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Bybit: Die neuen Kryptos in Town

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Guter Tag für das Bybit-Team: Wolkenverhangen der Himmel über Wien, dafür gab’s am 10. Juli ein Bitcoin-Allzeithoch. (v.l.) Dmitrij Uskov (COO Bybit EU), Ben Zhou (Co-Founder and CEO Bybit Global), Mazurka Zeng (CEO Bybit EU), Georg Harer (Head of Legal and Compliance Bybit EU)

©Bybit
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Die zweitgrößte Kryptobörse der Welt ist nun offiziell in Wien, will von hier aus den europäischen Markt aufrollen und massiv Neukunden gewinnen, die mit Krypto bislang nichts anfangen konnten.

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Von der Szene bereits vor Monaten aufmerksam registriert und erwartet, eröffnete Bybit am 10. Juli offiziell das europäische Hauptquartier im 46. Stock des DC Tower in Wien. Ben Zhou, Mitgründer und CEO Bybit Global, und gefeierter Kryptomilliardär, erklärte der internationalen Presse die Strategie: „Vor sechs Jahren haben wir bei null angefangen, und heute 72 Millionen Nutzerinnen und Nutzer weltweit. Mit Bybit EU verbinden wir Innovation mit Regulierung und bauen ein sicheres, nutzerzentriertes Krypto-Ökosystem im Herzen Europas.“

Team mit bis zu 100 Leuten

Den europäischen Markt aufrollen soll Mazurka Zang (vor gut drei Jahren von Huobi zu Bybit gewechselt), die als Managing Director & CEO Bybit EU, Verantwortung für 29 Länder hat. Zang betonte bei dem Termin die Schlüsselrolle des Wiener Standorts, der mittelfristig bis zu 100 Mitarbeitende beschäftigen soll. „Die zentralen Rollen für Europa werden in Wien sein“, sagt sie.

Neben Arbeitskräften soll der Standort durch Kooperationen mit Bildungsinstitutionen (u.a. der WU) oder E-Sports-Aktivitäten lokal etabliert werden. In der Szene ist Bybit längst eine Marke, die Bekanntheit außerhalb wird seit Jahren mit Sponsoring vorangetrieben: Ein Drei-Jahres-Engagement in der Formel 1 (Red Bull Racing) endete 2024, die Partnerschaft mit Borussia Dortmund wurde bis 2027 verlängert.

Mitarbeiter Nr. 1 im österreichischen Bybit-Team ist Georg Harer, Jurist und Berater mit langjähriger Erfahrung im Finanzsektor, der als Head of Legal and Compliance Bybit EU, den Erhalt der MiCAR-Lizenz begleitete, die Bybit Ende Mai von der FMA schließlich bekommen hat. Harer: „Die Schnelligkeit in dem Verfahren zeigt, wie gut Österreich in dem Bereich mittlerweile aufgestellt ist.“

EU-Regulierung hilft beim Wachstum

Mit der MiCAR-Lizenz unterwirft sich Bybit dem europäischen Regulierungsregime, das Sicherheit, Verbraucherschutz, Transparenz und Geldwäscheprävention vorsieht. Ben Zhou lobte den europäischen Rahmen in Wien als weltweit vorbildlich – nicht ohne Grund. „MiCAR wird rund um die Welt kopiert werden“, glaubt Zhou. Mit dieser regulatorischen Sicherheit im Rücken dürfte die Bybit-Strategie für die Neukundengewinnung glaubwürdiger funktionieren. Das Marktpotenzial für Krypto in Europa wird auf 500 Millionen Verbraucher taxiert.

Strategisch erweitert Bybit, wie auch andere Kryptobörsen, seit längerer Zeit das Portfolio. Zhou betonte in Wien die Pionierrolle seines Unternehmens: „Wir waren die erste Kryptobörse, die traditionelle Assets angeboten hat.“ Mit Bankprodukten – wie der Bybit-Card (eine Debitcard mit Mastercard) – sollen neue Kundenschichten im Mainstream angesprochen werden. Mittlerweile hat Bybit zwei Millionen dieser Karten am Markt, und gibt stolze 10 Prozent Cashback – und das „in Echtzeit“, wie Europa-Chefin Mazurka Zang betonte, die noch für den Sommer den Start weiterer Produkte und Apps ankündigte.

Im Hintergrund will das Unternehmen technischen und inhaltlichen Support anbieten, der es auch Krypto-Anfängern leicht machen soll, einzusteigen. Dazu soll es Kundendienst in neun Sprachen geben.

Mit der MiCAR-Lizenz soll sich nicht nur das Verhältnis zu bislang zurückhaltenden Anlegerinnen und Anlegern ändern, Bybit will auch im klassischen Bankbereich stärker reüssieren. Zhou ortet hohes Interesse aus dem institutionellen Bereich. „Ein bisschen FOMO ist da schon auch dabei,“ meinte er scherzhaft, „die Banken wollen einfach wissen, was die Jungen machen und die Banken interessieren sich jetzt wirklich für uns.“ 

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