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Ab 1. Juni: Trump kündigt 50-Prozent-Zoll auf EU-Waren an

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©APA/AFP/Mandel Ngan
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US-Präsident Donald Trump kündigt an, früher als erwartet die Importzölle für Waren aus der EU beträchtlich erhöhen zu wollen. Die Gespräche mit der EU würden zu nichts führen. Europas Aktienindizes sind daraufhin kräftig unter Druck geraten.

Er hat es schon wieder getan. Trump plädiert für Zölle von 50 Prozent ab dem 1. Juni für Waren aus der Europäische Union. Mit der EU sei es schwierig, über das Thema Handel zu reden, erklärte Trump am Freitag in Sozialen Medien. Es werde keine Zölle geben, wenn das jeweilige Produkt in den USA hergestellt werde. „Die Europäische Union, die in erster Linie gegründet wurde, um die USA im HANDEL auszunutzen, ist sehr schwierig zu handhaben“, kritisierte Trump.

„Unsere Gespräche mit ihnen führen zu nichts.“ Die EU-Kommission lehnte eine Stellungnahme ab und wollte erst ein Telefonat zwischen EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und US-Vertretern abwarten. Die Ankündigungen des US-Präsidenten sorgten umgehend für Reaktionen an den Finanzmärkten. So weitete der deutsche Aktienindex Dax seine Verluste aus, während der Euro seine Gewinne abgab.

Trump überzieht die wichtigsten Handelspartner seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus mit hohen Sonderzöllen. Viele dieser neuen Zölle sind aber derzeit vorläufig ausgesetzt, um in Verhandlungen eine Lösung zu finden. Die EU müsse auf Gespräche setzen, sagte jüngst die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche. „Wir müssen verhandeln, wir müssen zu einer Lösung kommen, weil eine Eskalation keine Gewinner kennt.“

Was die Folge der Trump-Zölle für Europa ist, war am Donnerstag auch Gegenstand einer hochkarätig besetzten Diskussion im österreichischen Bankenverband.

Europas Leitbörsen rutschen ab

Der Euro-Stoxx-50 rutschte daraufhin tief ins Minus und rasselte bis etwa 14.25 Uhr um 2,78 Prozent auf 5.273,73 Einheiten nach unten. Der deutsche DAX sackte um 2,67 Prozent auf 23.355,87 Zähler ab. Der britische FTSE verlor etwas moderatere 1,31 Prozent auf 8.625,02 Punkte. Vor der Trump-Meldung tendierten die Indizes im Mittagshandel stabil und wenig verändert.

In einer Branchenbetrachtung erfasste der Abwärtssog Aktien aus allen Sektoren. Am tiefsten in die Verlustzone rutschten Banken-, Automobil-, Einzelhandels- und Technologietitel. Im Euro-Stoxx-50 brachen die Papiere von EssilorLuxottica, BBVA Banco Bilbao, Stellantis, Merceds Benz und UniCredit jeweils um mehr als vier Prozent ein. BMW-Anteilsscheine bremsten exakt um vier Prozent.

Die Bayer-Aktie gab vergleichsweise geringe 0,8 Prozent nach. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern kann sich Hoffnungen auf eine Zulassung seines Kassenschlagers Eylea für eine längere Behandlung in der EU machen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) habe eine Zulassungserweiterung für das Augenmittel empfohlen, teilte Bayer mit.

In London gewannen die Aktien der Investment-Plattform AJ Bell 5,2 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Gewinnsprung fürs Halbjahr gemeldet hat. Im Plus waren in London auch vereinzelt Aktien aus der Luftfahrtbranche. Die Titel der Airline Easyjet legten 1,1 Prozent zu.

(trend/APA)

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