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KI-Offensiven der Berater

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KI in der Arbeitswelt ist aktuell eines der wichtigsten Management- und Beratungsthemen.

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Hoher Informationsbedarf und viele Projekte von Unternehmen machen KI zum aktuell heißesten Beratungsthema. Consulter positionieren ihre Expertise durch Studien.

Hohe Akzeptanz, speziell bei den Entscheidungsträgern, aber auch große Diskrepanz zwischen der Einschätzung ihrer Bedeutung sowie Potenzial und tatsächlicher Umsetzung in Sachen KI ortet Christian Winkelhofer, Managing Director für neue Technologien bei Accenture Österreich. Das Beratungsunternehmen ist eine global führende Adresse für Themen wie Digitalisierung, Cloud, Data und KI, bei denen Technologie und Management in der Praxis bereits unauflöslich miteinander verzahnt sind.

Jährlich im Frühjahr lädt Accenture zur Präsentation eines Ausblicks auf dominierende Technologiethemen, die Unternehmen verändern und prägen werden, skizziert dabei Zukunftsszenarien und wie Entscheider Entwicklungsstand und Prioritäten sehen. Nicht zufällig drehen sich alle vier relevanten Subtrends der „Tech Vision 2025“ bei Accenture um KI. Weil KI vom Technologie- längst zum wichtigsten Managementthema avanciert ist, stand der Berater mit seiner Studie heuer keineswegs allein. Auch andere führende Consulter präsentierten jüngst, mit an ihre jeweilige Positionierung angepassten Akzenten, viel KI-Expertise anhand von Erhebungen und Studien:

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Christian Winkelhofer, Accenture: „Mit KI sollten Firmen starten, wo sie die höchste Wertschöpfung haben und nicht in Randbereichen.“

 © Georg Krewenka

Accenture: Tech Vision 2025

„Disruption im Zeitraffer“, konstatiert Accenture, bringe die exponentielle KI-Entwicklung insbesondere für Softwareentwicklung und IT-Systemlandschaften. Generative KI-Agenten ersetzen starre Strukturen, Multi-Agenten-Systeme übernehmen selbst komplexe Geschäftsprozesse. Einsatz autonomer KI in Kundeninteraktion mache hochgradig individualisierte Lösungen, geradezu KI-Persönlichkeiten, nötig, um nicht monotone Kundenerlebnisse zu generieren. Der Robotik bringt KI mehr Handlungsfelder und direktere Interaktion von Robotern mit Menschen. Mensch und KI würden zudem fruchtbare Lerngemeinschaften mit positiver Wechselwirkung bringen. Richtung Firmen meint Winkelhofer aber: „Es ist eine Bringschuld, Tools zur Verfügung zu stellen, um produktiver zu arbeiten.“

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Philipp Kolo: „Mitarbeitende sind neugierig auf KI, werden aber oft mit der Technologie alleingelassen.”

 © Chris Tille

BCG: AI at Work

Weltweit nutzen 72 Prozent, in Deutschland 67 Prozent der Beschäftigten generative KI regelmäßig am Arbeitsplatz, so die internationale BCG-Erhebung. „Sie sind neugierig auf KI, fühlen sich aber oft mit der Technologie alleingelassen“, sagt BCG-Partner und Arbeitsweltexperte Philipp Kolo. Es fehle in vielen Firmen an klarer Führung, praxisnahem Training und Kommunikation: Nur ein Viertel aller Angestellten erhalte bei KI-Einsatz klare Unterstützung von Vorgesetzten.

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Susanne Zach: „KI-Projekte strategisch ausrichten, klare Ziele benennen und Anforderungen definieren.“

 © Christina Haeusler

EY: AI Readiness Check

Die KI-Umsetzung mittlerer und großer heimischer Firmen mit über 100 Mitarbeitenden ist laut dieser Studie ausbaufähig, so Susanne Zach, Leiterin des Bereichs AI & Data bei EY Österreich: Erst ein Drittel setze auf KI, etwa so viele planten die Einführung 2026. Von den KI-Usern tun das 41 Prozent in Kundenservice, vor allem als Chatbots, in Vertrieb (30 Prozent, meist im Datenmanagement) und IT (28 Prozent, primär Optimierung Cybersicherheit). Zwei Dritteln der KI-User fehlen jedoch klare Ziele und Anforderungen.

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Rudolf Krickl: „Die KI verändert nicht nur, wie wir arbeiten, sondern auch, was von uns erwartet wird.”

 © PWC

PwC: AI Jobs Barometer 2025

Weltweites Screening einer Milliarde Jobanzeigen ergab insgesamt ein Minus von elf Prozent, aber plus 7,5 Prozent bei Jobs mit KI-Anforderung. Rückläufig war dort der Anspruch auf akademische Abschlüsse (von 66 auf 59 Prozent). Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, an Absolventen: „KI verändert nicht nur, wie wir arbeiten, auch was von uns erwartet wird.“

Der Artikel ist im trend.PREMIUM vom 18. Juli 2025 erschienen.

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