beim Ausbruch der Corona-Krise so und wiederholt sich beim Ukraine-Krieg. Die Prägeanstalten kommen mit dem Druck kaum nach. Seit dem Tag des Angriffs des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf die Ukraine druckt man bei der Münze Österreich täglich 10.000 Stück des beliebten "Wiener Philharmonikers" - und verkauft die Münzen noch am selben Tag.

Aber selbst wenn die Welt weniger bedrohlich wirkt, ist glänzende Metall als Anlageform beliebt. Schließlich besitzt Gold die höchste Bonität. Welche Anziehungskraft Gold auf Anleger ausübt, hängt jedoch stets von verschiedenen ökonomischen und psychologischen Faktoren ab.

Ist Gold eine sichere Geldanlage?

Der Goldpreis schwankte seit dem Jahr 2000 zwischen 280 und 1.800 Euro. Gold ist damit nicht ganz so eine solide Geldanlage wie man glauben möchte, wenn der Wert seit der Jahrtausendwende letztlich deutlich zugelegt hat. Gold eignet sich vor allem zur Risikostreuung. Frühere Krisen haben gezeigt, dass der Anstieg des Goldpreises Verluste an der Börse teilweise ausgleichen konnte. Investieren Sie aber nur einen kleinen Teil Ihres Vermögens in Gold, um eventuell heftige Schwankungen des Goldkurses durch andere Investitionen abzufangen. Zahlreiche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass ein Goldanteil von fünf bis zehn Prozent des Anlagevolumens sinnvoll ist. Je höher das Risiko Ihrer sonstigen Veranlagungen ist, umso höher sollte auch der Goldanteil sein. Aber halten Sie in Krisen auch einen Anteil Bargeld vor. Falls es wirklich zu einer schweren Krise kommen sollte, lassen sich Goldbarren schlecht gegen Güter des täglichen Bedarfs eintauschen.

Entwicklung des durchschnittlichen Goldpreises seit 1900

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Entwicklung des durchschnittlichen Goldpreises seit 1900

In den vergangenen 20 Jahren sind die Zinsen gesunken, die Krisen haben zugenommen und der Preis für Gold ist im Gegenzug gestiegen. Die Kursschwankungen auf dem Weg nach oben waren aber häufig von größeren Kursschwankungen begleitet.

© Statista.de

Wie entsteht der Goldpreis?

Der Goldpreis entsteht an den Rohstoffbörsen durch das weltweite Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Gehandelt wird das Edelmetall vorwiegend in Dollar.

Was ist die Maßeinheit für Gold?

Die Feinunze ist ein Massenmaß für Edelmetalle. Ihr Gewicht entspricht der Apotheker-Unze (1 oz.tr. = 31,1034768 Gramm), bezieht sich aber nur auf den Edelmetallanteil. Das Gewicht eventueller Verunreinigungen wird vom Gesamtgewicht abgezogen.

Was sagt Karat bei Gold aus?

Karat wird als Angabe des Feingehalts von Gold genutzt. Ein Karat Gold besteht zu 1/24 des Gesamtgewichts aus Gold. In der Herstellung von Schmuck sind 8 Karat auch 333er Gold genannt und 14 Karat (585er) am gebräuchlichsten. Der höchste Wert, den Gold aufweisen kann, ist 24 Karat. Dann handelt es sich um reines Gold, auch Feingold genannt. Feingold wird vor allem für Münzen, Barren oder Medaillen verwendet.

Physisches Gold: Wer sind die Käufer?

2021 wurden weltweit rund 4.000 Tonnen Gold gekauft. Am höchsten ist die Nachfrage nach dem Edelmetall für die Schmuckverarbeitung, gefolgt von Anlegern, die in physisches Gold investieren. Ein vergleichsweise geringer Anteil wird von Zentralbanken erworben und wird in der industriellen Verarbeitung benötigt.

