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Lufthansa steigerte Quartalsgewinn

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Nachfrage aus USA weiter hoch
 © APA/APA/dpa/Andreas Arnold
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Die Austrian-Mutter Lufthansa hat ihren operativen Gewinn im zweiten Quartal kräftig gesteigert. Von April bis Juni legte das bereinigte Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 871 Millionen Euro zu. Die Airline-Gruppe schnitt damit besser ab als von Analysten erwartet, die mit 17 Prozent mehr Gewinn gerechnet hatten.

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Vor Jahresfrist war der Gewinn allerdings stark gesunken durch Streikkosten und den Verlust der kriselnden Kernmarke Lufthansa - diese Belastungen entfielen jetzt. Auch saisonale Effekte, niedrigere Treibstoffkosten und die seit diesem Jahr zur Lufthansa gehörende ITA Airways trugen zum Wachstum bei.

Trotz politischer Unsicherheiten bestätige das Unternehmen den positiven Ausblick für das Gesamtjahr, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Allerdings kämpfe die Airline-Gruppe weiter mit verspäteten Flugzeugauslieferungen, steigenden Kosten und Belastungen durch die EU-Klimaschutzauflagen. Da viele Reisende sehr kurzfristig buchen, ist die Geschäftsentwicklung zudem schwieriger vorherzusehen. Das Betriebsergebnis soll 2025 gegenüber dem schwachen Vorjahr deutlich - also um mehr als zehn Prozent - steigen. Analysten erwarteten zuletzt mit 1,86 Milliarden Euro ein Plus von 13 Prozent.

Unsicherheit herrscht weiterhin über das für die Lufthansa wichtige Nordatlantik-Geschäft. Es blieb zuletzt Spohr zufolge robust, obwohl wegen des politischen Klimas unter der Regierung von Präsident Donald Trump Reisende aus Europa zurückhaltender werden. Die hohe Nachfrage der Amerikaner nach Europa-Flügen und eine gute Auslastung der höheren Buchungsklassen gleichen den Buchungsknick aus Deutschland mehr als aus. Die Nachfrage aus den USA sei trotz Dollar-Schwäche weiterhin stark, sodass weiteres Angebotswachstum geplant sei, erklärte die Lufthansa. Allerdings könne sie abflachen. Trumps Politik setzt Dollar-Kurs und Ölpreis unter Druck, das wirkt sich bei Lufthansa etwa über billigeres Kerosin positiv aus. Die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium in den USA belasten andererseits das Geschäft der Wartungstochter Lufthansa Technik in den USA.

Während die Ticketpreise auf Nordatlantik-Routen stabil blieben, sanken sie im Europa-Verkehr wegen des starken Wettbewerbs. Denn die meisten anderen Airlines in Europa erhöhen das Angebot stärker als die Lufthansa, zu der auch die Ferienflieger Eurowings und Discover sowie die Netzwerk-Airlines Swiss, Brussels und Austrian Airlines gehören. Alle Fluggesellschaften schrieben im abgelaufenen Quartal schwarze Zahlen. Die Passagierairlines konnten im ersten Halbjahr ihre Pünktlichkeit stark verbessern und Flugausfälle vermeiden. Das drückte die Kosten für Entschädigung und Unterbringung gestrandeter Gäste und hilft, verprellte Kundschaft zurückzugewinnen. Die Passagierzahl kletterte bis Juni um zwei Prozent auf mehr als 61 Millionen.

Lufthansa Technik und die Frachtlinie Lufthansa Cargo verdienten deutlich besser als im vergangenen Jahr. Der Umsatz des MDax-Konzerns kletterte im abgelaufenen Quartal um drei Prozent auf 10,3 Milliarden Euro - hier hatten Analysten allerdings eine halbe Milliarde Euro mehr erwartet.

ARCHIV - 13.07.2024, Hessen, Frankfurt/Main: Lufthansa-Maschinen stehen auf dem Vorfeld des Flughafens Rhein-Main. (zu dpa: «Aktien von Lufthansa und Tui schwach - Rüstung erholt») Foto: Andreas Arnold/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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