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Mit Kooperation zur Innovation

IN KOOPERATION MIT DELOITTE
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Sich rasant verändernde Märkte, neue Mitbewerber, disruptive Techniken: Um dabei mitzuhalten brauchen Unternehmen permanente Innovationen.Aber wie geht das? Antworten gab ein Focus Talk von Deloitte und AVL.

Volle Lager, sinkende Nachfrage, steigende Rabatte – nach dem Corona-Boom befindet sich der Fahrradhersteller KTM, der nichts mit dem Motorradproduzenten KTM zu tun hat, im Rückwärtsgang. Im vergan­genen Geschäftsjahr sank der Umsatz um 30 Prozent, auch die Aussichten für heuer sind von Unsicherheiten geprägt. Gegensteuern will das Unternehmen mit der sukzessiven Digitalisierung des Unternehmens und mit Innovationen. Das ehrgeizige Ziel: Jedes Jahr mindestens 25 Prozent des Umsatzes mit Modellen zu erzielen, die es vor einem Jahr noch nicht gab.

Das Rezept gegen die schwierigen ­wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lautet Innovation, und das nicht nur beim Mattighofener Fahrradspezialisten. Gefragt sind Ideen und Neuerungen – und das in immer kürzerer Abfolge. Allein ist das für Unternehmen kaum zu stemmen, Zusammenarbeit heißt ein Schlüssel für die Zukunft. „Innovation – Transforma­tion – Collaboration“ lautete daher auch der Titel eines Focus Talk, zu dem Deloitte und das Technologieunternehmen AVL gemeinsam ins AVL-Headquarter in Graz geladen hatten.

„Alleine ist man schneller, weiter kommt man gemeinsam“, formulierte AVL-CEO Helmut List in seiner Keynote das Motto des Abends. Gerade die Mobilitätsbranche sei von starken Umbrüchen geprägt, von disruptiven Technologien bis zu neuen Nachhaltigkeitsanforderungen, das bedeute auch für AVL ständige Transformation. „Wir verändern uns, weil wir nicht stehen bleiben dürfen“, so List.

Angesichts immer fragilerer Rahmenbedingungen und sich rasant ändernder Märkte ist es längst kein Luxus mehr, Produkte und Dienstleistungen nicht nur ständig weiterzuentwickeln, sondern ganz neu zu denken. „In einer zunehmend dynamischen und digitalen Welt sind Innovation und Transformation keine optionalen Maßnahmen mehr – sie sind zentrale Bestandteile unternehmerischer Überlebensstrategien“, so auch Friedrich Möstl, Partner bei Deloitte Styria. „Unternehmen, die sich nicht kontinuierlich wandeln, laufen Gefahr, überholt zu ­werden.“

Aber wie kann das in der Praxis funktionieren: immer mehr und bessere Ideen innerhalb immer kürzerer Zeit? „Man muss vom Unternehmen die ­Freiheit eingeräumt bekommen, nach vorne zu denken, und das auch gemeinsam mit Kooperationspartnern“, betonte beim Focus Talk Andrea Leitner, Global Business Leader bei AVL für den Bereich adaptive Fahrer-Assistenzsysteme, ein wesentlicher Baustein für autonomes Fahren. „Ein solcher Freiraum ist auch notwendig, um das ‚Feuer‘ im Unternehmen am Leben zu halten. Dazu gehört auch, dass Fehler erlaubt sein müssen.“

Klingt einfach, ist aber im Unternehmensalltag gar nicht so leicht umzusetzen. Wesentliche Stolpersteine für eine Innovationskultur hat Anna Nowshad, Deloitte-Expertin für Transformation und Change-Management, identifiziert. „In vielen ­Unternehmen sind die Jobs derart mit Aufgaben überladen, dass sie eigentlich nicht zu bewältigen sind. Das führt dazu, dass die Menschen den Kopf nicht frei haben. Wie soll da Neues entstehen?“

Eine Studie bestätigt das: Innovationsprozesse sind dann besonders erfolgreich, wenn sie vom mittleren Management getrieben werden. Ein Commitment des Vorstands sei zwar notwendig, aber wenn das Projekt direkt auf Vorstandsebene angesiedelt sei, sei die Erfolgschance geringer – einfach weil der Vorstand keine Zeit dafür hat.

In vielen Unternehmen sind die Jobs derart mit Aufgaben überladen, dass sie eigentlich nicht zu bewältigen sind.