Diese vier Sektoren sind die Käufer und treiben auch den Kurs:

  • 2.221 Tonnen Goldnachfrage stellt der Sektor Schmuck

  • 1.007 Tonnen Goldnachfrage stellt der Sektor Investment

  • 463 Tonnen Goldnachfrage stellen die Zentralbanken

  • 330 Tonnen Goldnachfrage stellt der Sektor Industrie & Technik

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Die Schmuckindustrie benötigt am meisten Gold. Vor allem in Ländern wie Indien und China ist die Nachfrage nach diesem hochwertiger Schmuck hoch und dient gleichzeitig der Wertanlage.

© Gold.de

Wovon hängt die Entwicklung des Goldpreises ab?

Zu den Treibern des Goldpreises zählen geopolitische und wirtschaftliche Risiken, die Entwicklung des Dollar, der Inflation und der Zinsen.

Wie reagiert der Goldpreis auf Krisen?

Der Goldpreis reagiert, wenn auch häufig nur kurzfristig, stark auf globale Krisen.

Beispiele:
Die Finanzkrise im Jahr 2008 veranschaulicht gut, wie sehr der Goldpreis auf Krisen reagiert. Damals ist der Goldpreis erstmals über 1.000 Dollar je Feinunze gesprungen - eine wichtige psychologische Marke für Investoren. Im Zuge der COVID-19-Pandemie kam es ebenfalls zu einem Sicheren-Hafen-Effekt durch den der Goldpreis erstmals in der Geschichte das Niveau von 2.000 Dollar je Feinunze überschritten hat. 2022 kletterte der Kurs, in Folge des Angriffs auf die Ukraine kurzzeitig wieder über die 2.000 Marke, die zuletzt im August 2020 erreicht wurde. In fünf Jahren haben Goldinvestoren einen Kursgewinn von 56 Prozent erzielt. Zum Vergleich: Investments in den breiten US-Aktienindex S&P stieg in derselben Zeit um 88 Prozent.

Wie hängen Goldpreis und Zinsen zusammen?

Hohe Zinsen sind Gift für den Goldpreis. Denn Gold zahlt keine Zinsen wie die Banken und Staaten, denen die Käufer von Anleihen oder Besitzer von Festgeldkonten und Sparbriefen ihr Geld leihen. Gewinne erzielen Sie nur, wenn der Goldkurs steigt und Sie dann verkaufen. Investments, die keine laufenden Erträge einbringen wie Edelmetalle, bleiben auf der Strecke.

Gegenbeispiel:
Wenn es auch immer wieder Gegenbeispiele gibt. So erlebte der Goldpreis seinen größten Anstieg, als die Zinsen Ende der Siebzigerjahre durch die Decke gingen. Damals ließen internationale Krisen wie die Irankrise und der Einmarsch in Afghanistan die Menschen trotz hoher Zinsen in den sicheren Hafen Gold flüchten.

Leitzinsanhebungen haben auf die Goldpreisentwicklung keine signifikante Auswirkung

Goldreport, Erste Bank

Die Ankündigung und die Anhebungen von Leitzinsen machen auf Goldanleger jedoch noch keinen großen Eindruck. "Leitzinsanhebungen haben auf die Goldpreisentwicklung keine signifikante Auswirkung. Die von der Fed für 2022 angekündigte Zinsanhebungen stehen daher einem Goldpreisanstieg nicht entgegen", so die Erste Bank in ihrem Goldreport.

Ist Gold ein guter Inflationsschutz?

Gold als Inflationsschutz? Was dafür und was dagegen spricht.

Kurzfristig keine Auswirkung

Selbst wenn Gold als Krisenwährung par exzellent gilt, ist ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Inflation und Goldpreis besteht nicht. Dieser fiel 2021 trotz anziehender Inflation um rund vier Prozent. Gold war damit der Rohstoff mit der 4-niedrigsten Rendite. Diese Entwicklung wird jedoch anderen Gründen, die in diesem Umfeld schwerer wiegen, zugeschrieben: Der anziehende Dollar und die Erwartung steigender Zinsen. Kurz- und mittelfristig ist Gold als Inflationsschutz damit nicht geeignet.

