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"Wir werden unser Portfolio gründlich überprüfen, um sicherzustellen, dass wir den Wert für die Aktionäre künftig maximieren und Kapital effektiv einsetzen", erklärte Auchincloss. "Zudem starten wir eine weitere Kostenüberprüfung. BP kann und wird besser für seine Investoren liefern."
Auchincloss steht seit Monaten unter Druck, die Profitabilität zu verbessern – nicht zuletzt durch den aktivistischen Investor Elliott. Bereits zu Jahresbeginn hatte er einen Strategiewechsel mit geplanten Asset-Verkäufen im Umfang von 20 Mrd. Dollar (rund 17 Mrd. Euro) bis 2027, geringeren Investitionen, niedrigeren Kosten und eingeschränkten Aktienrückkäufen angekündigt. Nun stellte er weitere Maßnahmen in Aussicht, nannte jedoch keine Details.
Die neue Ausrichtung sei in Abstimmung mit Albert Manifold getroffen worden, der im kommenden Monat den bisherigen Verwaltungsratschef Helge Lund ablösen soll. Lund war für seinen Kurs in Richtung erneuerbare Energien zunehmend kritisiert worden.
Im zweiten Quartal fiel der bereinigte Gewinn von BP mit 2,4 Mrd. Dollar zwar um 14 Prozent niedriger aus als vor Jahresfrist, lag jedoch klar über den Analystenerwartungen von 1,8 Mrd. Dollar. Getragen wurde das Ergebnis unter anderem von einem 33-prozentigen Gewinnanstieg im Kunden- und Produktgeschäft, das von starkem Ölhandel, höheren Volumina und einem Gewinnsprung von 20 Prozent bei der Schmierstoffmarke Castrol profitierte. Diese soll verkauft werden.
Der Konzern hat nach eigenen Angaben bisher 1,7 Mrd. Dollar der bis 2027 geplanten Einsparungen von vier bis fünf Mrd. Dollar realisiert. Die Quartalsdividende steigt auf 8,32 Cent nach 8,00 Cent im ersten Vierteljahr. Zudem will BP bis zu den Ergebnissen des dritten Quartals weitere eigene Aktien im Volumen von 750 Mio. Dollar zurückkaufen.
Die Aktie von BP hat sich seit Jahren schlechter entwickelt als die der Konkurrenten. Seit der strategischen Neuausrichtung durch Auchincloss im Februar ist der Kurs um rund 3,5 Prozent gefallen, während die Papiere der Rivalen Shell und ExxonMobil um etwa 2,4 Prozent zulegten.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/GLYN KIRK