
Die Waterdrop-Gründer: Martin Murray (v.l.), Christoph Hermann und Henry Murray.
©Waterdrop, BeigestelltDie USA galten für das Wiener Getränkeunternehmen Waterdrop als der Zukunftsmarkt. Davon ist man abgerückt und sucht wieder stärker in Europa nach Wachstumschancen.
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„Wir haben uns fokussiert und nicht von der Panik leiten lassen, die die neuen US-Zölle weltweit ausgelöst haben“, sagt Martin Murray, CEO und Co-Gründer von Waterdrop. Das Unternehmen, das von Wien aus eine bekannte, hippe Marke für zuckerfreie Getränke-Brausewürfel aufgebaut hat, ist vor einigen Jahren in die USA expandiert. In Los Angeles und im weltweit meistbesuchten Einkaufszentrum „Mall of America“ in Minnesota gibt es eigene Shops, die zusammen mit dem Retail- und Onlinegeschäft von einem eigenen Team in Miami betreut werden. Die Belieferung der USA sowie aller anderen Länder in Europa und Übersee erfolgt von Deutschland aus, wo Waterdrop ein eigenes Produktionswerk besitzt. „Ein Millioneninvestment“, so Murray.
„Für uns war es nicht notwendig, noch schnell ein paar Container in die USA zu fliegen, bevor die Zölle greifen, weil wir nicht vom US-Geschäft abhängig sind“, sagt Murray. Was das Unternehmen aber relativ vorausschauend bereits im vergangenen Jahr begonnen hat, war eine Neujustierung der Expansionsstrategie. „Auf Grund der sich abzeichnenden Unplanbarkeit in den USA haben wir entschieden, uns wieder stärker auf Europa zu konzentrieren, wo wir stabile Rahmenbedingungen vorfinden.“ Der Kurswechsel bestätigt die These, dass der alte Kontinent von der erratischen Handelspolitik des US-Präsidenten profitieren könnte. Nach dem Markteintritt waren die USA für Waterdrop der Zukunftsmarkt schlechthin. Jetzt richtet das Unternehmen seinen Fokus wieder auf die Kernmärkte Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien und Großbritannien mit weiterhin viel Wachstum. Aber auch neue Länder wie Serbien, Bosnien, Tschechien und Slo- wakei entwickeln sich vielversprechend. Für heuer erwartet Murray ein Umsatzplus von 20 Prozent auf 150 Millionen Euro.
Gelistet ist man bei mehr als 2.000 Handelsketten weltweit, darüber hinaus spielt das Onlinegeschäft eine große Rolle. Murray: „Wir entwickeln uns immer mehr von einem Scale-up zu einem etablierten Multi-Channel-Player in der Lebensmittelindustrie.“