Schlägt Gold langfristig die Inflation?

Seit Ende 1973, als der Kurs des Goldpreises freigegeben wurde, ist dieser laut Berechnungen von Flossbach von Storch mit Stand Mitte 2021 um 6,1 Prozent jährlich und damit zwei Prozentpunkte stärker gestiegen als die Inflation. Dazwischen gab es jedoch größere Abweichungen.

Kaufkraft von Gold und Dollar seit 1900

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Kaufkraft von Gold und Dollar seit 1900

Die Kaufkraft des Dollars ist in den vergangenen Jahrzehnten geschrumpft, der von Gold stark gestiegen.

© Gold-trade-invest.de

Gold ist kein Inflationsschutz sondern ein langfristiger Wertspeicher

Bert Flossbach, Chef des deutschen Vermögensverwalters Flossbach von Storch

Gold: ein knappes Gut

Dollar, aber auch Euro und andere Währungen haben speziell in den letzten 20 Jahren Haltern von Geld hohe Verluste bei der Kaufkraft beschert (siehe Grafik oben). Die Lage dürfte sich so schnell nicht ändern. Der große Vorteil von Gold: Anders als Papiergeld ist das Edelmetall nicht beliebig vermehrbar. Diese Begrenzung spricht dafür, dass Gold weiterhin einen hohen Wert für Anleger hat. Im Gegensatz zu Währungen gibt es bei Gold keine Zentralbank, die durch das Drucken von Geld dessen Angebot beliebig ausweiten kann und den Wert des Edelmetalls so verwässern und damit sinken lassen kann. Eine Anlage in Gold kann deshalb helfen, sich gegen negative Folgen einer Geldentwertung abzusichern.

Sollte die Inflation länger über der Fünf-Prozent-Marke bleiben, würde das auch die Aktienmärkte belasten, was für den Anstieg des Goldpreises spricht

Rudolf Brenner, Gründer und Chef des Edelmetallhändlers philoro

"Da die Notenbanken kaum noch in der Lage sein werden, mit deutlichen Zinserhöhungen einen Inflationsanstieg zu bekämpfen, ist die Gefahr eines nachhaltigen Preiseinbruchs bei Gold wie in den 1980er und 1990er-Jahren gering", so Flossbach.

Die Gefahr eines nachhaltigen Preiseinbruchs bei Gold wie in den 1980er und 1990er-Jahren ist gering

Vermögensverwalter Flossbach

Welchen Einfluss hat die Entwicklung des Dollarkurses auf den Goldpreis?

Ein starker Greenback verteuert den in Dollar gehandelten Rohstoff Gold und dämpft damit die Nachfrage nach dem Edelmetall aus dem Nicht-Dollar-Raum. Anleger, die in Gold investieren, handelten sich damit ein Fremdwährungsrisiko ein. So erhalten Anleger zunächst beim Verkauf von Gold Dollar und müssen diese dann in Euro umtauschen. Daher wirken Währungsschwankungen sich auf den Gegenwert in Euro aus. Wird der Dollar abgewertet, bekommen Anleger weniger Euro für den Dollar und umgekehrt. In letzterem Fall können Verluste auftreten, obwohl der Goldkurs in Dollar gestiegen ist.

Wie Algorithmen den Goldpreis beeinflussen

Computergesteuerte Algorithmen entscheiden, bei welcher Marke ge- oder verkauft wird. Diese Signale, die künstliche Intelligenz liefert sind für die Entwicklung des Goldpreises viel bedeutender als die physische Nachfrage. Brenner erklärt: "Wenn beispielsweise die psychologisch wichtige Marke von 1.915 Dollar erreicht wird, ist der Weg nach oben freigeräumt für ein neues Allzeithoch." Bestimmend für den Goldpreis ist auch das Goldangebot. Dieses hängt unter anderem davon ab wie viel die Goldminen fördern und wie hoch die Recycling-Mengen von Altgold ist.

