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Im April betrug die Inflationsrate in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone noch 0,9 Prozent. Analysten waren für Mai von einer unveränderten Teuerung ausgegangen.
Damit liegt die Jahresrate seit mittlerweile vier Monaten unter 1 Prozent und hat den tiefsten Stand seit Dezember 2020 erreicht. Im Monatsvergleich gingen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent zurück, wie es weiter hieß. Hier hatten Analysten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet.
Energiepreise rückläufig
Das Statistikamt erklärte den Rückgang der Inflation unter anderem mit günstigeren Preisen für Energie. So seien die Kosten für Erdölprodukte und Gas gesunken, hieß es. Darüber hinaus wird die geringere Teuerung mit einem schwächeren Anstieg der Preise für Dienstleistungen erklärt. Dagegen hätten sich Lebensmittel leicht verteuert.
Die Teuerung in Frankreich ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern niedrig. In der Eurozone ist die Inflationsrate deutlich höher. Sie lag zuletzt im April bei 2,2 Prozent.
Das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die am 5. Juni über den Leitzins entscheidet, liegt bei einer Rate von 2 Prozent im Euro-Raum. Die Währungshüter hatten nach dem Zollgewitter von US-Präsident Donald Trump auf der Aprilsitzung den Leitzins weiter gesenkt. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz liegt seither bei 2,25 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit wird als sehr hoch eingeschätzt, dass die EZB die Zinsen auf der Juni-Sitzung um einen Viertelprozentpunkt senken wird.
PARIS - FRANKREICH: FOTO: APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE