
Soravia-Zentrale in Wien
©APA-Images/OTS/ATP-Gyorgy Palko und SORAVIAEx-Spitzenmanager des Immo-Konzerns muss wegen Falschinformation von Kleinanlegern Schadenersatz leisten. Urteil ist nicht rechtskräftig.
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Eben haben die Soravias ihren Dorotheum-Anteil verkauft – wohl auch um Liquidität für weiterhin trockenen Zeiten in der Immoentwicklerbranche zu haben.
Nun hat das Landgericht Stuttgart den Wiener Immobilienkonzern wegen Falschinformation von Kleinanlegern verurteilt, schreibt der „Standard". Ein Kleinanleger, der 10.000 Euro verloren hat, hatte geklagt. Peter Steurer, Finanzchef der Soravia bis Herbst 2024, sei dazu verpflichtet worden, ihm sein Geld zurückzuerstatten. Die Vorbildwirkung mache das Urteil brisant, da seit Jahresende 2023 über 10.000 deutsche Kleinanleger in Summe rund 250.000 Euro verloren haben.
Ausgangspunkt seien von Soravia aufgelegte Anleihen, die nicht wie angekündigt in unterschiedliche Projekte, sondern alle in ein einziges investiert worden seien. Durch diese Bündelung bei der SC Finance Four sei nach Ansicht des Gerichts „ein extremes Klumpenrisiko" entstanden, die angekündigte Diversifikation sei ausgeblieben. Darüber hätten die Kleinanleger aufgeklärt werden müssen, was aber nicht geschehen sei, so das Gericht, laut „Standard".
Das Urteil gegen die Soravia ist nicht rechtskräftig. „Kenner der Causa rechnen mit einer Berufung dagegen", schreibt die Zeitung, der gegenüber Soravia angekündigt hat: „Das heute verkündete Urteil des Landgerichts Stuttgart werden wir sorgfältig prüfen. Da das Verfahren noch läuft, können wir derzeit keine weiteren Angaben machen."