Worauf sollte man beim Kauf von Gold achten?

Beim Kauf von Gold sind die folgenden Aspekte zu beachten.

Wo soll man Gold kaufen?

Im Goldbusiness tummelt sich auch der eine oder andere windige Geschäftsmann. Wurde beispielsweise Gold über die Grenze schmuggelt und an Kunden verkauft, haben diese beim Wiederverkauf ein Problem. Denn es muss nachgewiesen werden, woher das Gold stammt. Bei Geschäften mit Gold, Silber und anderen Edelmetallen ist zudem ab einem Wert von 2.000 Euro der Käufer verpflichtet, sich auszuweisen.

Die Seriosität eines Händlers ist daher maßgeblich beim Handel von Gold. Einen nützlichen Hinweis darauf liefern Zertifizierungen. Auf dem Goldvergleichsportal gold.de findet sich eine Liste zertifizierten Händler in Österreich Gut beraten ist man meist auch bei Händler, die mehrere Filialen haben und seit Jahren einen guten Namen haben. Gold kauft man am besten bei einer Bank oder einem seriösen Edelmetallhändler.

Namhafte Goldhändler

Zu den soliden Adressen für Goldkäufe zählt neben Banken beispielsweise die Münze Österreich. Die Münzprägestätte ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Österreichischen Nationalbank. Pro Jahr produziert das weltweit tätige Unternehmen rund 350 Millionen Münzen. Zu den großen in dem Business zählt auch Ögussa, nach eigenen Angaben Marktführer in der Edelmetallverarbeitung und im Recycling von Altgold.


Der Wiener Edelmetallhändler philoro zählt zu den größten Goldhändlern Europas und ist mit über einem Dutzend Filialen in Österreich, Deutschland, Liechtenstein, der Schweiz und in Asien vertreten. Der Anbieter wurde in den vergangenen Jahren mehrfach vom unabhängigen Deutschen Finanz-Service-Institut (DFSI) in verschiedenen Kategorien mit sehr gut und gut bewertet. Damit zählt das Unternehmen zu den Top-Instituten im Goldhandel. Bewertet werden Konditionen, Sicherheit und Transparenz, Handel, Kundenservice, Altgoldankauf und Gesamtwertung.

Worauf kommt es beim Kauf von Goldmünzen und -barren an?

Für jene, die in physisches Gold investieren wollen, ist ein Mix aus Goldmünzen und -barren ratsam. So bieten gerade Münzen ein hohes Maß an Flexibilität und Verwertbarkeit. Besitzt man Gold in Form von Münzen kann man schließlich auch nur Teile davon verkaufen. Von einem Barren kann man sich dagegen kein Stück abschneiden. So bieten Händler wie die Münze Österreich Goldmünzen mit einem Gewicht von 1/25 Unze bis 1 Unze an. Goldbarren von einem Gramm bis einem Kilo. Als Faustregel für den Preis gilt: Je größer das Stück, umso günstiger ist der Preis je Gramm.

Auf das Echtheitszertifikat

Echtheitszertifikate enthalten üblicherweise den Zeitpunkt der Produktion, eine Beschreibung und den Namen des Produzenten des zertifizierten Produkts. Im Münzgeschäft treten sowohl große Münzhandelshäuser, als auch staatliche Prägestätten als Bürgen der Echtheit des Goldes auf Zertifikaten auf. Hier wird nicht nur die Echtheit der jeweiligen Prägung, sondern auch der angegebene Metallgehalt belegt. Dies ist ein wichtiger Bestandteil des Münzensammelns, um sich gerade beim Sammeln wertvoller und hochpreisiger Ausgaben von Plagiaten zu schützen.

Wenn man zusammen mit der gekauften Münze ein Echtheitszertifikat erhält, sollte es sorgfältig aufbewahren. Es dient als eine Art Rückversicherung, für die der ausstellende Unterzeichner mit seinem guten Ruf bürgt. Bei einem eventuellen späteren Verkauf schafft es Vertrauen und ist somit nicht zuletzt bares Geld wert.

