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Ems-Chemie kompensiert geringe Nachfrage mit neuen Aufträgen

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Umsatzrückgang von rund 6 Prozent im ersten Halbjahr
©APA/APA/THEMENBILD/HELMUT FOHRINGER
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Der Schweizer Spezialchemiekonzern Ems hat im ersten Halbjahr 2025 zwar erneut weniger umgesetzt, aber etwas mehr verdient. Denn der Zulieferer der Autoindustrie setzt unvermindert auf den Ausbau von Neugeschäften. Der Umsatz der Gruppe sank von Jänner bis Juni um 6,2 Prozent auf 1,02 Mrd. Franken (1,1 Mrd. Euro). Die Währungseffekte allein drückten die Verkäufe um 2,5 Prozent, betonte Firmenchefin Magdalena Martullo-Blocher am Freitag vor Medien.

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Den größten Teil davon erzielt das Unternehmen mit Polymeren, aus denen vor allem Autoteile, aber auch etwa Skischuhe, Brillen oder Spielkonsolen gefertigt werden. Der Autosektor steht für über 60 Prozent der Ems-Umsätze.

Die SVP-Nationalrätin zeichnete ein verhaltenes Bild der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die aktuellen geopolitischen Konflikte würden Konsumenten und Unternehmen verunsichern. Bei den Autobauern, dem wichtigsten Kundenstamm von Ems, liefen laut Martullo im ersten Semester zwar wieder 2,8 Prozent mehr Fahrzeuge vom Band. Doch der Schein trüge: Einzig der Hauptmarkt China wachse solide - getrieben von den heimischen Herstellern von Elektroautos.

Und in der zweiten Jahreshälfte werde sich das Bild schon wieder wenden: Ems rechne wieder mit sinkenden Auto-Produktionszahlen. Insbesondere im US-Raum dürften die Zahlen laut Experten zweistellig sinken - Donald Trumps Wirtschaftspolitik lässt grüßen.

Die Begeisterung der Politikerin gegenüber dem US-Präsidenten hielt sich am Freitag ohnehin in Grenzen. "Ich bin enttäuscht, weil er nicht endlich handelt", sagte sie mit Blick auf eine nach ihren Worten fertig ausgehandelte Absichtserklärung für einen Zolldeal der Schweiz mit den USA. "Jetzt warten wir nur noch auf Trump", sagte Martullo.

Was die Ems-Chefin aber selbst beeinflussen kann, sind die eigenen Verkaufsanstrengungen. Die vor bereits zwei Jahren lancierte Offensive generiere mittlerweile Neugeschäfte in einem Umfang, dass sie den konjunkturell bedingten Rückgang wettgemacht hätten.

Und die Neugeschäfte sind vor allem auch sehr profitabel, was sich an den Gewinnzahlen ablesen lässt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) etwa nahm um 1,4 Prozent auf 296 Mio. Franken zu. Die entsprechende Marge erhöhte sich um 2,2 Prozentpunkte auf 29,0 Prozent. Als Treiber nannte Martullo neben profitablen Neugeschäften Verbesserungen beim Produktportfolio. Zudem setze das Unternehmen auf Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz.

Für heuer geht Ems unverändert von einem währungsbedingten Nettoumsatz unter Vorjahreshöhe aus und einem leicht steigenden Betriebsergebnis (EBIT). In dem aktuell eingetrübten und verunsicherten Marktumfeld konzentriere sich die Firma "noch konsequenter" auf weiteres Wachstum mit innovativen Spezialitäten, hieß es.

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