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„Carsharing wird die Effizienz der Fuhrparks weiter erhöhen“

In Kooperation mit Arval
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Aktualisiert
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8 min

GREGOR BILIK, 49, ist seit September 2021 Geschäftsführer von Arval Österreich. Davor war er drei Jahre bei Arval Spanien und leitete die Bereiche strategische Partnerschaft und das Retail-Business. Es gelang ihm, die Leasingflotte um 85 Prozent zu steigern. Zuvor verantwortete der gebürtige Tscheche die Geschäftsführungen von Arval in der Slowakei und in Tschechien. Bilik blickt auf 20 Jahre Erfahrung beim Full-Service-Leasing-­Spezialisten zurück.

©Arval
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Gregor Bilik, Geschäftsführer von Arval Österreich, plant, Carsharing 2024 einzuführen, Gebrauchtwagenleasing für Unternehmen anzubieten und die Leasingraten für Kunden niedrig zu halten.

TREND: Die Auswirkungen von Pandemie, Krieg und Zinsanstieg sorgen bei vielen Unternehmen für angespannte ­Liquidität. Wie macht sich das bei den Fuhrparks bemerkbar?

Gregor Bilik: Auch wenn es verwundern mag, aber die Nachfrage nach Firmenfahrzeugen ist besser als im Vorjahr. Das lässt sich auch den Pkw-Neuzulassungen ablesen, die zum Großteil auf Firmenkunden zurückgehen. Diese sind heuer bis Ende Oktober um 12,5 Prozent gestiegen. Bei uns als Fuhrparkmanager ist die Flotte gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um rund zehn Prozent auf 14.000 Stück gewachsen, ähnlich stark legte die Flottengröße auch schon 2021 zu.

Wie erklären Sie sich diese Diskrepanz zwischen sinkendem BIP-Wachstum im Jahr 2023 und einem zweistelligen Wachstum bei Fahrzeugzulassungen?
Das liegt zum Teil an den langen Lieferzeiten des Vorjahres, die bis zu 15 Monate betragen haben. Diese Bestellungen wurden 2023 ausgeliefert und schlagen sich deshalb erst jetzt in der Zulassungsstatistik niedriger. Die Zuwächse waren aber auch nachfragegetrieben. Diese sind vor allem auf Modelle mit alternativem Antrieb zurückzuführen. Bis Oktober legte die Zahl der Neuzulassungen bei Elektroautos um fast 50 Prozent zu, bei Benzin-Hybrid-Modellen waren es rund 36 Prozent, während es bei Benzinern und Dieselantrieb einen leichten Rückgang gab.

Worauf führen sie den starken Zuwachs bei alternativ betriebenen Autos zurück?
Die Transformation des Kfz-Markts geht weiter. Bei Arval betrug der Anteil der Neubestellungen bei alternativ betriebenen Fahrzeugen heuer bereits 42 Prozent. Dazu sind Förderungen, wie sie derzeit bestehen, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unerlässlich.

Welche Überlegungen verfolgen Unternehmen in der aktuellen wirtschaft­lichen Situation bei der Bestückung ihrer Fuhrparks?
Sie sind vorsichtiger geworden und überlegen genauer, was und wie viel sie bestellen. Am meisten interessiert die Kunden, ­Kosten zu senken. Sie achten beispielsweise genauer auf Zinskonditionen und auf die laufenden Kosten. Und sie sind verstärkt darauf bedacht, finanzielle Risiken zu begrenzen.

Die Kunden überlegen genauer, was und wie viel sie bestellen.

Gregor BilikGeschäftsführer Arval Austria

Wie gelingt es, beim Fuhrpark Risiken zu begrenzen?
Eine einfache Lösung bietet das Full-Service-Leasing wie von Arval. Denn sowohl das Risiko unerwarteter Ausgaben für Verschleißteile als auch das Restwert-Risiko liegt bei uns. Es gibt keine Anzahlung, nur eine monatliche Flatrate, in der bis auf Sprit fast alles inkludiert ist. Solche vorhersehbaren Kosten bringen Stabilität in die Finanzplanung jedes Unternehmen – und das von Privaten, die seit einem Jahr unser Leasing in Anspruch nehmen können.