Preise vergleichen

Ein Preisvergleich ist in jedem Fall anzuraten. Der Preis ändert sich börsentäglich. Die Preise stehen auf den Internetseiten der Anbieter oder am Aushang des Institutes. Einen groben Überblick kann man sich auf Onlinevergleichsseiten wie Goldpreis.at verschaffen. Der Goldpreise, zu denen das Metall beim jeweiligen Händler gehandelt wird, hängt nicht nur vom aktuellen Marktpreis sondern auch von Spesen ab. Je kleiner das Stück, umso teurer die Einheit. So können bis zu 20 Prozent Spesen anfallen. Die meisten neu herausgegebenen Münzen werden zu einem Preis herausgegeben, der nahe am Wert des in den Münzen enthaltenen Goldes liegt.

Gold online kaufen

Wer Barren und Münzen im Internet kauft, muss meist eine Vorauszahlung leisten. Das birgt allerdings das Risiko, dass das Geld weg ist, sollte der Händler vor der Lieferung Pleite gehen oder damit verschwinden. Kauft man über einen Onlinehandel, kommen meistens Versandkosten hinzu. Wer online bestellt, sollte bei größeren Summen den Versand per Wertkurier, also einem Werttransport, durchführen lassen.

Welche Goldmünzen kaufen?

Zu den beliebtesten Münzen zählen jene der in Österreich geprägten Wiener Philharmoniker. Einfach in Österreich erhältlich sind aber auch die anderen großen Prägungen wichtiger Länder in der Münzprägung: Das sind südafrikanische Krügerrand, des amerikanische Eagle, die kanadische Maple Leaf, die britische Britannia und die australische Münze Känguru. Wichtig für den Wert einer solchen Münze ist stets, dass sie von der jeweiligen Notenbank auch als Zahlungsmittel anerkannt sind.


Das meistverkaufte Goldstück der Welt ist der Krügerrand. Die Münze besteht zu rund 92 Prozent aus Gold. Der restliche Anteil besteht aus Kupfer. Die Legierung verleiht diesem mehr Widerstandsfähigkeit als anderen Goldmünzen. Da ein Krügerrand nicht verkratzt, kann man ihn immer wieder gut verkaufen. Gerade bei Münzen des Krügerrands erzielen einzelne Jahrgänge deutlich höhere Preise als der reine Materialwert des enthaltenen Goldes. Besonders begehrt sind Erstlinge von 1967 oder seltene Münzen aus der Apartheid-Zeit. Prägungen von Münzen anderer Länder erzielen ebenfalls Spitzenpreise. Bei einer Auktion im Juni 2021 erzielte eine „Double Eagle“ aus dem Jahr 1933 einen neuen Rekordpreis von 18,9 Millionen Dollar. Der Nennwert hatte 20 Dollar betragen. Anleger, die in klassische Münzen, die in großer Stückzahl produziert werden, sollten, wie auch beim Philharmoniker, auf keinen größeren Wertanstieg als der Goldpreis ist, hoffen. Reine Goldbarren erzielen oft einen niedrigeren Preis als Münzen, wenn man sie gebraucht verkauft werden.

Wo bewahrt man Goldbarren und -münzen am besten auf?

Am besten ist Gold in einem Tresor aufbewahrt, der entsprechend versichert ist. Sowohl Edelmetallhändler als auch Banken bieten Schließfächer an. Die Kosten variieren jedoch stark. Ein Banksafe kommt auf 60 bis 70 Euro pro Jahr, Anbieter in der Schweiz verlangen rund 0,5 Prozent des Depotwerts. Pro Aurum mit Filiale in Wien bietet in der Schweiz ein Zollfreilager an. Wenn beim Kauf von Edelmetallen ohnehin keine Umsatzsteuer anfällt. Die Lagerkosten sind nach Größe gestaffelt.

Wie kann man in Gold an der Börse investieren?

