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Gegenwind kam vom Anleihemarkt, wo die Renditen merklich anzogen. Dies wurde im Handelsverlauf dadurch bestärkt, dass eine Auktion von 20-jährigen Staatsanleihen mit einem Volumen von 16 Milliarden US-Dollar nur auf eine verhaltene Nachfrage stieß und so mit einer höheren Rendite als erwartet verkauft wurde. Dies schürte die bestehenden Sorgen über das steigende US-Defizit. So wurde von der Regierung ein Gesetzespaket auf den Weg gebracht, das Steuersenkungen vorsieht und die bereits starke Verschuldung weiter erhöhen dürfte.
Unter den wenigen Gewinnern fanden sich Alphabet-Aktien wieder, die um 2,8 Prozent anstiegen. Mehrere Analysten äußerten sich nach der Entwicklerkonferenz am gestrigen Dienstag optimistisch zur KI-Strategie der Google-Holding und bestätigten ihre positiven Einstellungen zu den Papieren.
Im Zuge der laufenden Berichtssaison rückten inzwischen Einzelhandelsunternehmen in den Fokus. Anleger erhofften sich von deren Quartalsberichten neue Hinweise darauf, wie Unternehmen und Konsumenten auf die hohen Zölle reagieren.
So hat der Diskonter Target der Konsumflaute infolge der US-Handelspolitik Rechnung getragen und seine Prognose kassiert. Der Einzelhändler erwarte nun 2025 einen Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich statt eines Anstiegs von einem Prozent, erklärte der Konzern. Beim bereinigten Gewinn je Aktie rechne der Vorstand mit 7 bis 9 Dollar (6 bis 8 Euro) statt mit 8,80 bis 9,80 Dollar. Die Target-Aktien sackten um 5,2 Prozent ab.
Lowe's bestätigte inzwischen seinen Ausblick trotz eines Umsatzrückgangs im ersten Quartal. Die Papiere der Baumarktkette verloren 1,7 Prozent.
Im Dow gerieten die bereits von vielen Hiobsbotschaften gebeutelten Aktien von UnitedHealth erneut unter Druck und fielen um 5,8 Prozent. Börsianer verwiesen auf einen Artikel der Zeitung "Guardian", in dem Vorwürfe hinsichtlich der Bezahlung von Pflegeheimen erhoben worden waren.
Die Anteilsscheine von Wolfspeed brachen um gut 60 Prozent ein. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, dass der Chiphersteller innerhalb weniger Wochen Konkurs anmelden wolle.
Für die Papiere von VF Corporation ging es um rund 16 Prozent nach unten. Der Bekleidungskonzern stellte für das erste Quartal einen unerwartet hohen bereinigten operativen Verlust aus dem laufenden Geschäft in Aussicht. Das Unternehmen ist für die Outdoor-Marken Timberland und The North Face oder Eastpak-Rucksäcke bekannt.