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Frauen rücken - nur langsam - in die Chefetagen auf

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Der Weg zur Gleichberechtigung in den Chefetagen ist noch lang
©APA/APA/THEMENBILD/GEORG HOCHMUTH
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Die Vorstände der börsennotierten österreichischen Unternehmen werden nach wie vor von Männern dominiert. Laut EY Mixed Leadership Barometer gibt es aktuell unter 202 Vorstandsmitgliedern nur 25 Frauen.

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Es sind nach wie vor meist Männer, die es an die Spitze börsennotierter Unternehmen schaffen. Allerdings gelingt es immer mehr Frauen, ihre Führungsqualität unter Beweis zu stellen und in den Vorstand berufen zu werden, geht aus dem aktuellen Mixed Leadership Barometer der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY hervor. Von 202 Vorstandsmitgliedern sind 25 Frauen - damit stieg ihr Anteil innerhalb eines Jahres von 8,6 Prozent auf 12,4 Prozent - dem bisher höchsten Wert.

Zuvor sah es mit der Gleichberechtigung noch schlechter aus: Denn im Juli 2015 lag der Frauenanteil im Vorstand bei mageren 4,1 Prozent. Aber auch heute ist die Unternehmensspitze großteils den Männern vorbehalten, da lediglich 3 der aktuell 25 weiblichen Vorstandsmitglieder CEO sind. Die meisten Frauen in der Vorstandsetage sind als CFO für die Finanzen verantwortlich oder sind operativ tätig.

Viele Vorstandsetagen als Männerclubs

Und beim Großteil der im Wiener Börse Index gelisteten Unternehmen ist die Führungsetage nach wie vor eine reine Männerdomäne: Denn 32 der 56 Unternehmen haben keine einzige Frau im Vorstand. Lediglich ein Unternehmen kann auf zwei weibliche Vorstandsmitglieder verweisen.

Die meisten Frauen in den Chefetagen gibt es derzeit in der Immobilienbranche, wo ihr Anteil bei 21 Prozent liegt. In der Finanzbranche beträgt der Frauenanteil 14 Prozent. Aber auch in der Konsumgüterbranche und bei den Energieversorgern sind Frauen mit jeweils 13 Prozent leicht überdurchschnittlich repräsentiert.

Aufsichtsrätinnen: Quote wirkt

Besser sieht es in puncto Gleichberechtigung bei den Aufsichtsräten aus: Der Frauenanteil stieg hier um 1,3 Prozentpunkte auf 30,9 Prozent. Dies ist nicht zuletzt auf die 2018 eingeführte Genderquote von 30 Prozent zurückzuführen. Dadurch stieg der Frauenanteil in den Kontrollgremien von 18,8 Prozent im Dezember 2017 auf den aktuellen Wert. Allerdings gibt es hier ebenfalls Nachholbedarf, merkte Helen Pelzmann, Partnerin (EY Law) und Verantwortliche für die Initiative "Women. Fast Forward" bei EY Österreich, an.

Denn nicht zuletzt sind es erneut rechtliche Vorgaben, die von den Unternehmen in absehbarer Zeit zu erfüllen sind: Sie müssen ab 2026 vom EU-Parlament und den Mitgliedsstaaten vorgegebene Geschlechterquoten erfüllen. Demnach sollen mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsposten oder 33 Prozent der Vorstands- und Aufsichtsratsposten vom unterrepräsentierten Geschlecht besetzt werden.

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