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Europas Börsen mehrheitlich im Minus, Euro-Stoxx-50 -0,33%

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Euro-Stoxx-50 und DAX mit 6. Verlusttag in sieben Sitzungen
©APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben sich am Freitag mehrheitlich im Minus aus dem Handel verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 büßte 0,33 Prozent auf 5.359,23 Punkte ein. Der deutsche DAX gab ebenfalls 0,33 Prozent auf 24.289,51 Einheiten nach. Nach den Vortageszuwächsen nahmen die beiden Indizes damit wieder ihren jüngsten Abwärtsschub auf und verbuchten bereits den 6. Verlusttag in sieben Börsensitzungen.

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Außerhalb des Euroraums kletterte zum Wochenausklang der britische FTSE-100 um 0,22 Prozent auf 8.992,12 Einheiten. Mit Blick auf die Branchentafel zeigten sich in Europa vor allem Rohstoffwerte, Technologietitel und die Papiere von Autobauern deutlich im Minus.

Zu den etwas höheren Werten gehörten die Öltitel. Die Ölpreise haben zum Wochenausklang an die Gewinne vom Vortag angeknüpft. Am Markt wurde auf ein neues Sanktionspaket der EU gegen Russland verwiesen. Es soll insbesondere die russischen Einkünfte aus dem Export von Rohöl in Drittstaaten reduzieren und den russischen Finanzsektor treffen.

Die Erhöhung des US-Importzolls für Autos aus Europa um 25 auf insgesamt 27,5 Prozent im April hinterlässt starke Bremsspuren in den Quartalsbilanzen der deutschen Autobauer. Mit welchen Belastungen zu rechnen ist, besprachen BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Volkswagen in nicht-öffentlichen "Pre-Close-Calls". Die Konzerne geben den Finanzmarktexperten dabei Hinweise zur Geschäftslage für deren Prognosen. Es drohen Gewinneinbrüche im mittleren zweistelligen Prozentbereich.

Die Aktien von BMW, Mercedes, VW und Porsche gaben zwischen 0,3 und 1,1 Prozent nach. Stallantis-Papiere drückten mit einem Minus von 3,3 Prozent auf den Branchenindex.

Der britische Ölkonzern BP trennt sich von seinem US-Geschäft mit Windenergie an Land. Es ist ein weiterer Schritt der Briten, sich wieder auf ihren Kernbereich mit fossiler Energie zu konzentrieren. BP verkauft dabei zehn Anlagen mit einer Kapazität von 1,7 Gigawatt an den nordamerikanischen Energieinvestor LS Power, die Aktien reagierten mit einem Aufschlag von 0,7 Prozent.

Burberry-Papiere kletterten um starke 5,6 Prozent aufwärts. Der britische Luxusgüterkonzern verzeichnete im Quartal per Ende Juni ein Umsatzminus von 1 Prozent, Analysten hatten ein Minus von 3 Prozent prognostiziert. In Europa verzeichnete Burberry sogar Wachstum.

Im Pharmabereich erlitt dagegen ein anderer britischer Wert einen Rücksetzer. Die Aktie von GSK verlor 4,6 Prozent und reagierte damit auf das Votum eines Ausschusses der US-Zulassungsbehörde FDA. Die für Krebsmedikamente zuständigen Experten halten das Chance-Risiko-Profil des Blutkrebsmedikaments Blenrep für nicht gut genug.

Papiere von Salzgitter rutschten sogar mehr als 20 Prozent ab. Der Stahlkonzern senkte nach einem schwachen zweiten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr. Auch in der zweiten Jahreshälfte sei noch keine spürbare Markterholung zu erwarten, hieß es vom Unternehmen.

Weiterhin werden auch die Entwicklungen im Zollstreit mit den USA genau beobachtet. US-Präsident Donald Trump hatte der EU zuletzt mit hohen Einfuhrzöllen gedroht. Mittlerweile hat bei den Investoren aber ein gewisser Gewöhnungseffekt Einzug gehalten. Anleger setzen weiter auf Verhandlungslösungen. Sollte allerdings keine Einigung gefunden werden, könnte es turbulent werden an der Börse.

Daneben stehen auch die Spekulationen um eine vorzeitige Entlassung von US-Notenbankchef Jerome Powell weiterhin im Fokus der Marktteilnehmer. Zwar hatte US-Präsident Trump solche Meldungen dementiert, "dennoch lassen sich Sorgen vor einer Einflussnahme der US-Administration auf die FOMC-Entscheidung nicht ganz ausräumen", schrieben die Experten der Helaba.

LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN

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