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"Rückenwind kommt vor allem aus China: Erste Entspannungssignale im Zollstreit, die nun von Regierungsvertretern bekräftigt wurden, setzen ein wichtiges Zeichen", hieß es in einer Einschätzung des Brokers IG Markets. "Die Gespräche stehen zwar noch am Anfang, doch der Zenit im Handelskonflikt scheint überschritten." Die Märkte honorierten bereits die Aussicht auf konkrete Abkommen in den kommenden Tagen.
Zudem fiel der Arbeitsmarktbericht in den USA für April robust aus. Die Löhne stiegen moderater als prognostiziert und die Arbeitslosigkeit lag stabil bei 4,2 Prozent. Die US-Wirtschaft schuf im April außerdem 177.000 Arbeitsplätze und damit mehr als erwartet.
"Die Zahlen stützen damit unsere Einschätzung, dass die am Mittwoch gemeldete Schrumpfung der US-Wirtschaft im ersten Quartal die Lage zu schlecht darstellt. Die US-Notenbank wird sich mit Zinssenkungen daher wohl Zeit lassen, auch wenn der heutige Bericht die Folgen der Anfang April verhängten Zölle erst ansatzweise widerspiegeln dürfte", analysiert Christoph Balz von der Commerzbank.
Hoffnungsschimmer gab es auch aus dem Euroraum. Die Stimmung in den Industrieunternehmen hatte sich im April erneut verbessert. Es war der vierte Anstieg des Stimmungsindikators in Folge.
Gefragt waren angesichts der Signale im Zollstreit konjunktursensible Sektoren wie Rohstoff-, Bau- und Industriewerte.
Airbus reagierten nach dem Feiertag in Deutschland mit einem Kursgewinn von 5,3 Prozent auf gute Geschäftszahlen von Mittwochabend. Technologieaktien folgten wiederum Vorgaben großer US-Unternehmen mit deutlichen Gewinnen. Bei IG Markets verwies man auf die Zahlen von Meta und Microsoft. "Meta überzeugte mit einem soliden Werbegeschäft, das sich entgegen konjunktureller Bedenken als erstaunlich robust erwies", hieß es. Die Sektor-Schwergewichte ASML und SAP kletterten um 4,5 bzw. 4,3 Prozent.
Im Ölsektor ragten Shell mit 2,1 Prozent Aufschlag heraus. Die Analysten von RBC sprachen von einem soliden Zahlenwerk des Konzerns zum ersten Quartal. Die Ergebnisse seien besser als erwartet ausgefallen. Unter den Banken punkteten ING. Der Gewinnrückgang der niederländischen Bank war weniger stark ausgefallen, als Analysten befürchtet hatten. Die Aktie kletterte um 7,1 Prozent.
BASF bekräftigt nach einem leichten Ergebnisrückgang im ersten Quartal zwar seine Jahresziele, der weltgrößte Chemiekonzern warnt allerdings vor hoher Unsicherheit durch die Zollpolitik der US-Regierung. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) sank von Jänner bis März um rund drei Prozent auf 2,625 Milliarden Euro. Die Aktien reagierten mit einem Minus von 0,5 Prozent.
A pedestrian walks past the logo for the London Stock Exchange Group outside the stock exchange in London on December 29, 2020. The London stock market soared on December 29 as investors gave their initial verdict on Britain's Brexit deal with the EU, while eurozone equities also rose on upbeat US stimulus news, with Frankfurt extending its record breaking run. (Photo by Tolga Akmen / AFP)