Was tun Sie als Leasing-Unternehmen ihrerseits, um die Kosten niedrig zu halten und so gute Angebote machen zu können?
Das fängt schon bei einem guten Einkaufspreis bei den Fahrzeugen an, der die Leasingrate erheblich mit­bestimmt. Wir als Großeinkäufer von Fahrzeugen erhalten natürlich einen viel höheren Nachlass als unsere Firmenkunden oder Privatkunden. Wir beobachten zudem die Preisentwicklung sehr genau und kaufen auch Fahrzeuge, von denen wir wissen, dass sie bei Kunden beliebt sind, wenn die Preise gerade günstiger sind. So haben wir viele noch vor dem inflationsbedingten Preisanstieg bestellt. Solche Preisvorteile geben wir an unsere Kunden weiter. Eine Strategie, die auch den Vorteil hat, dass wir viele Fahrzeuge sofort liefern können.

Die Inflation treibt Kosten für Wartung und Reparatur. Sind die Monatsraten gestiegen?
Die Leasingraten sind bei Arval stets über die gesamte Laufzeit fix. Aber auch Neukunden können wir trotz Zinsanstieg und Inflation nach wie vor gute Angebote unterbreiten. Um die laufenden Kosten für uns niedrig zu halten, verfolgen wir eine strikte Kostenkontrolle. Die Werkstätten, mit denen wir zusammenarbeiten, dürfen beispielsweise ohne Genehmigung unserer Experten keine Reparatur durchführen. So verhindern wir, dass es zu unnötigen Reparaturen oder überhöhten Kosten kommt. Im Schnitt liegen unsere Werkstattkosten um rund 20 bis 30 Prozent unter den herkömm­lichen Preisen.

Wo sehen Sie noch Potenzial, um Kosten von Fuhrparks zu senken?
Kunden könnten die monatliche Rate durch ­Gebrauchtwagen-Leasing noch einmal deutlich senken. Bei professionell gemanagten Fuhrparks kommt das bisher praktisch nicht zum Einsatz. Arval wird deshalb Anfang 2024 mit einem solchen Angebot starten. Wir werden Leasingnehmern nur solche Leasingrückläufer anbieten, die höchstens rund 100.000 Kilometer gefahren wurden und gut geführt wurden. Kunden haben dadurch die Sicherheit, qualitativ hochwertige Autos zur Verfügung gestellt zu bekommen. Wie für unsere Neufahrzeuge werden wir auch für diese eine Garantie von sieben Jahren gewähren. Die Wiederverwertung von Fahrzeugen entspricht zudem dem Nachhaltigkeitsgedanken.

Wie Gebrauchtwagen-Leasing ist auch Carsharing bisher vor allem etwas für Privatkunden. Wird es das künftig auch für Firmenflotten geben?
Wir bauen gerade eine Carsharing-Plattform auf – vorerst nur für Unternehmen. Dadurch wird es anders als bisher bei klassischen Firmen-Poolcars einfacher möglich sein, elektronische Reportings zu erhalten, um zu sehen, wer wann welches Fahrzeug genutzt hat. Die Mitarbeiter werden dazu mit elektronischen Karten ausgestattet, mit denen sie die Fahrzeuge aufsperren und starten können. Durch das Carsharing wird die Effizienz der Fuhrparks weiter erhöht werden. Die Auslastung der Fahrzeuge wird steigen, deren Anzahl dadurch sinken. Derzeit läuft dazu bei Arval ein Pilotprojekt. Wenn es ausreichend getestet worden ist, sollen bis Ende 2024 auch Privatkunden das ­Arval-Carsharing nutzen können.

Welche Innovation war bei Arval war 2023 besonders gefragt?
Unser Produkt „Arval Flex“. Kunden können damit Autos ab einem Monat bis zu 24 Monate leasen. Als wir vor zwei Jahren damit gestartet sind, hatten wir für solche Kurzzeitmieten 50 Fahrzeuge in unserem Fuhrpark, jetzt sind es bereits 350. Denn viele Kunden erwarten bei der Bindungsfrist eine höhere Flexibilität, beispielsweise weil sie die wirtschaftliche Entwicklung schwer abschätzen können oder etwa einzelne Mitarbeiter nur für Projekte beschäftigen und deshalb auch Fahrzeuge dafür kürzer benötigen.

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