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Tesla will Umweltbelastung in Grünheide bei Berlin senken

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US-Elektroautobauer hat EU-Umweltsiegel erhalten
 © APA/APA/AFP/SERGEI GAPON
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Der US-Elektroautobauer Tesla ist in seiner Fabrik in Grünheide bei Berlin mit dem europäischen Umweltsiegel EMAS ausgezeichnet worden und verpflichtet sich zu weiteren Umweltzielen. Die Photovoltaik soll laut Werksleiter André Thierig ausgebaut und Wasser eingespart werden. Zudem seien bisher mehr als 2 Mio. Bäume aufgeforstet worden, eine weitere Aufforstung ist geplant. Die Bürgerinitiative Grünheide begrüßt die Aktionen, zeigt sich aber unter dem Strich skeptisch.

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Tesla will den Ausstoß klimaschädlicher Gase in Grünheide in Brandenburg senken, Energie sparen und mehr Solarenergie erzeugen. Das geht aus dem Umweltbericht hervor, den das Unternehmen für die Zertifizierung erstellt hat. Die Menge an Photovoltaik-Solarmodulen soll heuer um 5 auf 15 Megawattpeak (maximale Leistung) steigen. Die Gigafactory Berlin-Brandenburg, einzige Autofabrik von Firmenchef Elon Musk in Europa, öffnete 2022. Dort arbeiten laut Unternehmen rund 11.000 Beschäftigte, die 5.000 Autos pro Woche - rund 250.000 Autos im Jahr - herstellen.

Der direkte Energieverbrauch habe 2024 bei knapp 419.503 Megawattstunden gelegen, heißt es im Bericht. Davon machte Strom mit rund 234.603 Megawattstunden den Großteil aus, gefolgt von Erdgas mit 172.539, Diesel mit rund 12.355 sowie Propan mit 6 Megawattstunden. Tesla will Erdgas durch Senkung von Prozessheizungswasser über Abwärme einsparen. Der Ausstoß an Treibhausgasen lag bei rund 39.667 Tonnen CO2 (Kohlendioxid).

Im vergangenen Jahr verbrauchte Tesla 456.953 Kubikmeter Wasser. Der Wasserverbrauch inklusive Sanitärwasser liege bei 2,16 Kubikmeter pro produziertes Fahrzeug, das sei deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 3,50 Kubikmetern pro Fahrzeug. Für das Prozess-Abwasser soll heuer eine Recyclingquote von 90 Prozent erreicht werden.

Tesla erhielt das EMAS-Siegel (Eco-Management and Audit Scheme), ein langfristiges Umweltmanagementsystem, bei dem es auf Einhaltung von Rechtsvorschriften und Verbesserung der Umweltleistung ankommt. In einem Umweltbericht dokumentiert Tesla den Verbrauch von Ressourcen und Emissionen, setzt sich Ziele und will die Transparenz stärken.

Der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg - die Bürgerinitiative gegen Tesla - zeigt sich skeptisch. Alle Bemühungen zur Senkung der Umweltbelastung seien zwar positiv, sagte Sprecher Steffen Schorcht der Deutschen Presse-Agentur. Er befürchte aber eine schlechtere Kontrolle. "Jetzt ist das Zertifikat da." Das Siegel sei "Greenwashing", um sich umweltfreundlicher darzustellen.

Brandenburgs Umweltministerin Hanka Mittelstädt (SPD) sieht Tesla als Vorbild: "Das ist alles öffentlich und damit schafft man auch ein Stück weit Vertrauen." Sie nannte Tesla einen Leuchtturm. "Das kann auch durchaus ein Ansporn sein." Mehr als 40 Unternehmen in Brandenburg hätten das EMAS-Zertifikat.

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