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US-Börsen erholen sich dank Zollhoffnungen weiter

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Trump rudert im Streit mit Fed-Chef zurück
©APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT
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Die US-Aktienmärkte haben sich am Mittwoch weiter erholt. Die anfängliche Euphorie, angefacht von einem Bericht über Erwägungen einer teils deutlichen Senkung der China-Zölle, ließ im weiteren Verlauf jedoch wieder nach, da Vertreter der US-Regierung ein einseitiges Angebot der USA an China ausschlossen.

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Der Dow Jones gewann letztlich 1,07 Prozent auf 39.606,57 Punkte. Bereits tags zuvor hatte sich der US-Leitindex klar erholt, nachdem er am Ostermontag zeitweise wieder unter 38.000 Punkte gerutscht war. Der S&P-500 stieg um 1,67 Prozent auf 5.375,86 Zähler. Der Nasdaq Composite rückte um 2,50 Prozent auf 16.708,05 Einheiten vor.

Im Frühhandel hatten die Indizes noch jeweils über drei Prozent zugelegt, angetrieben durch einen Bericht des "Wall Street Journal", wonach die US-Regierung erwäge, die Zölle auf chinesische Waren in einigen Bereichen um mehr als die Hälfte zu senken. Dass die Kursgewinne später wieder etwas verringert wurden, dürfte die Reaktion auf eine Aussage von US-Finanzminister Scott Bessent gewesen sein. Bessent sagte, dass es kein einseitiges Angebot von Trump zur Senkung der Zölle auf chinesische Produkte geben werde. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt ergänzte später: "Ich möchte klarstellen: Es wird keine einseitige Senkung der Zölle gegen China geben."

Zeichen der Deeskalation kamen inzwischen auch vom Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Notenbankchef Jerome Powell. So stellte Trump klar, dass er nicht vorhabe, Powell zu entlassen. Trump würde gerne sehen, dass Powell aktiver wird, was Zinssenkungen angeht. Es sei die perfekte Zeit für eine Zinssenkung, aber wenn Powell es nicht mache, sei das auch nicht das Ende, sagte Trump.

Boeing führten mit einem Plus von 6 Prozent den Dow an. In seiner Dauerkrise gewinnt der Flugzeugbauer wieder etwas Tritt. Auch weil die Produktion anzog, verbrannte der Konzern im ersten Quartal weniger Geld als gedacht. Zudem zeigte sich Boeing-Chef Kelly Ortberg zuversichtlich, die Produktion des Mittelstreckenjets 737 Max im Jahresverlauf wieder auf das Niveau von Ende 2024 hochzufahren.

Nach erwartungsgemäß schwachen Quartalszahlen hilft Tesla anscheinend der Kurswechsel von Firmenchef Elon Musk wieder etwas in die Spur. Ab Mai will dieser eigenen Angaben zufolge "erheblich" weniger Zeit als Trumps Kostensenker im Regierungsapparat verbringen und sich stattdessen wieder mehr um die Belange des Elektroauto-Herstellers kümmern. Die Tesla-Aktien gewannen 5,3 Prozent, stehen seit Jahresbeginn aber immer noch mit rund 38 Prozent im Minus.

Neben Tesla legten - beflügelt von der Zoll-Hoffnung - auch die anderen Aktien aus der Gruppe der sogenannten glorreichen Sieben deutlich zu, also Alphabet, Microsoft, Apple, Meta, Amazon und Nvidia. Apple und Meta trotzten Strafen der EU in dreistelliger Millionenhöhe wegen der Verletzung europäischen Digitalrechts.

Intel steht offenbar ein weiterer tiefgreifender personeller Einschnitt bevor. Der kriselnde Halbleiterhersteller werde noch in dieser Woche den Abbau von mehr als einem Fünftel der Belegschaft verkünden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine in die Pläne eingeweihte Person. Am Markt kam das gut an: Die Intel-Anteile legten um 5,4 Prozent zu, auf allerdings niedrigem Niveau.

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