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Gestützt wurde die Börsenstimmung von der Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt. "An den Märkten kehren langsam erste Anzeichen von Zuversicht zurück", schrieb Chefstratege Robert Greil von der Privatbank Merck Finck. Vier Wochen nach Trumps "Befreiungstag" mit der Ankündigung von Importzöllen schienen die heftigen negativen Marktreaktionen den US-Präsidenten zu einer etwas gemäßigteren Linie genötigt zu haben.
Für größere Kursausschläge bei einzelnen Aktien sorgte auch am Dienstag die laufende Ergebnisberichtssaison. So lagen die Aktien von Honeywell nach gut aufgenommenen Zahlen mit einem Plus von 5,5 Prozent an der Spitze im Dow Jones. Der Mischkonzern hatte seine Jahresgewinnprognose angehoben und angekündigt, Zollrisiken unter anderem durch Preisänderungen auszugleichen.
Aktien von Sherwin Williams lagen nach guten Ergebnissen mit einem Plus von 5,0 Prozent am zweiten Platz im Dow. Eine starke Margenentwicklung bescherte dem Farben- und Lackekonzern einen über den Erwartungen liegenden Gewinn.
Gut gesucht waren nach Zahlen auch Pfizer-Aktien und stiegen um 3,2 Prozent. Hier zeigten sich die Anleger ermutigt davon, dass der diesjährige Ausblick bestätigt wurde, obwohl der Umsatz im ersten Quartal die Erwartungen nicht erfüllte. Finanzchef David Denton sagte, der bereinigte Gewinn je Aktie tendiere an das obere Ende der Spanne.
Coca-Cola reagierten mit einem Kursplus von 0,8 Prozent auf die Vorlage von Ergebnissen. Eine Umsatzschwäche in Lateinamerika und Asien sowie Gegenwind von der Währungsseite haben den US-Getränkekonzern zum Start ins Jahr ausgebremst. Der Erlös sank im ersten Quartal im Vorjahresvergleich konzernweit um 2 Prozent auf 11,1 Mrd. Dollar. Organisch, also ohne Zu- und Verkäufe und Währungseffekte, kletterte der Umsatz jedoch um 6 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie fiel etwas besser aus als gedacht, er stieg um 1 Prozent auf 0,73 Dollar.
Mit Enttäuschung wurden an der Börse die Zahlen von Spotify aufgenommen. Die Aktien des Musikstreaming-Diensts büßten an der Nasdaq 3,5 Prozent ein. Spotify blieb mit der Prognose für die Nutzerzahl im zweiten Quartal hinter den Markterwartungen zurück.
Die am Dienstag veröffentlichte Daten zum Verbrauchervertrauen waren zwar schlecht ausgefallen, konnten die Börsen aber nicht bremsen. Der vom Forschungsinstitut Conference Board ermittelte Index der Konsumstimmung brach im April überraschend kräftig um 7,9 Zähler auf 86 Punkte ein und fiel damit auf ein 13-Jahrestief. Wichtige Impulse könnte jetzt der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht für April liefern. Mit Spannung erwartet wird vor allem, ob sich die Unsicherheiten rund um den Zollkonflikt bereits am Arbeitsmarkt niedergeschlagen haben.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT