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Mark Zuckerberg, der Facebook- und Meta-Milliardär [PORTRÄT]

Aktualisiert
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12 min
Facebook und Meta Gründer Mark Zuckerberg: seine Unternehmensanteile machen ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt.
Facebook und Meta Gründer Mark Zuckerberg: seine Unternehmensanteile machen ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt.©2016 Getty Images
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Mark Zuckerberg wurde im Alter von 23 Jahren der jüngste Milliardär aller Zeiten. Rund um die Social Media Plattform Facebook hat er ein Internet-Imperium aufgebaut, das ihn zu einem der reichsten Menschen der Erde gemacht hat. Ein Porträt.

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Steckbrief Mark Zuckerberg

  • Name: Mark Elliot Zuckerberg

  • Geboren: 14. Mai 1984 in White Plains, New York

  • Ausbildung: abgebrochenes Studium der Informatik und Psychologie (Harvard University)

  • Reichtum durch: Facebook und Meta Platforms (Instagram, WhatsApp u.A.)

  • Geschätztes Vermögen (2023): 76,6 Milliarden USD

  • Aktuelle Tätigkeit: Vorstandsvorsitzender von Meta Platforms

Mark Zuckerbergs Jugendjahre

Mark Zuckerberg wuchs in White Plains im Westchester County, eine Autostunde nördlich von New York City auf. Seine Eltern – eine Psychotherapeutin und ein Zahnarzt – förderten Mark und seinen drei jüngeren Schwestern früh und schon an der High School fiel Mark durch seine Intelligenz auf und später, an der Phillips Exeter Academy, einer Privatschule, gewann Zuckerberg etliche Preise in den Fächern Astronomie, Mathematik und Physik.

In der Freizeit widmete sich der Klassenprimus mit Leidenschaft dem Programmieren und tüftelte an einem Music-Player, bei dem er schon eine Funktion programmierte, die er später auch bei Facebook und seinen weiteren Unternehmen einsetzen sollte: über maschinelles Lernen sollte der Player die Hörgewohnheiten des Nutzers analysieren und weitere Hör-Vorschläge und Empfehlungen abgeben. Der begeisterte Vater finanzierte seinen Spross sogar einen Privatlehrer, der das "Wunderkind" weiter unterstützte.

Mark Zuckerberg in Harvard

Im Jahr 2002 wurde Zuckerberg an der Elite-Universität Harvard aufgenommen und begann dort Informatik und Psychologie zu studieren. Parallel dazu entwickelte er neue Internet-Angebote für die Uni, etwa eines, das er "CourseMatch" nannte und das es den Studenten ermöglichte, Lerngruppen zu spezifischen Themen zu gründen.

Gemeinsam mit einigen Kommilitonen erarbeitete Zuckerberg danach eine weitere Plattform, die den Grundstein für alles legen sollte, was in Zuckerbergs Leben später noch folgen sollte. Die Idee der „Facematch“ genannten Plattform war, es den Studierenden zu ermöglichen, eigene Profile anzulegen und die beliebtesten StudentInnen an der Uni zu wählen.

Facematch wurde ein Hit. In kurzer Zeit war die Plattform so beliebt, dass der Traffic das Netzwerk der Harvard-Universität überforderte und deshalb wieder vom Netz genommen wurde. Und zum ersten Mal in seinem Leben kam Zuckerberg auch mit dem Datenschutz in Konflikt, denn etliche StudentInnen protestierten, dass Fotos auf denen sie zu sehen waren ohne ihre Erlaubnis hochgeladen worden waren.

Zuckerberg und seinen Freunden zeigte das jedoch, welches Potenzial ihre Idee hatte. Sie stürzten sich ins Abenteuer und entwickelten ihr Konzept von einer Uni-Studentenplattform zu einer öffentlichen Internetplattform weiter. Es war das Jahr 2004. Facebook war geboren und Zuckerberg und seine Kommilitonen schmissen ihre Studien an der Eliteuniversität, um sich völlig ihrem Social-Media-Projekt zu widmen.

Im Jahr 2023 hält der Uniabbrecher immer noch einen Anteil von 28 % an Facebook und ist Vorstandschef des inzwischen in Meta Platforms umbenannten Unternehmens. Nach wie vor in der Firma sind auch die Zuckerbergs Harvard-Freunde und Mitgründer der Plattform, Dustin Moskovitz und Chris Hughes. Mit dem Mitgründer Eduardo Saverin hat sich Zuckerberg jedoch zerstritten. Saverins Exit aus dem Unternehmen mündete in einen Rechtsstreit, der Zuckerberg zu einer Zahlung in unbekannter Millionenhöhe verpflichtete.

Zuckerberg startet mit Facebook durch

Zuckerberg zog mit seinen Clique nach Palo Alto in Kalifornien, wo sie ein kleines Haus mieteten und weiter an ihrer Plattform arbeiteten, die auf dem Weg nach Kalifornien das "The" vom ursprünglichen Namen "Thefacebook" verlor und fortan nur noch "Facebook" hieß.

Geldsorgen hatten die jungen Tüftler auch bald keine mehr, denn Zuckerberg gelang es, den PayPal-Gründer Peter Thiel für die Plattform zu begeistern. Thiel steckte eine halbe Million Dollar in das Start-up und erhielt dafür 10 Prozent der Unternehmensanteile. Für Thiel war es das Investment seines Lebens. Als er acht Jahre später, im Zuge des Facebook-Börsengangs im Mai 2012, seine Anteile wieder verkaufte, hatte sich sein Investment auf rund 640 Millionen Dollar vervielfacht.

Facebook gewann rasant an Popularität. Schon 2005 hatte die Plattform über sechs Millionen User, obwohl sie damals erst High-School-Schülern, Studierenden und Mitarbeitenden von Großunternehmen zur Verfügung stand.

Facebook übernimmt Instagram und geht an die Börse

Von September 2006 an wurde Facebook für die Allgemeinheit zugänglich. Von da an konnte jeder ab 13 Jahren und mit einer gültigen E-Mail-Adresse Facebook nutzen. Die Social Media Plattform verbreitete sich wie ein Lauffeuer, war bald eine der meistgenutzten Websites im Internet.

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Mark Zuckerberg demonstriert das Facebook-Wachstum in den frühen Jahren

© 2010 Getty Images

Im Juli 2010 hatte Facebook bereits über 500 Millionen aktive Benutzer, was Zuckerberg auf den ersten Platz der Vanity-Fair-Liste der 100 einflussreichsten Personen des Informationszeitalters rutschen ließ. Zuckerberg war everybody's Darling und leitete den Börsengang seines mittlerweile weltumspannenden Social Media Networks in die Wege.

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2012 geht Facebook an die Börse; Mark Zuckerberg wird als 28-Prozent-Eigentümer zum Multimilliardär

© 2012 Getty Images

Kurz vor dem Börsengang am 18. Mai 2012 hatte Facebook bereits eine Milliarde Nutzer und Zuckerberg überraschte die Welt mit einem scheinbar gewagten Schritt. Im April kündigte er an, die Foto-Plattform Instagram zum Kaufpreis von einer Milliarde Dollar übernehmen zu wollen. Das Unternehmen Instagram war damals gerade erst zwei Jahre alt. Die erste Smartphone-App war nur wenige Tage vor Zuckerbergs Übernahme-Erklärung, am 3. April 2012, online gegangen und "Insta" war ein Mini-Unternehmen mit nur 12 Mitarbeitern, das weder ein funktionierendes Geschäftsmodell hatte noch jemals Gewinne erwirtschaftet hatte.

Der 18. Mai, der Tag des Börsengangs, war für Zuckerberg dann aber ein Tag der Enttäuschung. Der Ausgabepreis der Aktie lag bei 38 Dollar. Das Papier stieg zwar kurz auf den Wert von 42 Dollar, sackte aber dann wieder auf den Ausgabekurs ab und rutschte in der Folge weit darunter. Der Tiefpunkt war Mitte September 2012 erreicht. Bis dahin hatte die Facebook-Aktie rund die Hälfte ihres Werts verloren, wurde um nur rund 17 Dollar gehandelt und galt als Riesen-Flop. Die Facebook-Aktie wurde als "Fanartikel" und nicht als "Wertpapier" klassifiziert.

Zuckerberg ließ sich von alldem jedoch nicht vom Weg abbringen. Und nach den ersten Enttäuschungen rund um die Aktie wurde Facebook auch an der Börse die erhoffte Erfolgsgeschichte, denn die Werbeeinnahmen stiegen und stiegen und mit ihnen auch der Aktienwert.

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Entwicklung der Facebook-Aktie (ISIN US30303M1027) seit 2014. Für aktuelle Kursinformationen auf den Chart klicken.

© finanzen.at

Hochzeit mit Priscilla Chan

Fast gleichzeitig mit dem Börsengang heiratete der durch den IPO zum Multimilliardär gewordene Mark Zuckerberg seine Collegeliebe Priscilla Chan. Das Paar hatte sich 2003 kennengelernt. Priscilla studierte damals Medizin und war im Anschluss als Kinderärztin tätig. Gemeinsam haben sie zwei Töchter und 2023 wird das dritte Kind geboren.

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Mark Zuckerberg und Ehefrau Priscilla Chan

© 2019 Getty Images

Zuckerberg kauft WhatsApp und wird Harvard Ehrendoktor

Unablässig arbeitete Mark Zuckerberg daran, sein Internet-Imperium weiter aufzubauen. Unliebsame Konkurrenten wurden von der Öffentlichkeit zumeist unbemerkt aufgekauft, Aufregung gab es nur, als er im Jahr 2014 daran ging, die Messaging-App WhatsApp zu übernehmen, die dem Facebook-eigenen Messenger zusehends Konkurrenz gemacht hatte. Auch der Kaufpreis schlug Wellen. 19 Milliarden Dollar legte Facebook für den Messaging-Dienst auf den Tisch, als der Deal am 19. Februar 2014 besiegelt wurde.

Und schließlich kam Mark Zuckerberg auch noch zu seinem Harvard-Titel: Im Mai 2017 ernannte die Uni den Studienabbrecher zum Ehrendoktor.

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Studienabbrecher Mark Zuckerberg wird Harvard Ehrendoktor

© 2017 Getty Images

Zuckerberg verliert das Saubermann-Image

Doch nicht überall flogen dem Internet-Überflieger Zuckerberg Sympathien zu. Mehr und mehr kamen kritische Stimmen auf. Denn das Facebook-Imperium bekam auch eine wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Macht, die Mark Zuckerberg zusehends ins Kreuzfeuer der Kritik brachte.

Der lasche Umgang Facebooks mit den Daten der Benutzer und deren Schutz wird dabei ebenso bekrittelt wie der Umgang Facebooks mit Hasspostings, Zuckerbergs eigenem Führungsstil und der harsche Umgang des Unternehmens mit kritischen Stimmen.

Für Aufregung sorgte Zuckerberg etwa, als er sich dagegen aussprach, Postings von Holocaust-Leugnern bei Facebook zu löschen und Facebook als Plattform für die freie Meinungsäußerung aller Nutzer bezeichnete. Zuckerberg selbst sieht selbst bei kontroversiellen Themen wie diesem nicht sich oder sein Unternehmen in der Pflicht, sondern die Politik. Eines seiner Statements zum Thema Hasspostings ist etwa: "Ich glaube nicht, dass ein einzelnes Unternehmen so viele Entscheidungen wie wir treffen sollte, was jetzt genau Hass-Rede und politische Meinungsäußerung darstellt. Das sollte die Gesellschaft entscheiden. Das Ideal wäre ein demokratischer Prozess, bei dem Regierungen und Gesetze stärker darin eingebunden sind, klar zu sagen, was die Pflichten von Internetdiensten sind. In der Zwischenzeit arbeiten wir daran, ein unabhängiges Gremium für Inhalte einzurichten."

