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Die US-Notenbank Fed beließ wie erwartet den Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung sei zwar zurückgegangen, bleibe aber weiterhin hoch, hieß es. Die Fed signalisiert weiterhin Zinssenkungen in diesem Jahr. Zudem schraubten die Währungshüter ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 1,7 auf 1,4 Prozent zurück. Die Notenbank rechnet zudem mit einer höheren Inflationsrate von 3,0 Prozent. Im März war sie noch von einer Teuerungsrate von 2,7 Prozent ausgegangen.
"Letztlich sind die Ziele der Fed erreicht oder zumindest in Reichweite. Die Fed will diesen Erfolg keinesfalls gefährden und hält sich daher ihr Pulver trocken", kommentierte Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner. Zinssenkungen im September und Dezember sind Weidensteiner zufolge weiterhin wahrscheinlich.
"Die Fed tendiert weiterhin zu Zinssenkungen, der Zeitpunkt dafür dürfte sich aber nach hinter verschieben", interpretierte hingegen Ökonom James Knightley von der Bank ING die Aussagen der Notenbank. Die Mehrheit der Marktteilnehmer dürfte nun wohl nicht mehr damit rechnen, dass es vor Dezember eine Zinssenkung geben wird.
Die Papiere von Marvell Technology schlossen mit einem Aufschlag von gut sieben Prozent. Analysten werteten die Aussagen des Chip-Herstellers vom Vorabend zu den Wachstumsaussichten rund um Künstliche Intelligenz positiv.
Die Aktien von Circle Internet Group schnellten um fast 34 Prozent nach oben, nachdem der US-Senat mit einer komfortablen überparteilichen Mehrheit ein Gesetzespaket mit neuen Regeln zum Umgang mit Stablecoins verabschiedet hatte. Stablecoins sind Kryptowährungen, die an eine Währung gekoppelt und daher weniger schwankungsanfällig sind. Nun muss noch das Repräsentantenhaus zustimmen. Es kann auch Veränderungen an dem Gesetzespaket fordern.
An der Börse hieß es dazu, dass große Handelskonzerne nun in einem regulierten Markt eigene Stablecoins auflegen könnten, um so Gebühren für die Zahlungsabwicklung über Kreditkarten zu sparen. Das setzte sowohl Paypal als Zahlungsdienstleister als auch Visa und Mastercard als Kreditkartenanbieter unter Druck. Die Aktien verloren zwischen 3 und 5,4 Prozent.
Die Aktien von Bitdeer Technologies sackten um gut 7 Prozent ab. Das Kryptowährungs-Unternehmen bietet im Rahmen einer Privatplatzierung Wandelanleihen im Volumen von 300 Millionen US-Dollar an. Bitdeer ist eine Abspaltung des Bitcoin-Mining-Chip-Herstellers Bitmain und gehört nach Rechenleistung zu den größten sogenannten Minern.