Investments in physisches Gold ist aber nicht jedermanns Sache. Statt dessen können Anleger zwischen einer Vielzahl von Produkten, die an der Börse gehandelt werden wählen.

Gold-Index-Produkte

Wenn man Gold nur kaufen willst, um an der Goldpreisentwicklung teilzuhaben und um auch diese Anlageklasse im Depot zu haben, dann sind Gold-ETFs eine praktische und kostengünstige Lösung. Anleger können Gold-ETFs, beziehungsweise ist in diesem Fall die korrekte Bezeichnung Exchange Traded Commodities (ETCs), wie jedes andere Wertpapier kaufen und man muss sich keine Gedanken um Lagerung und Versicherung machen wie beim physischen Gold.

Exkurs: Da es sich bei Gold um einen Rohstoff und nicht um ein Wertpapier handelt, muss man den Rohstoff Gold erst als Wertpapier, dem ETC, verpacken. Dabei handelt es sich um Inhaberschuldverschreibungen, die mit physischem Gold besichert sind. Vielfach investiert man bei ETCs jedoch in Minengesellschaften. Zu den Indexprodukten mit einem guten Chancen-Risiko-Verhältnis zählt der VanEck Gold Miners UCITS ETF (ISIN: IE00BQQP9F84) Das Papier orientiert sich am NYSE Arca Gold Miners Index, der Zugang zu Unternehmen der Gold- und Silberbergbau Branche weltweit bietet, die mindestens 50 Prozent ihrer Einnahmen in diesem Bereich erzielen. Vor allem professionellen Investoren setzen, aufgrund der günstigeren Kostenstruktur und der unkomplizierten Veranlagungsform, eher auf Gold-ETFs.

Goldfonds

Einen Überblick über die Goldfonds, die in den vergangenen Jahren am besten abgeschnitten haben, finden Sie unter anderm auf der Vergleichsplattform Morningstar.at. In den vergangenen Jahren immer wieder vorn dabei waren beispielsweise der Stabilitas Gold+Resourcen Fonds.

Goldsparpläne

Mittlerweile gibt es, wie bei Investmentfonds, auch Goldsparpläne. Diese werden teilweise von Banken und von Edelmetallhändlern angeboten. Mit einem Dauerauftrag wird ein monatlicher Betrag vom Konto abgebucht. Sobald die Summe für einen bestimmten Goldbarren erreicht ist, wird er gekauft. So kann man bei philoro ab 50 Euro im Monat zu aktuellen Kursen in einen Sparplan investieren. Neben Gold sind beim Wiener Anbieter auch monatliche Sparen auf Silber, Platin und Palladium möglich.
Achten Sie jedoch auf die Kosten solcher Goldsparpläne, die können ziemlich hoch sein. Zum einen verlangen viele Anbieter eine Einrichtungsgebühr und anschließend laufende Kosten für Lagerung und Versicherung, die teilweise über einem Prozent des Wertes des Edelmetalls ausmachen. Zum anderen gibt es eine Differenz zwischen An- und Verkaufspreis des jeweiligen Goldbarrens, den sogenannten Spread. Auch in diesem Fall lohnt sich, wie beim Kauf physischen Goldes ein Preisvergleich.

Werden beim Goldkauf Steuern fällig?

In Österreich und der Europäischen Union sind Goldmünzen und -barren von der Mehrwertsteuer befreit, vorausgesetzt bestimmte gesetzliche Bestimmungen werden erfüllt.

  • Goldmünzen sind von der Mehrwertsteuer befreit, wenn sie folgende Kriterien erfüllen:

  • Die Feinheit der Unze wenigstens 90 Prozent aufweist

  • Sie nach dem Jahr 1800 geprägt worden sind

  • Die Münze in ihrem Herkunftsland müssen sie als Zahlungsmittel gelten oder in der Vergangenheit gegolten haben

  • Der Verkaufspreis der Münzen darf höchstens 80 Prozent des Marktwertes ihres Goldgehaltes betragen.

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