Zuckerberg vor dem Senat und US-Kongress

Im April 2018 wurde Zuckerberg in den US-Kongress vor den US-Senatsausschuss für Handel zitiert, um dort zum Vorwurf Stellung zu nehmen, Facebook habe Daten von über 87 Millionen Usern zur politischen Manipulation verwendet. Der Facebook-Chef räumte Fehler ein und versprach, striktere Datenschutzmaßnahmen zu ergreifen. Inwiefern dieses Versprechen umgesetzt wurde ist offen.

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Mark Zuckerberg muss sich den Fragen des US-Senats stellen

© 2018 Getty Images

Noch zweimal muss Zuckerberg in die ihm unliebsame Rolle der Auskunftsperson schlüpfen. Einmal im Jahr 2020 und Im März 2021 wurde Zuckerberg schon wieder vor den Kongress geladen. Diesmal sollte er die Rolle Facebooks beim Angriff auf das US-Kapitol im Januar 2021 erklären. Zuckerberg dementierte dabei jegliche Verantwortung.

Nicht nur in den USA, auch in Europa kommt Zuckerberg zusehends in das Blickfeld von Behörden. Im Mai 2023 wurde der Facebook-Konzern wegen Verstößen gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu einer Strafzahlung von 1,2 Milliarden Euro verurteilt. In dem Verfahren geht es um die Beteiligung von Facebook an der Massenüberwachung durch angloamerikanische Geheimdienste, die vom US-Whistleblower Edward Snowden aufgedeckt wurde.

Zuckerbergs nächste Spekulation: Facebook wird zu Meta

Im Oktober 2021 setzte Mark Zuckerberg zu einer nächsten Spekulation an. Der Facebook-Konzern wurde in "Meta Platforms" umbenannt. Mark Zuckerberg wettete auf das "Metaverse" als nächstes großes Ding im Internet. Mit Zuckerbergs "Horizon Worlds" als eine neue, virtuelle Erlebniswelt, die das Online-Verhalten aller Nutzer komplett verändern sollte. 10 Milliarden Dollar hat Zuckerberg in den ersten Jahren in seine Metaverse-Phantasien gesteckt.

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Mark Zuckerbergs große Wette: Mit "Horizon Worlds" will er im Metaverse ebenso erfolgreich sein wie im Social Media Business.

© Horizon Worlds

Bislang ist der große Run auf Horizon Worlds allerdings ausgeblieben und Mark Zuckerbergs milliardenschwere Wette daher auch noch nicht aufgegangen. Ausbleibende Erfolge haben auch die Investoren, die bis dahin unisono hinter Zuckerbergs Plänen gestanden waren, protestieren lassen. Und nachdem auch der rasante Aufstieg des Social Media Business einen Dämpfer bekommen hat, musste Zuckerberg im Jahr 2022 einen für das Unternehmen neuen, drastischen Schritt setzen: Rund 13 Prozent der Belegschaft erhielten ihre Kündigung.

Zuckerberg selbst sprach gegenüber der Belegschaft von einer "Anpassung": „In den ersten 18 Jahren des Unternehmens sind wir im Grunde jedes Jahr schnell gewachsen, und in letzter Zeit sind unsere Einnahmen zum ersten Mal stagniert oder leicht gesunken. Wir müssen uns also anpassen."

Mark Zuckerbergs Vermögen

Seinen eigenen Lebensstil wird Mark Zuckerberg hingegen wohl niemals wieder anpassen müssen. Das Vermögen des Facebook-Gründers wird im April 2023 mit rund 76 Milliarden US-Dollar beziffert. Im Forbes-Ranking der reichsten Menschen der Welt liegt er damit auf Rang 15.

Zuckerbergs Vermögen errechnet sich zum Großteil aus seinem 28-Prozent-Anteil an "Meta".

Die reichsten Menschen der Welt

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