Trend Logo

Europas Leitbörsen schließen überwiegend im Plus

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
6 min
Nur Euro-Stoxx-50 knapp behauptet
©APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Europas wichtigste Börsen haben am Mittwoch mehrheitlich höher geschlossen. Die Indizes rutschten nach Veröffentlichung enttäuschender US-Wirtschaftsdaten am Nachmittag zeitweise ins Minus ab, erholten sich aber im Verlauf wieder und drehten zurück ins positive Terrain. Der Euro-Stoxx-50 schaffte den erneuten Vorzeichenwechsel knapp nicht, ihm blieb ein minimaler Abschlag von 0,03 Prozent auf 5.160,22 Einheiten.

von

Der deutsche DAX legte weitere 0,32 Prozent auf 22.496,98 Zähler zu und absolvierte damit seinen 7. Gewinntag in Folge. Die Gewinnserie des FTSE-100 dauert mit dem heutigen Handelstag bereits 12 Tage, der Index kletterte um 0,37 Prozent auf 8.494,85 Punkte. Der Schweizer SPI gewann 0,56 Prozent auf 16.479,15 Zähler.

Am Nachmittag sorgten schwächelnde US-Daten für einen Durchhänger an Europas Handelsplätzen. Die US-Wirtschaft hat deutlich an Fahrt verloren und ist im ersten Quartal des Jahres überraschend geschrumpft, wurde am Nachmittag bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel in den ersten drei Monaten annualisiert um 0,3 Prozent. Befragte Ökonomen hingegen hatten mit 0,3 Prozent Wachstum gerechnet. Zudem wurde bekannt, dass die Privatwirtschaft in den USA im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen hat als erwartet.

Weiters wurde bekannt, dass die Einkommen und die Konsumausgaben in den USA im März mit 0,5 und 0,7 Prozent etwas stärker als erwartet gestiegen sind. Der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben legte um 2,3 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat zu, die Kernrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, fiel wie erwartet von 3,0 Prozent auf 2,6 Prozent. Der PCE-Index ist das bevorzugte Preismaß der US-Notenbank Fed und wird daher an den Finanzmärkten stark beachtet.

Auf Unternehmensebene stand eine Fülle von Ergebnisveröffentlichungen im Fokus. Im schwächelnden Bankensektor fielen Santander mit minus 3,9 Prozent auf. Die Analysten von Jefferies sprachen angesichts der Quartalszahlen von durchwachsenen regionalen Trends. Credit Agricole litten unterdessen mit 4,4 Prozent Abschlag unter einem enttäuschenden Nettogewinn. Besser kam das Zahlenwerk von Societe Generale an. Die Aktien schlossen 3,8 Prozent fester.

Barclays gaben 0,4 Prozent ab. Die britische Großbank hat im ersten Quartal mehr verdient als erwartet. Der Gewinn kletterte dank steigender Erträge der Investmentbank um 19 Prozent auf 2,7 Mrd. Pfund (3,2 Mrd. Euro).

ArcelorMittal bauten ein Minus von 1,7 Prozent. Der zweitgrößte Stahlhersteller der Welt sieht die Nachfragesituation in der Branche kritischer als noch Anfang Februar. Sollten Handelskonflikte nicht zügig gelöst werden, könnte sich dies auf die damals abgegebene Prognose auswirken. Für das erste Quartal vermeldete Arcelor aber einen über den Markterwartungen liegenden operativen Gewinn (EBITDA) von 1,58 Mrd. Dollar.

Air France-KLM gewannen 3 2,6 Prozent an Höhe. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft hält trotz der Unsicherheiten im Zuge der US-Handelsstreitigkeiten an ihrem Jahresausblick fest. Im 1. Quartal konnte die Airline bei einem Umsatzwachstum um fast acht Prozent auf knapp 7,2 Mrd. Euro den saisontypischen operativen Verlust deutlich von 489 auf 328 Millionen Euro verringern.

Adyen sackten 2,1 Prozent ab. Der niederländische Zahlungsdienstleister wächst dank des boomenden Onlinehandels und stark steigenden Kartenzahlungen weiter kräftig. Mit einem Umsatzplus von 22 Prozent auf 535 Millionen Euro im ersten Quartal blieb das Unternehmen allerdings etwas hinter den Erwartungen von Experten zurück.

TotalEnergies büßten 2,3 Prozent ein. Der französische Ölkonzern hat auch im ersten Quartal die niedrigeren Ölpreise und sinkenden Raffineriemargen zu spüren bekommen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sank in den drei Monaten bis Ende März im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 4,2 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit einem weniger starken Rückgang gerechnet.

Wegen eines schwachen Geschäfts in China hatte es der Autobauer Mercedes-Benz zu Jahresbeginn weiter schwer und meldete daher erneut einen Gewinneinbruch. Zudem geht er wegen der US-Importzölle auf Autos in diesem Jahr von deutlichen Belastungen aus. Die Aktie gab um 2,7 Prozent nach.

Novartis stärkt seine Pipeline im Bereich Nierenerkrankungen mit der Übernahme von Regulus Therapeutics. Der Kaufpreis beträgt zunächst 800 Mio. Dollar, hinzu kommt eine erfolgsabhängige Zahlung von bis zu 900 Millionen bei Erreichen eines regulatorischen Meilensteins. Novartis-Papiere verloren 0,5 Prozent.

A pedestrian walks past the logo for the London Stock Exchange Group outside the stock exchange in London on December 29, 2020. The London stock market soared on December 29 as investors gave their initial verdict on Britain's Brexit deal with the EU, while eurozone equities also rose on upbeat US stimulus news, with Frankfurt extending its record breaking run. (Photo by Tolga Akmen / AFP)

Über die Autoren

Logo
Jetzt trend. ab € 14,60 im Monat abonnieren!
Ähnliche Artikel