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US-Zölle: Was ab heute gilt

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 © APA/dpa/Lars Penning

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Ab morgen sollen neue US-Zölle für die EU, Japan und weitere US-Handelspartner weltweit in Kraft treten. Was künftig für wen gelten soll.

Europäische Union

Zölle von 15 Prozent auf die meisten EU-Produkte inklusive Autos: So lautet die Einigung, die Trump und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erzielt haben. Trump zufolge sollen die Europäer zudem US-Energie für 750 Mrd. Dollar (knapp 650 Mrd. Euro) kaufen und Investitionen von 600 Mrd. Dollar in den USA tätigen. Sollten europäische Unternehmen nicht wie erwartet investieren, droht Trump mit 35 Prozent Zöllen.

Japan und Südkorea

Die beiden Länder haben ähnliche Abmachungen wie die EU geschlossen, um noch deutlich höheren Zöllen zu entgehen: Bei Lieferungen in die USA werden auf die meisten Produkte 15 Prozent Zoll fällig. Laut Trump will Japan zudem seinen Markt zollfrei für US-Autos und Lastwagen sowie Reis öffnen und hat Investitionen von 550 Mrd. Dollar in den USA zugesagt. Südkorea sicherte demnach 350 Mrd. Dollar an Investitionen zu und will US-Flüssigerdgas für 100 Mrd. Dollar kaufen.

Brasilien

Gegen Brasilien hat Trump mit die höchsten Zollaufschläge verkündet: 50 Prozent. Sie traten bereits am Mittwoch in Kraft. Eine Reihe von Produkten wie Flugzeuge und Orangensaft sind ausgenommen. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva spricht von "Erpressung", denn Trump will eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Brasilien beeinflussen. Die Anklage wirft dem Trump-Freund und früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro einen Putschversuch nach seiner Abwahl 2022 vor.

Indien

US-Präsident Donald Trump hat gegen Indien zusätzliche Strafzölle in Höhe von 25 Prozent verhängt. Grund seien die anhaltenden Käufe russischen Öls durch Indien, erklärte das Weiße Haus am Mittwoch. Trump unterschrieb ein Dekret, das den Zollsatz für viele indische Produkte auf 50 Prozent verdoppelt. Es tritt in drei Wochen in Kraft. Morgen tritt vorerst ein Zollsatz von 25 Prozent in Kraft.

Indonesien und Vietnam

Indonesien hat einen Zollsatz von 19 Prozent akzeptiert, Vietnam von 20 Prozent. Indonesien hat sich laut Trump zudem zum Kauf von 50 Flugzeugen des US-Herstellers Boeing verpflichtet. Zudem soll es 15 Mrd. Dollar für US-Energielieferungen zahlen und weitere 4,5 Mrd. Dollar für landwirtschaftliche Produkte.


Kanada

Für Kanada will Trump die Zölle von 25 auf 35 Prozent erhöhen. Allerdings gilt der neue Zollsatz nur für Produkte, die nicht vom nordamerikanischen Freihandelsabkommen USMCA abgedeckt sind. Trump verwies auf Kanadas mangelhafte Kooperation bei der Eindämmung des Drogenschmuggels in die USA. Zuletzt hatte er auch kritisiert, dass Kanada die Anerkennung eines Palästinenserstaats erwägt.

Mexiko

Mexiko, dem dritten USMCA-Staat, drohte Trump zunächst mit einer Anhebung des Zollsatzes von derzeit 25 auf 30 Prozent. Nach einem Gespräch mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum stimmte der US-Präsident allerdings einer Fristverlängerung um 90 Tage zu. Trump macht Mexiko maßgeblich für die Verbreitung des Opioids Fentanyl in den USA verantwortlich.

China und andere

China hat noch keine Einigung mit der Trump-Regierung erzielt, beide Seiten signalisierten den Willen zu fortgesetzten Verhandlungen. Andere Staaten müssen dagegen ab Donnerstag mit deutlich höheren Zöllen rechnen. Am stärksten betroffen ist Syrien mit 41 Prozent, gefolgt von Laos und Myanmar (je 40 Prozent).

(trend/APA)

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