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„Wir tragen zum wirtschaftlichen Wohlergehen der Regionen bei“

In Kooperation mit Volksbank
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Zur Person: Gerald Fleischmann ist Generaldirektor der Volksbank Wien AG und Sprecher des Volksbanken-Verbunds.
Zur Person: Gerald Fleischmann ist Generaldirektor der Volksbank Wien AG und Sprecher des Volksbanken-Verbunds.©Wolfgang Wolak
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Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien AG und Sprecher des Volksbanken-Verbunds über den Erfolg der Bankengruppe und ihre Unterstützung heimischer KMU bei Investitionen.

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TREND: Der Volksbanken-Verbund blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Wie kam der erfolgreiche Geschäftsverlauf in einem doch herausfordernden Umfeld zustande?
Gerald Fleischmann: „Hinter jedem Erfolg steckt mehr, als man denkt“, war zuletzt unsere Werbebotschaft. In unserem Fall war es vor allem ein hochmotiviertes Team, das die Bank erfolgreich durch das letzte Jahr getragen hat. Wir haben an unsere Vision eines unabhängigen österreichischen Volksbanken-Verbunds geglaubt und mit der Rückzahlung der finalen Tranche an die Republik erreicht. Besonders verdanken wir unseren Erfolg der Treue und dem Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden. Als regionale Hausbanken kennen die Volksbanken die Bedürfnisse der Menschen im Ort ganz genau – das schafft Vertrauen und verbindet. Viele Kunden bleiben den Volksbanken ihr Leben lang treu.

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 © Volksbank

Die Volksbanken haben die letzten offenen Pflichten vorzeitig bereinigt und sind somit wieder eigenständig. Wie konnte diese Transformation gelingen?
Unsere Strategie ist seit einigen Jahren, dass wir uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren. Das bedeutet, die Kernleistungen einer Retailbank, also Kredite, Einlagen und den Zahlungsverkehr, erbringen die Volksbanken selbst. Bei anderen Produkten und Dienstleistungen setzen wir auf kompetente Partner. Zusätzlich haben wir in den letzten Jahren die Aufgabenteilung, Zuständigkeiten und Prozesse in den Volksbanken optimal organisiert. Mit dieser Transformation haben wir die Ertrags-/Kosten- Relation massiv verbessert. Wir werden jedenfalls diese Erfolgsstrategie eines modernen, dezentralen Volksbanken-Verbunds fortsetzen.

Hat sich der Erfolg auch bei den Ratings niedergeschlagen?
Ja, definitiv. 2022 konnte der Volksbanken-Verbund das Rating der Agentur Fitch auf BBB+ verbessern. Ende Februar 2023 hat Moody’s das Einlagenrating der Volksbank Wien AG von Baa1 auf A2 angehoben. Der Ausblick für die langfristigen Einlagenratings ist stabil. Gleichzeitig stufte Moody’s die Basisrisikoeinschätzung der Bank von Baa2 auf Baa1 hoch. Das verbesserte Rating begründet Moody’s mit der erfolgreich abgeschlossenen Restrukturierung der Volksbanken. Auch unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen werden gesehen. Sustainalytics bewertet die Volksbank Wien AG aktuell mit „Low Risk“.

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 © Volksbank

Der Volksbanken-Verbund ist nur in Österreich aktiv. Welchen Vorteil sehen Sie in der Regionalität für Ihre Kunden?
Regionalität ist einer unserer Kernwerte und neben dem Genossenschaftsprinzip der wichtigste Faktor in der nachhaltigen Positionierung des Volksbanken-Verbunds. Als regionale Hausbank stärken wir regionale Wirtschaftskreisläufe und sorgen durch die genossenschaftliche Beteiligungsstruktur für Mitbestimmung in der Region. Wir sind seit mehr als 170 Jahren in den Regionen verankert und eine rein österreichische Bank – 95,54 Prozent der Finanzierungen erfolgten 2022 im Inland. Unsere Beraterinnen und Berater kennen die Leute im Ort genauso wie die regionalen Betriebe. Das bedeutet, dass die Beratungsleistungen auf einer Vertrauensbasis stattfinden. Außerdem können die regionalen Banken durch diese enge Vernetzung Kredite rasch und bedarfsorientiert vergeben und sichern so die regionale Entwicklung.