Anna Nowshad, Deloitte
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Die Zusammenarbeit mit Start-ups ist die am meisten unterschätzte Ressource, um Innovationen voranzutreiben.

Martin Fink, 27Pilots
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Mehr Neugier, bitte.

Zudem werden bei Mitarbeitenden nicht immer die Skills gefördert, die für die Zukunft immer wichtiger werden: Neugier und die Fähigkeit, zu beurteilen, was relevant ist – und was nicht. Weiterer Erfolgsfaktor: die Anpassung der Unternehmenskultur an die verschiedenen Bereiche und deren spezifische Aufgaben. „Eine Einheitskultur über alle zu stülpen, das funktioniert nicht“, so Nowshad.

Zentrale Aufgabe des Managements sei es, selbst Pionier und Treiber zu sein, aber dabei auch das Team mitzunehmen. „Transformation ist auch eine Vertrauenssache“, weiß Nowshad. Ist mein Job noch sicher, sind es auch die Daten der Kunden? Das sind wichtige Fragen, die geklärt werden müssen.

Für einen permanenten Veränderungsprozess sorgt bei AVL auch das Thema Nachhaltigkeit. „Wir müssen uns immer neu erfinden“, sagt der dafür verantwortliche Manager Sebastian Jagsch. Was dabei hilft, sei ein gemeinsamer Spirit: „Es liegt in der DNA von AVL, durch technologische Entwicklungen Emissionen zu senken. Alle ESG-Auf­lagen sind daher für uns eher Chance als Verpflichtung.“

Die größere Herausforderung besteht für Jagsch darin, bei allen Maßnahmen den Business-Aspekt mitzudenken. Denn Innovationen sind eben mehr als nur gute Ideen. Sie müssen anwendbar sein und Mehrwert schaffen. Innovation ist deshalb mehr, als nur neue Produkte zu ­entwickeln. Sie bedeutet, bestehende Prozesse, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle und Denkweisen zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. „Solche Innovationen erfordern unternehmerisches Denken auf allen Ebenen“, so Jagsch.

Wir verändern uns, weil wir nicht stehen bleiben dürfen.

Helmut List, CEO AVL
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Echte Innovationen erfordern unternehmerisches Denken auf allen Ebenen

Sebastian Jagsch, AVL
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Start-ups nutzen.

Für Martin Fink ist ein wichtiger Turbo für Innovationen die Zusammenarbeit mit Start-ups. „Das ist die am meisten unterschätzte Ressource, um Innovationen voranzutreiben“, ist der Vice President von 27pilots überzeugt. Das 2018 gegrün­dete Unternehmen ist auf ­Venture Clienting spezialisiert und seit zwei ­Jahren Teil von Deloitte. Dahinter steht der strategische Ansatz, dass ein eta­bliertes Unternehmen (der Venture ­Client) direkt mit einem Start-up zusammenarbeitet, indem es dessen Produkte oder Dienstleistungen kauft und nutzt. „Es geht eben nicht um Millionenbeträge, die in eine Beteiligung ­investiert werden müssen, sondern um die direkte Kundenbeziehung und die Integration konkreter Start-up-Lösungen in die eigenen Geschäftsprozesse“, erläutert Fink.

Damit eine solche, durchaus riskante, Kooperation zwischen Groß und Klein abseits aller Anfangseuphorie funktioniert, ist es notwendig, „klar und transparent zu definieren, was das konkrete Ziel einer solchen Partnerschaft ist und an welchen Kriterien der Erfolg gemessen wird“, weiß Fink.

Die Überlegungen und Strategien zu Innovation und Collaboration gehen weit über die einzelnen Unternehmen hinaus. Drei Jahre Rezession, Österreich Wachstumsschlusslicht in der EU – ohne Innovationen und die Fähigkeit zur ständigen Erneuerung werden wir da nicht herauskommen. Der Grazer Innovationsexperte Hans Lercher formuliert das drastisch: „Wenn wir unseren Wohlstand halten wollen, wird das nur über Innovationen gelingen.“

Innovation und Trans­formation sind keine optionalen Maßnahmen mehr, sondern zentrale Bestandteile unternehmerischer Überlebensstrategien.

Friedrich Möstl, Deloitte Styria
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Man muss vom Unternehmen die Freiheit eingeräumt bekommen, nach vorne zu denken

Andrea Leitner, AVL
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