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Der Euro-Stoxx-50 schloss um 0,06 Prozent tiefer auf 5.352,16 Punkten, im Wochenvergleich zeigte er sich um 0,1 Prozent leichter. In Frankfurt fiel der DAX um 0,32 Prozent auf 24.217,50 Zähler, auch auf Wochensicht gab er 0,3 Prozent nach. Der britische FTSE-100 beendete die Sitzung um 0,20 Prozent im Minus bei 9.120,31 Einheiten. Auf Wochensicht bedeutet das ein Plus von 1,4 Prozent. Der Pariser CAC-40 hingegen legte am Freitag 0,21 Prozent auf 7.834,58 Punkte zu und gewann im Wochenvergleich 3,7 Prozent.
Datenseitig blieb es vor dem Wochenende recht ruhig. Stimmungsdaten aus Deutschland lieferten keine nachhaltigen Impulse. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im Juli erneut geringfügig verbessert. In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im Juni nicht so stark gesunken wie befürchtet. Die Bestellungen fielen im Monatsvergleich um 9,3 Prozent, Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 10,7 Prozent gerechnet.
Im Fokus standen vor dem Wochenende Unternehmensbilanzen. Eine schwächere Nachfrage bei Spirituosen und Mode hatte dem Luxuskonzern LVMH im ersten Halbjahr einen Erlös- und Gewinnrückgang eingebrockt. Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank sprach von einem nicht gerade guten Quartal. Allerdings gebe es einige Hoffnungsschimmer und bei den Ergebnissen scheine die Talsohle erreicht zu sein. Die Aktien von LVMH schlossen um 3,9 Prozent fester. Auch Kering waren mit 4,3 Prozent Aufschlag gefragt.
Etwas eindeutiger waren die Zahlen anderer französischer Unternehmen. So gewannen Remy Cointreau 8,1 Prozent, nachdem die Ergebnisse besser als erwartet ausgefallen und der Ausblick erhöht worden waren. Bei Carrefour, die um 5,5 Prozent nach oben kletterten, sprachen die Analysten von Bernstein von guten Halbjahreszahlen.
Puma hat die Anleger nach der jüngsten Kurserholung kalt erwischt. Die Aktien rutschten 16 Prozent nach unten. Trotz bereits gesunkener Erwartungen seien sowohl die Zahlen als auch die neuen Ziele eine deutlich negative Überraschung, schrieb Chiara Battistini von JPMorgan. Der Marktkonsens werde den neuen Zielen nach unten folgen.
VW kletterten in einem starken Sektor 4,6 Prozent nach oben und lagen damit an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Europas größter Autobauer Volkswagen hofft im Zollstreit zwischen den USA und der EU auf einen eigenen Deal. Die US-Zölle haben schon jetzt tiefe Spuren in der Bilanz des deutschen Autoherstellers hinterlassen. Der Gewinn brach heuer im zweiten Quartal um knapp 30 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro ein, der Umsatz lag mit 80,8 Mrd. Euro um 3 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Andere Autowerte wie Mercedes-Benz, BMW, Stellantis und Porsche kletterten zwischen 2,6 und 3,7 Prozent aufwärts. Abschläge von 3,4 Prozent gab es bei Michelin zu sehen. Der französische Reifenhersteller hatte nach Ansicht der Analysten der UBS durchwachsene Zahlen vorgelegt.
Bei Eni ging es um 1,8 Prozent nach oben. Die gesunkenen Ölpreise haben den italienischen Energiekonzern im zweiten Quartal stark belastet - allerdings nicht so stark wie von Experten erwartet. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sei um ein Viertel auf 1,13 Mrd. Euro gefallen, befragte Analysten hatten allerdings mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet.
A pedestrian walks past the logo for the London Stock Exchange Group outside the stock exchange in London on December 29, 2020. The London stock market soared on December 29 as investors gave their initial verdict on Britain's Brexit deal with the EU, while eurozone equities also rose on upbeat US stimulus news, with Frankfurt extending its record breaking run. (Photo by Tolga Akmen / AFP)