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Durch die Buchwert-Abschreibungen ergebe sich nach deutschen Bilanzierungsvorschriften (HGB) - wie im Zuge der Sanierung erwartet ein negatives Eigenkapital. Darüber muss die BayWa ihre Aktionäre auf der Hauptversammlung am 26. August informieren.
Auf die Sanierungspläne habe die Entwicklung keinen Einfluss, erklärte das Unternehmen. Die BayWa steht kurz vor einer Kapitalerhöhung um 200 Mio. Euro, zu der die beiden Großaktionäre aus dem Genossenschaftssektor 150 Mio. Euro beisteuern wollen. Mit dem Verkauf fast aller Beteiligungen im Ausland soll das Eigenkapital nach dem Sanierungsplan bis 2028 wieder positiv werden. Der 50-Prozent-Anteil der BayWa am Lagerhauskonzern Raiffeisen Ware Austria (RWA) wurde bereits an die österreichischen Lagerhaus-Genossenschaften verkauft.
Schuldenberg von mehr als 5 Mrd. Euro
Ein schuldenfinanzierter Expansionskurs im Ausland unter dem ehemaligen Vorstandschef Klaus Josef Lutz hatte das Traditionsunternehmen vor einem Jahr an den Rand der Pleite geführt. Dem Konzern drohte das Geld auszugehen. Der neue Vorstand mit dem Sanierungsexperten Michael Baur versucht den Schuldenberg von mehr als fünf Mrd. auf eine Mrd. Euro abzubauen.
Wurzel des Übels ist offenbar die BayWa r.e., auf die der größte Teil der Abschreibungen entfällt. Das Unternehmen baut und entwickelt Wind- und Solarparks, um sie anschließend an andere Investoren weiterzuverkaufen. Dafür hatte sich BayWa r.e. bei Banken und bei der Muttergesellschaft Milliarden geliehen. Doch das Geschäft geriet ins Stocken, Projekte ließen sich nicht mehr so leicht und lukrativ verkaufen, womit die Erlöse aus den Verkäufen ausfielen und die Verluste wuchsen.
FREIBERG AM NECKAR - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Fabian Sommer