
Die Raiffeisen Bank International (RBI) soll für die Türkei Zahlungen für russische Gasimporte abwickeln. Diese hält sich dazu bislang bedeckt.
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Wie das Online-Nachrichtenportal Middle East Eye unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten am Wochenende berichtete, soll die Türkei ihre Rechnungen für Gasimporte aus Russland über die RBI begleichen.
Bisher hat die Türkei, die knapp die Hälfte ihres Gasbedarfs aus Russland importiert, ihre Zahlungen über die russische Gazprombank nach Russland überwiesen. Bis 20. Mai war eine Ausnahmegenehmigung in Kraft, die es der Türkei ermöglichte, ihre Zahlungsflüsse über die von den USA sanktionierte Gazprombank abzuwickeln.
Auf trend-Anfrage möchte sich die RBI dazu nicht konkret äußern: „Aufgrund des österreichischen Bankgeheimnisses darf die RBI keine Aussagen zu Kundenrelationen tätigen. Die RBI hat ihr Zahlungsverkehrsgeschäft mit Russland seit Kriegsbeginn massiv reduziert. Die Abwicklung von Energiegeschäften erfolgt selbstverständlich nur in enger Abstimmung mit den europäischen und amerikanischen Behörden und in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Sanktionen.“
Das Online-Medium Middle East Eye mit Sitz in London gilt in der Regel als gut informiert, die genaue Eigentümerstruktur ist jedoch unklar. In der Vergangenheit kolportierte Verbindungen nach Katar hat das Medium zurückgewiesen.
Unterdessen intensivierte Russland am Wochenende die Angriffe auf die Ukraine, insbesondere auf die Hauptstadt Kyjiw. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj prangerte am Montag einen Höchststand von russischen Drohnenangriffen seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an.