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Business Lunch: La Véranda im Hotel Sans Souci

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Business Lunch: La Véranda im Hotel Sans Souci
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Ob alleine, mit den Kollegen oder zu einem geschäftlichen Termin: Schnell, gesund und schmackhaft soll ein Mittagessen sein. In der Serie "Mittgspause/Business Lunch" testen wir das Mittags-Angebot der Gastronomie. Heute: La Véranda im Hotel Sans Souci, Burggasse 2, 1070 Wien.

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Das Restaurant La Véranda hat seit ein paar Monaten eine neue Küchenchefin. Simone Jäger hat ein "Easy Business Lunch" konzipiert, das um 19 Euro wöchentlich wechselt. Angeboten wird eine Auswahl von zwei Vorspeisen und drei Hauptgängen, einer davon vegetarisch. Zum Dessert werden Kaffee und einige Petit Fours gereicht.

Das Menü ist online einsehbar und auch zu Beginn der Karte zu finden. Getränke stehen nicht zur Auswahl, nur die Weinkarte gewährt einen Einblick in das Sortiment. Hier gibt es ein Achtel Zweigelt ab stolzen 6,40 Euro. Der Zweigelt von Reeh (unplugged) ist gut aber zu teuer kalkuliert. Richtig interessant wird es dann erst ab 8,- Euro. Das kleine Mineralwasser aus Deutschland überrascht bei der Rechnungslegung mit 4,- Euro.

Saisonal, regional und bodenständig soll die Küche im La Véranda sein. Zum Auftakt wird Walnuss- und Olivenciabatta mit Olivenöl gereicht. Das Öl passt gut zum Olivenbrot, zu den Walnüssen aber weniger. Das 0815-Brot ist weich und fad. So richtig resches Ciabatta aus dem Ofen schmeckt anders.

Auf die Vorspeise müssen wir recht lange warten. Die "geröstete Topinambursuppe mit seinen Chips" schmeckt kräftig und cremig. Stellenweise weist die Suppe jedoch Aromen auf, die etwas an Fisch erinnern.

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Die "geräucherte Forelle in verschiedenen Texturen" bildet eine minimale Erinnerung an das geräucherte Forellenfilet.

Ein Stück vom Fisch gibt es als Happen pur, dann als Creme in einer Art Krokette herausgebacken, einmal als Creme in kalter Version mit getrockneter Tomate und weiters mit Zwiebeln und Kräutern in einer weiteren Creme auf den Teller dressiert.

Bevor man sich so richtig hineinschmecken kann, ist es auch schon vorbei. Auf diese minimale Präsentation steht man, oder eben nicht. In jedem Fall passt hierzu keinesfalls das Olivenbrot.

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Vor dem Hauptgericht wird ungefragt Olivenciabatta nachgereicht. Die Vermutung kommt auf, dass der Hunger beim Easy Business Lunch mit Brot und weniger mit den Speisen gestillt wird. Brot zum Essen ist ja fein, aber noch feiner wäre es, wenn es geschmacklich auch zu den Speisen passt und in der Qualität mithalten kann. Das Brot harmonierte weder mit dem Forellenallerlei noch mit der Topinambursuppe und war somit umsonst am Tisch platziert.

Es dauert eine ganze Stunde, bis der Hauptgang serviert wird, obwohl der Raum fast menschenleer ist. Für dieses Lunch muss man ordentlich Gesprächsstoff mitbringen. Die "geschmorte Barbarie-Entenkeule mit Apfelrotkraut und Schupfnudeln" ist nett angerichtet.

Die Ente ist leider fast kalt und trocken und geht geschmacklich neben dem Rotkraut unter. Das Kraut ist sehr sauer aber kräftig abgeschmeckt. Für unseren Geschmack allerdings zu viel Zimt und zu wenig Apfel. Gut, dass wir doch von dem Brot gegessen haben, denn die Schupfnudeln sind zwar sehr ordentlich aber dünn gesät.

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Der "Amur-Karpfen mit Chorizo" ist ordentlich gebraten und die Haut knusprig. Die Perlgraupen sind kräftig abgeschmeckt und passen gut mit der Chorizo und Paprika zum Fischfilet. Einzig die frittierte Chorizo ist hart und trocken. Da beißt Gast sich leicht einen Zahn aus.

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Das Lunch-Konzept im Véranda sieht kein Dessert im üblichen Sinne vor, sondern zum Abschluss werden laut Webseite drei bis fünf Petit Fours zum Kaffee gereicht. Wir haben uns schon auf das kleine Feingebäck gefreut und erwarten mit Creme gefüllten Biskuit, Glasiertes, Verziertes, in Blätterteig Gespritztes und mit Zucker Bestaubtes.

Die Variationen des Hauses sind da eher ernüchternd. Die vorbereiteten Kleinigkeiten sind stark heruntergekühlt und relativ geschmacklos. Der Mini-Brownie ist viel zu kalt und hat mehr etwas von einer Schokolade-Sahne-Creme. Die Pralinen sind fest und die Füllung fettig und kalt, mittelmäßig im Geschmack.

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Für den Preis bietet das La Véranda kein Fest zu Mittag, obwohl doch pompöse Erwartungen geschürt werden. Die Bodenständigkeit lässt sich auch nicht ganz nachvollziehen. Die Getränke stehen in keinem Verhältnis zum Preis und die Speisen sind zwar halbwegs in Ordnung, aber schön wäre tatsächlich die Grundzutaten herauszuschmecken. Sich auf dem angepriesenen Niveau Warmhaltefehler und Unterkühlungsprobleme zu erlauben ist einfach schade. Abgeschmeckt waren die Speisen auch nicht derart, dass sie in Erinnerung bleiben. Vom Preis-Leistung-Verhältnis ist das "Easy Business Lunch" nicht zu empfehlen.

Die Wertung

  • Ambiente: Business

  • Preis: 19 Euro (Vorspeise, Hauptspeise, Kaffee mit Süßigkeit)

  • Zeit: 75 Minuten

  • Qualität: 4 (10)

Info

La Véranda
Hotel Sans Souci Wien
Burggasse 2
1070 Wien
www.sanssouci-wien.com

  • Easy Business Lunch von 12 bis 14:30 Uhr

  • Reservierungen unter 01/522 25 20

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