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Befürchtet wird ein möglicher Eintritt der USA in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran, was eine massive Eskalation bedeuten würde. Ein Händler verwies darauf, dass US-Präsident Donald Trump der Idee einer US-Beteiligung am Nahost-Krieg aufgeschlossener als zuvor wirke. Die New Yorker Handelsplätze fielen am Berichtstag aber wegen eines US-Feiertags als Impulsgeber für die europäischen Handelsplätze aus.
Geldpolitische Entscheidungen mehrerer europäischer Notenbanken sowie jener der US-Notenbank Fed hatten hingegen kaum einen Einfluss auf das Geschehen an den Aktienmärkten. Die Fed ließ am Vorabend wie erwartet den Leitzins unverändert. Sie trotzte damit erneut dem Drängen von Präsident Donald Trump auf eine deutliche Senkung. Die Bank of England beließ ihren geldpolitischen Schlüsselsatz bei 4,25 Prozent, womit die Mehrheit der Bankenökonomen gerechnet hatte. Auch die Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank war für die Märkte keine Überraschung - im Gegensatz zur Senkung der norwegischen Notenbank, die zudem weitere Schritte in Aussicht stellte und damit dem heimischen Aktienindex OBX ein wenig Auftrieb gab.
Im europäischen Branchentableau belegte der Subindex der Reise-und Freizeitunternehmen mit einem weiteren Kursrückgang einen der hinteren Plätze. Fluggesellschaften, Kreuzfahrt-Reedereien und Hotelbetreiber sind von den Folgen des neuen Nahost-Kriegs für den Tourismus besonders stark betroffen.
Die Aktien von Hays büßten in London 9,8 Prozent ein - zeitweise rutschten sie auf den tiefsten Stand seit Jahrzehnten ab. Die Personalberatung enttäuschte mit ihrem Ausblick. Im Sog von Hays ging es für die Titel des Schweizer Konkurrenten Adecco um 3,8 Prozent bergab.
Dagegen führten die Aktien der europäischen Öl- und Gasunternehmen im Sog der steigenden Ölpreise die kurze Gewinnerliste an. Ungeachtet zwischenzeitlicher Schwankungen haben die Ölpreise seit Beginn des israelisch-iranischen Kriegs in der vergangenen Woche unter dem Strich deutlich zugelegt.
Vergleichsweise gut hielten sich auch die als defensiv geltenden Titel von Telekommunikationsfirmen, Versorgern sowie Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich, die weniger abhängig von der Konjunkturentwicklung sind.
Auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris ist die große Flut an Flugzeugbestellungen ausgeblieben. Der europäische Hersteller Airbus gab von Montag bis Donnerstag zusammen mit seinen Kunden Aufträge und Vorverträge über 250 Maschinen bekannt, von denen ein paar schon vorher angekündigt oder verbucht waren. Der kriselnde Anbieter Boeing aus den USA ging bis zuletzt völlig leer aus. Die Airbus-Titel schlossen mit minus 0,8 Prozent.