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Das Geldhaus unterstütze zudem eine Prüfung der Europäischen Kommission, ob Italien das sogenannte Golden-Power-Gesetz auch rechtmäßig angewandt hat, um seine Auflagen im Zusammenhang mit der BPM-Übernahme zu begründen. Die Regierung in Rom hat die Möglichkeit, Firmenübernahmen in strategischen Bereichen wie Energie, Telekommunikation und Bankwesen zu blockieren oder mit Auflagen zu versehen.
Laut Insidern macht Italiens Regierung voraussichtlich einen Rückzug der UniCredit aus Russland zur Bedingung für die Übernahme der Banco BPM. Der Ausstieg müsse so bald wie möglich geschehen, hieß es im April.
UniCredit gehört zu den wenigen internationalen Kreditinstituten, die immer noch Geschäfte in Russland machen. Bankchef Andrea Orcel hatte deutlich gemacht, dass er kein Interesse habe, seinen Aktionären zu schaden, indem er das Russland-Geschäft aufgebe, ohne einen angemessenen Preis dafür zu erhalten. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuletzt UniCredit aufgefordert, die Geschäftstätigkeit in Russland zu reduzieren.
Neben der Banco BPM ist auch die deutsche Commerzbank auf dem Radarschirm von UniCredit, der in Deutschland bereits die HypoVereinsbank (HVB) gehört. Die Italiener sind inzwischen der zweitgrößte Commerzbank-Aktionär nach dem deutschen Bund, der rund 12 Prozent hält.