KMU sind das Rückgrat der heimischen Wirtschaft. Wie wird der Volksbanken-Verbund diesen wichtigen Motor unserer Volkswirtschaft ankurbeln?
Sie sagen es, hinter dem Erfolg unseres Landes stehen rund 360.000 KMU, die das Rückgrat der heimischen Wirtschaft bilden. Um den Wohlstand für nachfolgende Generationen zu sichern und gleichzeitig die grüne Wende zu schaffen, sind die österreichischen KMU aufgefordert, wieder zu investieren. Als regionale Hausbanken unterstützen wir die heimischen KMU in ihren Investitionsvorhaben mit der Zukunftsmilliarde für Österreich. Mit der Zukunftsmilliarde stellen wir für genau diese Zielgruppe ein Investitionsvolumen von bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung. Damit nehmen wir unsere Hauptaufgabe im Sinne unserer volkswirtschaftlichen Funktion wahr und tragen zum wirtschaftlichen Wohlergehen unserer Regionen bei.

Als regionale Hausbank stärken wir regionale Wirtschaftskreisläufe. Wir kennen die Leute im Ort genauso wie die Betriebe.

Gerald Fleischmann

Wie können heimische Unternehmen von der Zukunftsmilliarde der Volksbanken konkret profitieren?
Gerade Klein- und Mittelbetriebe haben oft einen unmittelbaren Finanzierungsbedarf und keine Zeit für lange Antragsstrecken. Mit der Zukunftsmilliarde für Österreich wird der Zugang zu Krediten deutlich einfacher und unkomplizierter. Wir bieten beispielsweise mit dem Expresskredit Kommerz einen sofortigen Finanzierungsbetrag von bis zu 50.000 Euro. Bis zu 250.000 Euro gibt es unkompliziert und schnell mit dem Kompaktkredit Kommerz. Details zu den möglichen Kredit-Finanzierungen der Volksbanken erhalten Interessierte bei ihrer persönlichen Beraterin oder ihrem Berater in der regionalen Hausbank sowie auf Volksbank.at.

Wie hat sich die Nachfrage bei Immobilienkrediten entwickelt?
Das Jahr 2022 hatte auch bei den Immobilienfinanzierungen mit viel Elan begonnen, als sich mit dem Ende der Pandemie die Stimmung verbesserte. Der Kriegsbeginn und die Preissteigerungen, besonders bei der Energie, hat die Branche bis in den Sommer noch gut abgefedert. Mit dem raschen Zinsanstieg und den strengeren Regulierungen gab es im 2. Halbjahr aber eine deutliche Abschwächung, die auch jetzt noch andauert.

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 © Volksbank

Nachhaltigkeit wird auch für kleine Unternehmen ein immer wichtigeres Thema. Unterstützen die Volksbanken dabei?
Die Volksbanken leben Nachhaltigkeit seit ihrer Gründung vor mehr als 170 Jahren. Wir unterstützen unsere Kundinnen und Kunden mit nachhaltigen Produkten, qualitativ hochwertiger Beratungsleistung und Informationen zum Thema Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel unserem Nachhaltigkeitsguide für Unternehmen, der kostenlos auf unserer Website abrufbar ist. Das Angebot an nachhaltigen Produkten wird kontinuierlich ausgebaut. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Begleitung unserer Kundinnen und Kunden bei der nachhaltigen Transformation. In Kooperation mit dem Österreichischen Genossenschaftsverband (ÖGV) sowie der Power­Solution Errichtung und Betrieb GmbH finanzieren wir im Rahmen des Austrian Green Investment Pioneers Programms erneuerbare Energieanlagen. Für kleine Unternehmen besteht die Möglichkeit, sich an der Bildung einer Energiegenossenschaft zu beteiligen.

Gibt es beim Volksbanken-Verbund einen besonderen Fokus auf nachhaltige Investitionen?
Die Finanzbranche ist ein wichtiger Hebel, um Geldströme in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. Als Volksbanken-Verbund verstärken wir unser Engagement auf dem grünen Finanzmarkt. Wir haben erst kürzlich mit unserem Sustainability Bond Framework einen Rahmen geschaffen, um Green-, Social- und Sustainability-Bonds emittieren zu können. Damit haben wir eine Basis, ökologische und sozial nachhaltige Investitionen des Volksbanken-Verbunds über den Kapitalmarkt zu finanzieren. Im März haben wir den ersten Green Bond begeben. Das Volumen der Benchmark-Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro passt in die gute Liquiditäts- und Refinanzierungsstruktur der Volksbank Wien AG.

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